Ungeschlagen ausgeschieden: Taktisch ausgezeichnete ÖFB-Frauen
Die Frauennationalmannschaft musste sich gegen Dänemark im Elfmeterschießen geschlagen geben. Eine starke Abwehrleistung, aber auch mangelnde Chancenqualität waren die deutlichsten Qualitäten des Spiels auf beiden Seiten. Von David Goigitzer
Dänemark findet keine Mittel
Gegen die tiefstehende Abwehr Österreichs hatten die Däninnen wie bereits erwähnt große Probleme. Mittel wie schnelle Halbraumverlagerungen, andribbeln der Linie, Chipbälle oder absichtliche Ballverluste wurden entweder ignoriert oder man wusste nicht, dass es sie gab. Immer wieder wurde der Ball schlussendlich auf den Flügel gespielt, worauf die Österreicherinnen nur warteten. Hier kreierte man auf einfachste Weise ein 2v1 um Bälle zu gewinnen und Konter zu fahren, was man auch immer wieder tat.
Die Österreicherinnen zeigten sich verändert im Ballbesitzspiel, die sofortige Orientierung in die Tiefe behielt man zwar bei, suchte aber öfter flache Pässe in den Raum, wenngleich diese oft entlang der Flügel waren. Dennoch sorgten diese für Entlastung. Feiersinger war wie immer wieder eine der Spielerinnen, die den Ball am besten durch enge Ballführung und geschickte Drehungen behaupten und die Zirkulation weiterführen konnte. Gegen Ende der ersten Halbzeit versuchte Dänemark immer direkter zu werden, denn auch sie waren stark im Spiel um den zweiten Ball. Ein etwas unsauberes Spiel entwickelte sich, mit vielen Ballbesitzwechseln und Zweikämpfen. Zu großen Chancen kamen beide Mannschaften nicht, zu ungenau wurden die Angriffe ausgeführt, um Tormöglichkeiten mit Qualität zu kreieren. Österreich hatte in der 13. Minute dennoch die Chance in Führung zu gehen, Puntigam verschoss jedoch einen Hand-Elfmeter.
Die zweite Halbzeit und Verlängerung
Nach der Pause stiegen beide Mannschaften gleich wieder sehr intensiv in das Spiel ein. Das gut organisierte Gegenpressing der Österreicherinnen um die zweiten Bälle führte immer wieder zu Konterandeutungen, die jedoch nie wirklich abgeschlossen werden konnten. Die Däninnen hatten eine große Chance nach einem Cutback in den Rückraum als man die Österreicherinnen am falschen Fuß erwischte und nach einem schnellen Einwurf am Flügel durchbrach. Das Pressing der Österreicherinnen sollte am ehesten noch zu Chancenansätzen führen. Die Däninnen waren im Zentrum jedoch pressingresistent genug um häufig Fouls zu ziehen und somit die Pressingbemühungen der Österreicherinnen zu entschleunigen.
Über Ecken waren beide Mannschaften noch am gefährlichsten, davon gab es auch einige zu sehen. Immer wieder wurden nämlich Flügelangriffen auf beiden Seiten abgeblockt und die Bälle landeten anschließend im Toraus. Bezeichnend, da beide Teams sich meist am Flügel festrannten und dort abgedrängt werden konnten. Die Däninnen versuchten zwar den Zwischenlinienraum dichter zu besetzen, und mit einigen schnellen Positionstäuschen versuchte man die Abwehr der Österreicherinnen auseinander zu reißen. Dies gelang aufgrund der disziplinierten, raumorientierten Verteidigung jedoch nur ansatzweise. Taktisch wurde in der Verlängerung nichts verändert, zunehmende Müdigkeit setzte dem Spiel natürlich zu, vor allem da beide Mannschaften eine sehr intensive Spielweise pflegten. Das 0:0 ging auf jeden Fall vor allem aufgrund der mangelnden Chancenqualität auf beiden Seiten in Ordnung.
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