Koller trotz guter Coaching-Leistung gegen Wales Sündenbock der Nation (2)

Das Scheitern von Marcel Koller am Spiel gegen Wales festzumachen, wäre falsch. Der Schweizer hat es jedoch verabsäumt, das Team gegen Mannschaften wie Serbien oder Irland richtig einzustellen. Eine Szenen-Analyse von Momo Akhondi.

Doch bereits in der 8. Minute zeigte David Alaba die ersten Unsicherheiten auf engem Raum, den Pass von Ilsanker konnte der 25-jährige nicht unter Kontrolle bringen und der Ball geht verloren. Oft kam es vor, dass ihn seine Mitspieler mustergültig freispielten, er aufgrund der Raumorientierung der Waliser auch nicht sofort unter Druck gesetzt wurde, jedoch trotzdem nicht in der Lage war sich mit dem Ball zu drehen, weshalb er gezwungen war den Ball wieder zurückzuspielen. Dadurch verpuffte der erzielte Raumgewinn gleich wieder. Ein klassisches Beispiel:

Dabei darf jedoch kein falscher Eindruck entstehen: gelang es Alaba tatsächlich mal sich mit dem Ball zu drehen wurde es automatisch sehr gefährlich. Dabei half es den Österreichern sehr, dass Martin Hinteregger trotz „Strafversetzung“ auf die Linksverteidiger-Position eine tolle Partie spielte und das Spiel immer wieder links-hinten stark eröffnete.

Hintereggers Leistung war insgesamt sehr beeindruckend, der Augsburg-Legionär positionierte sich durchgehend sehr stark auf seiner linken Seite und konnte sowohl im hinteren als auch im vorderen Drittel immer wieder die österreichischen Angriffe ankurbeln.

Einen weiteren Fehler den es unbedingt zu vermeiden gilt, ist es die Leistung von David Alaba auf seine Ballaktionen zu reduzieren. Die Rolle von Alaba beschränkte sich nämlich keineswegs nur darauf, sondern auch auf seine Bewegungen ohne Ball, mit denen er seinen Mitspielern immer wieder viel Raum öffnete. Diese Bewegungen ohne Ball – welche oft unbemerkt blieben – machten ihn für die Österreicher am gestrigen Abend sehr wichtig und sorgten auch für die größte Chance in der ersten Halbzeit.

Natürlich war Alabas Leistung gegen Wales weit entfernt davon perfekt zu sein, seine Rolle war von Teamchef Koller jedoch über weite Strecken gut gewählt und Alaba dankte das mit einer starken ersten Halbzeit.

 

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