Martin O'Neill stellt Irland um und erreicht verdientes Remis gegen Österreich

In einem durchschnittlichen Spiel lag Österreich lange Zeit in Führung, Irland konnte aber nach Umstellungen in Halbzeit 2 noch verdient ausgleichen. Eine Taktikanalyse von Alex Belinger.

So recht funktionierte dies aber nicht, denn die Iren veränderten in der zweiten Halbzeit auch ihr Pressing. Dies war nur mehr ein 4-4-2 und wurde aggressiver ausgeführt. Dragovic und Prödl wurden stärker unter Druck gesetzt und mussten auch mehr hohe Bälle spielen, Baumgartlinger konnten sie seltener als noch in Hälfte Eins einsetzen. So schaffte es Österreich also auch im 4-3-3 nicht wirklich das Spiel zu kontrollieren und wurde mit den langen Bällen der Iren nur weiter nach hinten gedrückt. Zudem hat Österreich einige Bälle zu früh verloren und in den Umschaltsituationen einige falsche Entscheidungen getroffen. Diese Fehler in Ballbesitz war auch der größte Kritikpunkt von Marcel Koller im ORF-Interview nach dem Spiel. Zudem hätte sich Koller gewünscht, dass man die lange Bälle der Iren unterbindet, was aber grundsätzlich schwer möglich ist, da diese unter Druck einfach noch zum hohen Ball greifen können, wenn auch mit geringerer Präzision, aber wohl mit kaum Unterschieden was das Ergebnis dieser Aktionen betrifft.

Fazit: Wo ist das Pressing geblieben?

Lange hat es nach einem österreichischen Sieg ausgesehen, doch der späte Ausgleich der Iren war verdient und die Qualifikation für die Weltmeisterschaft rückte dadurch in immer weitere Ferne. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Pressing ist schon lange keine Stärke mehr des österreichischen Nationalteams. Das Ballbesitzspiel war bemüht und in Ansätzen auch ganz gut, jedoch passen einige Details nicht so ganz. Hätte Koller aber auf die Umstellung der Iren reagiert, so hätte man vielleicht doch noch drei Punkte aus Dublin mitnehmen können.

 

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