Sturm gegen Admira anpassungsfähig und offenbarend [Spielanalyse] (2)
Sturm Graz zeigte eine geduldige und anpassungsfähige Leistung, während die Admira gute Ansätze zeigen konnte, jedoch weiterhin Schwächen offenbarte.
Deutliche Schwächen im Pressing bei der Admira
Im Pressing formierten sich die Gäste im 4-4-2, wobei man ungefähr beim gegnerischen Mittelkreis zu attackieren begann. Der Viererblock im Zentrum mit den Sturmspitzen und den zentralen Mittelfeldspielern blieb recht kompakt beieinander. Die Aufgaben der Flügelstürmer waren jedoch das eigentliche Problem: Durch die mannorientierte Spielweise gegen ihre direkten Gegenspieler, den Wingbacks, auseinandergezogen. Sie wurden nach hinten gedrückt und offenbarten immer wieder Passwege durch die Halbräume, da sie sich nicht sicher waren, ob sie den Halbraum zustellen oder Zugriff auf den Gegner suchen sollten. Der Zugriff auf die Grazer war eher mäßig, man schaffte es höchstens sie zumindest initial vom Zentrum wegzuleiten. Durchbrüche konnte die Baumeister-Elf eher selten verhindern. Die besten Szenen hatten die Mödlinger im Angriffspressing, wenn sie bisweilen 5 Spieler, also einen hohen Sechser, zwei Flügel und die beiden Stürmer, ins Pressing gegen die Grazer schickten. Dies führten sie sehr intensiv aus, jedoch auch nur sporadisch. Richtige Pressingtrigger gab es bei der Admira nicht zu sehen. Einmal pressten sie ungefähr in Minute 28 aggressiv auf Koch, was auch gleich gut funktionierte. Generell zeigten die Admiraner jedoch eine schwache Pressingleistung. Selbst wenn man etwas intensiver und früher attackierte, wurde das Pressing nicht aufrechterhalten, wenn die Grazer es unter Druck schafften die Seiten zu wechseln. Bei Salzburg ist es zum Beispiel auffällig, wie dann weiträumig Spieler aus ihren Positionen stechen, um den Gegner weiter unter Druck zu setzen. Dies ist bei der Admira nicht der Fall, der Gegner hat nach Verlagerungen viel Zeit
Sturm kontrolliert die Partie gegen ballstarke Admiraner
Früh in der ersten Halbzeit zeigte Alar seine Torjägerqualitäten und erzielte die Führung für die Hausherren: Nach einem Eckball aufs kurze Eck, der von Röcher verlängert wurde, kam zum komplett freien Alar, der aus wenigen Metern Distanz den Ball ins Tor beförderte. Dies machte die Sache für die Admiraner natürlich nicht einfacher. Zwar zeigte man wie bereits erwähnt gute Ansätze im Angriffsspiel, die Spieler der Niederösterreicher sind hervorragend ausgebildet und wissen mit dem Ball sowie ihren Positionierungen umzugehen, jedoch musste man aufgrund der schwachen Leistung mit einem Gegentor rechnen. Die Grazer hatten nun das Spiel zum Großteil unter Kontrolle. Diese Kontrolle erzeugten sie durch ihr geduldiges und sicheres Ballbesitzspiel, das den Admiranern den Zugriff verwehrte. Die Gäste zeigten aber auch immer wieder sehr gute Ballbesitzphasen und wussten sich gekonnt von ein Drittel ins andere zu kombinieren. Vor allem Strauss zeigte mit hervorragendem Andribbeln und Pässen in den Zwischenlinienraum immer wieder sein Können, Alex Merkel diktierte im Mittelfeld das Spiel gemeinsam mit ihm eine Reihe dahinter. Einzig die Kohärenz in den Angriffen fehlte etwas, weswegen auch die Durchbrüche eher selten und wenn dann unsauber in Sachen Timing waren. Die Ausführung beherrschen die Admiraner nämlich sehr gut.
Aufgrund der Zahnlosigkeit der Niederösterreicher war die Führung der Grazer relativ sicher und wurde dann auch noch in der 75. Minute durch Thorsten Röcher auf 2:0 erhöht. So konnten die Grazer einen tollen Saisonabschluss vor heimischer Kulisse feiern, bevor es nächste Woche zum allerletzten Spiel der Saison nach Altach geht.
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