Peter Stögers BVB gewinnt dank dosierter Passivität gegen Köln (3)
Die Dortmunder feierten einen knappen 3:2 Sieg gegen die Ex-Mannschaft von Peter Stöger. Nach einer dominanten Phase wurde die Mannschaft des ehemaligen Austria-Trainers destabilisiert, konnte den Sieg jedoch mit einem Tor in der 84. Minute noch mit nach Hause nehmen.
Einmal geschah dies, als Pulisic zu Kagawa verlagerte, welcher den nach vorne sprintenden Toljan bediente. Dieser spielte den Ball wieder flach in den Strafraum, Neuzugang Batshuayi erzielte nach der Hereingabe das vermeintliche 2:0 aus Abseitsposition. Kagawa positionierte sich besser als Dahoud im Zentrum und konnte das Spiel einige Male verlagern, was den Dortmundern von rechts mehr Optionen und auch mehr Gefährlichkeit einbrachte.
Der Debütant
Michy Batshuayi zeigte in seinem Debüt für die Schwarzgelben, weshalb er momentan genau richtig in diese Mannschaft passt. Der belgische Nationalspieler hielt sich zumeist im Zentrum auf und band dort die beiden Kölner Innenverteidiger. Mit gutem Timing löste er sich immer wieder von der letzten Linie, um unter Bedrängnis gekommene Mitspieler zu unterstützen. Durch zwei Achter und einem Sechser hatten die Dortmunder stets eine Raute im Zentrum, dem Ballführenden waren immer mehrere Optionen geboten. Der Mittelstürmer spielte vor allem immer wieder kluge Ablagen und zeigte auch gute Folgebewegungen in den Strafraum. In der 19. Minute war er bereits nach einer eigenen Ablage, Lauf in den Strafraum und Hereingabe von Pulisic einem Tor nahe. Sein Schuss wurde jedoch geblockt. In Minute 35 wurde jedoch ein Halbraumlauf von Toljan, der bis zur Grundlinie durchbrach und den Ball flach in den Strafraum brachte, durch einen Schuss von Batshuayi ins kurze Eck belohnt, das 1:0 war erzielt. Dennoch war es natürlich deutlich, dass der Neuzugang noch nicht ganz in die Kommunikation der Mannschaft eingebunden war, einige Male gab es Situationen wo es ersichtlich war, dass die Beteiligten nicht auf einer Wellenlänge waren. Der Belgier erzielte auch das 2:0, als er einen Ballverlust in der Kölner Viererkette nach einem langen Ball ausnutzte und aus kurzer Distanz den Ball ins Tor schob.
Aspekte der zweiten Halbzeit
Peter Stöger schien seine Mannschaft zu mehr Passivität im Pressing angeregt zu haben, denn nach der Pause stachen die Schwarzgelben deutlich seltener aus der Formation, um den Gegner unter Druck zu setzen. So hatten die zentralen Mittelfeldspieler Kölns etwas mehr Platz und somit Zeit. Jene suchten Bälle hinter die letzte Linie auf den Flügeln, die Außenverteidiger sprinteten weiträumig nach vorne. Dies zwang die Dortmunder immer wieder einige Male nach hinten zu rücken und mit dem Blick zum eigenen Tor zu verteidigen, was schnelles Umschalten nach vorne etwas behindert.
Weigl wurde nun deutlich enger in Deckung genommen wenn die Innenverteidiger den Ball hatten. Die Kölner hatten ihn als zentralen Gefahrenherd ausgemacht. Weigl bewegte sich nun etwas höher, zog Guirassy einfach mit sich und in das entstandene Loch konnte vor allem Kagawa sich hineinbewegen und den Ball unbedrängt empfangen. Diese strikte Deckung wurde jedoch nach einiger Zeit wieder aufgelöst.
Generell hatten die Kölner in der zweiten Halbzeit etwas mehr vom Spiel, konnten sich öfter zwar nicht unbedingt nach vorne kombinieren, jedoch etwas länger im letzten Drittel festsetzen und Schüsse abfeuern. So kam man auch zu Eckbällen, einer davon führte in Minute 69 zum 2:2 Ausgleich. Richtig gefährlich waren die Kölner nicht geworden, die Dortmunder Formation war nun jedoch etwas gestreckter nach Ballverlusten, weshalb man weniger Zugriff im Gegenpressing und auf zweite Bälle bekam. Auch waren die Dortmunder nach dem 2:2 etwas zu ungestüm im Spiel nach vorne, was für instabile Strukturen nach Ballverlusten sorgte, die teilweise aus überhasteten Aktionen entstanden. Sie waren jedoch nicht so ungestüm wie die Kölner, die nach einer eigenen abgewehrten Freistoßflanke viel zu weit aufgerückt waren und den Raum hinter der letzten Linie nicht richtig verteidigten, weshalb Schürrle aus einem Konter das entscheidende 3:2 in der 84. Minute erzielte.