
Die 7 … Enttäuschungen 2023 (3)
Das Fußballjahr 2023 wusste mit einer langen Liste an rot-weiß-roten Erfolgen aufzuwarten. Allerdings gab es auch den einen oder anderen Flop.
Enttäuschung 6: Die Punkteteilung in der Quali-Gruppe

Vorneweg: Die SV Ried wäre auch ohne Punkteteilung abgestiegen. Letztlich hätten 2022/23 nur der WAC und die Austria Platz getauscht. Aber in der Quali-Gruppe, wo es aufgrund des großen wirtschaftlichen Gaps zur 2. Liga um Arbeitsplätze geht, ist die Teilung schlicht brutal. Am Ende des Grunddurchgangs hatte die WSG Tirol elf Zähler Vorsprung auf die letztplatzierten Altacher, Lustenau derer zehn, der WAC immerhin noch vier. Im Normalfall reicht das zehn Runden vor Schluss für den Klassenerhalt der Wattener und Lustenauer. Durch die Teilung betrug der Vorsprung plötzlich nur noch sechs bzw. fünf Punkte. Der WAC schob sich auf vier bzw. drei Punkte oben ran und verlor den halben Vorsprung. Während die Spannung in der Meistergruppe ja lustig ist, wird aus einem Abstiegskampf unter vier Teams ein regelrechtes Gemetzel unter sechs Mannschaften. Ob der WAC zudem die sieben Punkte auf die Wattener noch aufgeholt hätte, ist ebenso fraglich. Immerhin noch besser als letztes Jahr, als die Admira sportlich nicht Letzter war und absteigen musste sowie die Wolfsberger oben eigentlich mehr Punkte geholt hatten als die drittplatzierten Veilchen. Also bitte: Weg damit!
Enttäuschung 7: Die Wiener Austria

Vielleicht hätte man schon vor Jahren sagen müssen: Das geht sich nicht aus, Konkurs, auf Wiedersehen, wir kommen wieder. Bereits rund um die Bilanz 2019/20 schrieben manche Medien von einer „Horrorbilanz“. Das Minus damals: ein Jahresminus von fast 19 Millionen Euro. 2020/21: ein Minus von 4,7 Millionen, 2021/22 waren es wieder sieben Millionen Minus, 2022/23 „nur“ noch knapp 6,9 Millionen. 2019/20 betrug das Eigenkapital der Veilchen -14,5 Millionen Euro, das Fremdkapital 78 Millionen Euro. 2022/23 beläuft sich das negative Eigenkapital auf über 20 Millionen, das Fremdkapital auf 73,6 Millionen. Dazwischen sind, zur Erinnerung, Investoren eingestiegen. 22/23 gab es auch UEFA-Geld aus der Conference League, Punkteprämien brauchte man in der Gruppenphase so gut wie keine auszahlen. Auf den Punkt gebracht: Wie soll ein Verein mit einem Umsatz inklusive Europacup von 30 Millionen (21/22 ohne EC: 23,5) Verbindlichkeiten in der Höhe von im Großen und Ganzen 70 Millionen Euro abzahlen? Im Herbst dieses Jahres wurde die Idee ventiliert, das Stadion zu verkaufen und teilweise zurück zu leasen.