Die 7 ... teuersten Bundesliga-Neuzugänge (2)
"Österreichs Bundesliga hat einen neuen Rekordtransfer", diesen Satz konnte man in den letzten Jahren so oder so ähnlich öfter lesen. Das Geld sitzt vor allem in Salzburg locker, 90minuten.at stellt die sieben teuersten Einkäufe der Bundesligageschichte vor.
Platz 5: Karim Adeyemi – ca. 10.000.000 Euro
Die Salzburger Transferphilosophie ist sogar so visionär, dass man den Nachfolger schon vor dem Vorgänger verpflichtet und ihn – weil er erst 16 ist, erstmal entspannt beim FC Liefering parkt. Die SpVgg Unterhaching dümpelt zwar aktuell in der deutschen Regionalliga herum, durfte sich aber in den letzten Jahren zumindest über Finanzspritzen aus Österreich freuen: neben den ca. 2 Millionen für Nico Mantl überwies Salzburg 2018 knapp 3 Millionen Euro für das Riesentalent Karim Adeyemi nach Bayern. Adeyemi ist ein Fall, bei dem der Transfer später "teurer" wurde, da Unterhaching sich eine Weiterbeteiligung in Höhe von ca. 20 Prozent (das wären in diesem Fall ungefähr 6 Millionen Euro) gesichert haben soll. Ab 2020 gehörte der Stürmer fix dem Bundesligakader an, in der vergangenen Saison wurde er mit 19 Treffern (Co-) Torschützenkönig, diese Auszeichnung blieb Haaland ob seines kurzen Aufenthaltes in Salzburg verwehrt. Damit aber auch gleich wieder zurück zu den Parallelen: wie sein Vorgänger entschied sich auch Adeyemi für einen Transfer zu Borussia Dortmund, die Ablöse soll bei 30 Millionen Euro liegen. Die vier Nationalteam-Einsätze, die der Stürmer für Deutschland absolvieren durfte, sind ein eindrucksvolles Zeichen für den auch im Ausland immens gestiegenen Stellenwert der Salzburger.
Platz 4: Maximilian Wöber – 10.000.000 Euro
Der einzige Österreicher auf dieser Liste blüht in Salzburg derzeit wieder richtig auf. Maximilian Wöber hat Urgestein Andi Ulmer auf die Bank verdrängt und ist derzeit als Linksverteidiger gesetzt, übernimmt auf dem Platz zudem die Rolle als Kapitän. Wöber hat erst 24 Jahre auf dem Buckel, viele würden ihn wohl älter einschätzen. Als talentierter Rapid-Nachwuchsspieler, der schon 2016 sein Profidebüt feiern durfte, ist er heimischen Fußballfans natürlich schon seit längerer Zeit ein Begriff, auch die Wechsel zu Ajax Amsterdam (2017) und dem FC Sevilla (2019) wurden medial umfassend begleitet. Die Rückkehr nach Österreich im August 2019 als „gescheitertes Auslandsabenteuer“ oder etwas Ähnliches abzustempeln wäre falsch, vielmehr könnte sich der Weg zu Red Bull Salzburg als geschickter Zug herausstellen. Champions-League-Fußball ist bei den ‚Bullen‘ derzeit garantiert, als Linksverteidiger im System von Matthias Jaissle hat Wöber nach vorne viele Freiheiten und sollte in seiner aktuellen Form auch international auf sich aufmerksam machen können. Diese Einschätzung lässt sich auf das Nationalteam umlegen, auch unter Ralf Rangnick konnte Wöber bisher überzeugen. Als Beispiel dafür, dass man auch mit 25 oder gar 26 Jahren nicht zu alt für einen weiteren Karrieresprung aus dem System Red Bull ist, zeigt Rasmus Kristensen, der sich erst vor wenigen Wochen in die Premier League verabschiedet hat. Und falls Wöber doch lieber bleiben möchte, steht ihm auch diese Option zumindest bis 2025 offen, sein Vertrag wurde erst vor kurzem verlängert.
Platz 3: Noah Okafor – 11.200.000 Euro
Gerüchte über Gerüchte, jedes Jahr soll die halbe Mannschaft Red Bull Salzburg verlassen – sollte man zumindest meinen, wenn man Schlagzeilen und diverse Transferticker beobachtet. Aaronson, Adeyemi, Kristensen und Camara waren es in diesem Jahr – sie alle sind schon weg oder wollen noch. Noah Okafor hat es scheinbar weniger eilig. Im Jänner 2020 für ca. 11 Millionen Euro vom FC Basel verpflichtet konnte er inzwischen 77 Pflichtspiele sammeln, Christoph Freund plant ein weiteres Jahr mit dem Schweizer. Spätestens im nächsten Sommer wird es dann wirklich spannend, sein Vertrag läuft 2024 aus, eine Verlängerung wäre natürlich jederzeit möglich. Bis zum Juli 2023 stehen jedenfalls noch einige Spiele an, die Form bei Okafor stimmt aktuell. Im ersten Ligaspiel konnte er ein Tor und eine Vorlage verbuchen, das Sturmtrio Fernando, Okafor, Šeško wirkt vielversprechend - das erklärte Ziel für 22/23 ist, Torschützenkönig zu werden. Im November steht dann die WM an, die Schweiz hat sich qualifiziert und hat eine anspruchsvolle Gruppe erwischt: Kamerun, Brasilien und als dritter Gruppengegner Serbien (mit Strahinja Pavlović). Eine tolle Bühne für Okafor und das ideale Schaufenster für die Salzburger, falls sie es so handhaben möchten.