Die 7 … Überraschungskicker des Grunddurchgangs (3)

Manche Dinge kommen im heimischen Fußball so sicher wie das Amen im Gebet. Etwa, dass Salzburg ganz vorne ist. Oder ein anderer Großer unten. So mancher Spieler wusste jedoch zu überraschen.

Überraschung 6: Benedikt Pichler (FK Austria Wien)

Austrianer ist, wer's trotzdem bleibt, erzählt man sich auf der Straße. Benedikt Pichler wurde es bereits 2018, allerdings in Klagenfurt. 2019 übersiedelte er nach Wien-Favoriten, es gab bessere Zeitpunkte in der 110-jährigen Geschichte der Veilchen, um ein ebensolches zu werden. 2019/20 spielte sich der 23 Jahre alte Kicker in die erste Elf. Seit diesem Jahr ist er Stammkraft, gegenwärtig bekanntlich rotgesperrt. Pichler steuerte in einer spielerisch, sagen wir, schwierigen Saison sechs Ligatore und vier Assists bei. Das heißt: An mehr als  einem Drittel der 28 Ligatore der Austria war der Stürmer direkt beteiligt. Ein spannender Nebenaspekt bei der gesamten Story ist es, dass er sich via SV Grödig und Klagenfurt in die Bundesliga spielte und eben nicht wie heutzutage üblich über Akademie und Nachwuchs eines Bundesligisten. Der damalige Austria-Trainer Christian Ilzer sagte im Zuge der Transfermeldung: "Benedikt ist ein richtiger Offensivallrounder, der über sehr großes Entwicklungspotential verfügt. Ich freue mich, dass wir ihn ab Sommer bei uns im Team haben und er für uns auf Torjagd gehen wird." Er ist drauf und dran, dieses Versprechen einzulösen. in einer schwierigen Situation, aber sein bisheriger Karriereweg war ja auch nicht der einfachste.

Überraschung 7: Mateo Barac (SK Rapid)

Für Freunde des edlen Kicks ist Mateo Barac wohl nicht die erste Wahl, wenn es um Innenverteidiger geht. Doch der gebürtige Kroate spielt eine bärenstarke Saison. 2018 kam er von Osijek nach Hütteldorf, absolvierte zuerst zwölf Ligaeinsätze, 2019/20 derer 18. Nun hält er bei 19, Didi Kühbauer baut auf den Innenverteidiger. Auf den ersten Blick ist Barac eher eine Abrissbirne, hat zudem ein hitziges Gemüt, dass Freund und Feind zu spüren bekommt, weiß aber auch diese Härte gezielt einzusetzen. In dieser Saison sah er erst zwei Mal den gelben Karton, sehr wenig, bedenkt man alle bisherigen Fakten über den 26-Jährigen. Doch Barac kann auch Spielaufbau, dass das zuweilen heißt, das Leder nach vorne zu dreschen und somit dem Pressing zu entkommen. Doch er versteht sich auch auf einen guten Spielaufbau und da ist gerade im Gegenpressingland Österreich das Gespür wichtig, wann etwas spielerisch gelöst werden muss und was nicht. Barac weiß das zu liefern. Statur, Körpersprache und Co. mögen hölzern wirken, im Vergleich zu Edelpratscherln wie Demir, Kara, Knasmüllner überdeckt das aber eben oft seine spielerischen Qualitäten. 

 

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