Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (7)
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Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (7)

Rapid-Trainer werden ist gar nicht so schwer, bei den Hütteldorfern Erfolg zu haben umso mehr – aufgrund notorischer Titellosigkeit hat Ferdinand Feldhofer aber keine allzu hohen Hürden zu überspringen - außer man blickt über zehn Jahre zurück...

Peter Pacult, 5.9.2006 bis 11.4.2011

Peter Pacult, 5.9.2006 bis 11.4.2011
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Der letzte Meistertrainer der Hütteldorfer! Aber alles der Reihe nach, denn in den letzten Jahren war er eher als Wandervogel im Ausland und als Aufstiegstrainer bei Austria Klagenfurt bekannt. Peter Pacult startete seine Fußballerkarriere berits 1981 beim Wiener Sport-Club, kickte dann von 1984 bis 1986 bei Rapid. Es folgten sechs Jahre beim FC Tirol und eine Station beim FC Linz, ehe er von 1993 bis 1995 beim TSV 1860 München unter Vertrag stand. Danach ließ er seine aktive Karriere bei der Wiener Austria ausklingen, ehe er als Co-Trainer nach München zurückkehrte und eine Zeit lang auch die Amateure des TSV betreute. Von 2001 bis 2003 war er Cheftrainer des bayrischen Vereins, danach beim FC Kärnten. Im Dezember 2005 wechselte er zu Dynamo Dresden und stieg ab. Nach einem guten Start holte ihn schließlich der SK Rapid als Nachfolger von Georg Zellhofer.

Zunächst wurde Pacult Vierter, man schaffte via UI-Cup das Antreten in der UEFA-Cup-Quali. Gegen Dinamo Tiflis gelang der Aufstieg, aber nicht die Qualifikation für die Gruppenphase, weil RSC Anderlecht zu stark war. In der Liga lief es 2007/08 bekanntlich umso besser. Am 31. Spieltag beobachtete ein ungläubiger Peter Pacult das mittlerweile legendäre Ostersonntags-Duell mit Red Bull Salzburg, die Grün-Weißen gewannen auswärts mit 7:0, der Rest ist Geschichte. Rapid wurde Meister, zum letzten Mal.

Die nächste Saison startete mit einem Dämpfer – Anorthosis Famagusta schoss Rapid daheim mit 3:0 ab, ein 3:1 im Hanappi-Stadion war zu wenig. Unterm Strich blieb die Pacult-Elf weiterhin gut in Schuss, am Ende musste man zwar Salzburg den Vortritt lassen, vier Punkte trennten die Konkurrenten, die Wiener schossen aber immerhin mit 89 drei Tore mehr als der Meister. Auch in der Saison 2009/10 ging es eng zu. Salzburg verteidigte den Teller mit 76 Punkten, dahinter landete die Austria mit 75, knapp vor Rapid mit 73. Im Europacup feierte man hingegen in der 4. Runde der Europa League eine Sternstunde, nach einem 1:0 daheim gegen Aston Villa verlor man auswärts zwar mit 1:2, qualifizierte sich aber für die Gruppenphase, die man mit einem 3:0 gegen den HSV auch gut einläutete. Zwei Klatschen gegen Hapoel Tel Aviv (1:5 in Israel, 0:3 daheim) beendeten die Aufstiegsträume aber. In der Folgesaison rumpelte es, aber in der 4. Qualirunde für die EL kickte man wieder gegen Villa. „You're nightmare returns“ hieß es für den Klub aus Birmingham, Rapid schaltete den Premier League-Klub abermals aus. Die Gruppenphase verlief dann wieder nicht nach Wunsch, schwerer wog aber ein Flirt von Pacult mit Mateschitz' Zweitklub Leipzig – nach 28 Spieltagen war die Ära beendet.

Peter Pacult heuerte tatsächlich bei RasenBallsport an, der Aufstieg in die 3. Liga gelang aber nicht und die Ostdeutschen trennten sich 2012 von Pacult. Er blieb im Osten, coachte und acht Monate lang Dresden. 2015 trat Pacult wiederum beim FAC als Kurzzeittrainer in Erscheinung, dann tingelte er zum Teil für sehr kurze Zeit in Osteuropa umher. Zuerst ein paar Tage bei DNS Zavrc in Slowenien (2015), bei Cibali in Kroatien (2017), Radnicki Nis in Serbien (2017) und Kukesi in Albanien (2018) sowie Titograd in Montenegro (2019). Nun ist er seit Anfang 2021 Coach von Austria Klagenfurt und führte die Kärntner nicht nur in die Bundesliga, sondern aktuell auch auf Meistergruppenkurs.

 

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