Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (6)
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Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (6)

Rapid-Trainer werden ist gar nicht so schwer, bei den Hütteldorfern Erfolg zu haben umso mehr – aufgrund notorischer Titellosigkeit hat Ferdinand Feldhofer aber keine allzu hohen Hürden zu überspringen - außer man blickt über zehn Jahre zurück...

Peter Schöttel, 1.6.2011 bis 17.4.2013

Peter Schöttel, 1.6.2011 bis 17.4.2013
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Zwei Teilnahmen an Weltmeisterschaften (1990 und 1998) mit der österreichischen Nationalmannschaft, ein ganzes Fußballerleben bei Rapid mit bewerbsübergreifend 527 Pflichtspieleinsätzen, drei Meistertitel, zwei Cup-Titel, Europacupfinale 1996 – Peter Schöttel ist wohl die Definition eines Ur-Rapidlers. Nach der Karriere arbeitete er als Nachwuchscoach, von 2003 bis 2006 war er Sportmanager. Nach seinem ersten Rapid-Abschied arbeitete er als Trainer beim Wiener Sport-Club und als Manager bei der Vienna. Von 2009 bis 2011 war Schöttel Trainer und Sportdirektor bei Wiener Neustadt. Mit den Niederösterreichern wurde er zunächst Fünfter, verpasste dieses Ergebnis 2010/11 um nur drei Punkte. Rang fünf ging an Rapid. Zu Beginn der Saison 2011/12 holten die Hütteldorfer den Rekordspieler als Trainer zurück.

Relativ zu Krösus Salzburg waren die Rapidler erfolgreich. Am 33. Spieltag empfing man als Zweiter den Tabellenführenden, drei Punkte betrug der Rückstand. Statt Punktgleichheit kurz vor Meisterschaftsende köpfelte Stefan Maierhofer kurz nach Wiederanpfiff ins Herz der Grün-Weißen. Vielleicht würde Fußballösterreich heute ganz anders aussehen, wäre das Spiel anders ausgegangen...

In der Folgesaison schaffte Schöttel die Qualifikation zur Europa League-Gruppenphase, feierte dort auch einen Sieg gegen Metalist, verlor aber das Rückspiel und beide Duelle gegen Bayer Leverkusen sowie beide (!) Spiele gegen Rosenborg Trondheim. Auch in der Liga lief es mehr als unrund, 20 Punkte betrug nach 29 Spieltagen der Rückstand auf die Austria, zwölf auf Salzburg. Nach dem Aus gegen Pasching im Cupviertelfinale ging Schöttel, das Kapitel Rapid beendete er damit für immer. In einem Interview sagte er im April 2013: „Das war meine letzte Station bei Rapid, Präsident will ich nicht werden. Man kann aber auch auseinandergehen, ohne Dreck zu werfen. Ich wünsche meinen Nachfolgern alles Gute, appelliere an die Fans, die Mannschaft wieder zu unterstützen und schweige bis zum Sommer. Es gibt schon genug Ex-Trainer und Ex-Spieler von Rapid, die sich wichtig machen.“

2015 heuerte er schließlich als Trainer beim SV Grödig an. Am Ende der Saison mussten die Salzburger absteigen, wählten gleich den Weg in die Regionalliga; Schöttels Vertrag hätte aber ohnehin nur für die Bundesliga gegolten. Im August 2017 wechselte er zum ÖFB, zunächst als U19-Teamtrainer. Mitte Oktober beerbte er dann schließlich Willi Ruttensteiner als Sportdirektor beim Fußballbund. Schöttel war in den Auswahlprozess des aktuellen Teamchefs Franco Foda mit eingebunden. Auf der Habenseite stehen die Quali zur EM, dazwischen ein schmeichelhafter Nations League-Sieg, eine durchschnittliche Europameisterschaft und eine verhaute WM-Quali. Österreich bekommt bekanntlich noch eine zweite Chance im WM-Playoff, Schöttels Zukunft dürfte vom März 2022 abhängen.

 

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