Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (3)
Rapid-Trainer werden ist gar nicht so schwer, bei den Hütteldorfern Erfolg zu haben umso mehr – aufgrund notorischer Titellosigkeit hat Ferdinand Feldhofer aber keine allzu hohen Hürden zu überspringen - außer man blickt über zehn Jahre zurück...
Damir Canadi, 11.11.2016 bis 9.4.2017
Die Ära von Damir Canadi war durchaus kurz, weil man ihn aber als Büskens-Nachfolger von Altach loseiste, umso bemerkenswerter. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass Wien mit einem Kleinklubtrainer Baden gegangen wäre, Stichwort Georg Zellhofer. Canadi übernahm von Andreas-Müller-Freund Mike Büskens (siehe nächste Seite), als Rapid Fünfter war, nach 14 Spieltagen.
Canadis Weg hatte bis dahin lange zwar nicht steil, aber stetig nach oben gezeigt. 2002/03 gelang ihm bei seiner ersten Trainerstation, DSV Fortuna, der Aufstieg von der Wiener Stadtliga in die Regionalliga Ost. Mit dem PSV Team für Wien bzw. später FAC schaffte er zwei Vizemeistertitel in der Ostliga. Nach einer Saison als Co-Trainer bei Lok Moskau schaffte er mit Simmering wiederum den Aufstieg in die Regionalliga, der damalige Zweitligist FC Lustenau schlug zu. Dasselbe machte dann der SCR Altach und Canadi schaffte mit den Vorarlbergern den heiß ersehnten Wiederaufstieg in die Bundesliga, 2014/15 gelang sogar ein Europacupstartplatz. Es war also nicht komplett aus der Luft gegriffen, den SCR Altach-Coach zu holen. Canadi hatte eben den dritten Rang in der Aufstiegssaison zu Buche stehen, dann folgte 15/16 eine Konsolidierungssaison weiter unten (Rang 8) und Altach lag auf Rang 2, als Rapid zuschlug. Komplett unverständlich war das nicht. Der Wiener stolperte in Hütteldorf aber mehr über seine mangelnde taktische Adaptierung. Schließlich sind die Anforderungen bei Rapid dann eben anders als bei Altach. Er startete mit drei Niederlagen (Salzburg, Genk, Sturm), insgesamt hatte er lediglich 17 Spiele auf der Betreuerbank, feierte nur zwei Ligasiege und einen im Cupviertelfinale.
Das war logischerweise viel zu wenig für die Verantwortlichen, Co-Trainer Djuricin übernahm. Wie ging es mit Canadi weiter? 2017 bis 2019 coachte er Atromitos Athen. Beim Athener Kleinklub konnte er durchaus Erfolge feiern, schaffte zwei Mal die Teilnahme an der Europa League-Quali, flog allerdings gegen Dinamo Brest bzw. Legia Warschau raus. Danach bekam er die Möglichkeit, sich den Traum von Deutschland zu erfüllen: Der 1. FC Nürnberg, auf Fanebene übrigens eng mit Rapid verbandelt, verpflichtete ihn. Das Engagement dauerte 2019 aber nur wenige Spiele, nach zwölf Liga- und zwei Cupspielen mit mäßigem Erfolg musste er wieder gehen, nachdem er unter anderem gegen den Drittligisten Kaiserslautern aus dem Cup ausgeschieden war.
Zwischen Juli 2020 und Februar 2021 kehrte er zuerst nach Athen, in weiterer Folge nach Altach zurück, wo er mittlerweile als angezählt gilt.