Die 7 ... Krisen in Fußballösterreich (7)
Während Salzburg vorne weg marschiert, die Blackies auf der Ilzer-Welle surfen, Ried gleich dahinter fuhrwerkt und Lustenau stark performed, brennt es andernorts bis in den Verband ÖFB quasi lichterloh.
Krise 7: Wie lange geht das in Hütteldorf noch gut?
Der SK Rapid macht wirtschaftlich im Gegensatz zu den Sportfreunden aus Wien-Favoriten viel richtig, ist sich auch nicht zu schade, mit Ticketaktionen wie mit der Freiwilligen Feuerwehr oder Zahl 2, schau 3 neue Fans zu werben. Neue Partner werden vorgestellt, andere verlängern ihr Engagement jedoch nicht. In Europa hat man mit dem Erreichen der Gruppenphase ein Ziel erreicht – die CL-Qualifikation wäre wohl noch einmal Extraschlagobers auf der Kirsche auf der Torte gewesen.
Doch die gegenwärtige sportliche Krise mit einem 25-Prozent-Ballbesitz vergeblich ermauerten Remis in Salzburg erinnert an die aufgrund der EL-Quali schon in Vergessenheit geratenen grauenhaften Qualispiele auswärts in Prag und auf Zypern. Gegen Genk musste man daheim gleich eine Niederlage hinnehmen, was die Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa League schon nach Spieltag 1 schmälert, mit Rang drei darf man wenigstens in der Conference League weiterspielen. Und wer mit schwerer Gruppe daherkommt: Rapid scheiterte letztes Jahr in einer Gruppe mit Dundalk und Molde.
Und in der Liga rumpelt es noch heftiger. Seit drei Spielen warten die Hütteldorfer auf einen vollen Erfolg, es wäre ohnehin erst der Dritte. Heimniederlagen gegen Hartberg und die Admira, auswärts ein 1:2 bei Altach. Mag sein, dass bislang noch jedes Team gegen die Bullen verloren hat, dass die Kühbauer-Elf am Spiel nur in Form von Ballwegschlagen teilgenommen hat, sollte mehr stören als ein umstrittener Elferpfiff. Dem Trainer selbst wurde schon zugesichert, dass er nicht angezählt sei (aber ist das nicht eigentlich das erste offizielle Alarmsignal?), umgekehrt verzettelt sich Kühbauer gerade im Poltern und das wird seine Position nicht unbedingt stärken. Sollte es diese Woche im Cup gegen die Admira und am Sonntag gegen Sturm nicht besser klappen, wird es irgendwann schwierig, weiter mit dem Trainer zusammen zu arbeiten. Verdienste, das weiß man, zählen nichts, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.
Aber fast noch mehr als Kühbauers Auftreten stört vermutlich, dass es auch nach Jahren nicht gelungen ist, konsistente Aktionen in der Offensive einzubauen. Dann bleibt Rapid nur noch Kämpfen, wenn keine Siege mehr da sind, wird es dunkel.