Die 7 … Tops der bisherigen Saison (2)
Die zweite Corona-Saison wartet mit einigen, zum Teil sehr unerwarteten, positiven Überraschungen auf. 90minuten.at hat die sieben Tops der bisherigen Saison zusammen gefasst.
Platz 5: Der SKN weiß zu unterhalten
Gelingt dem SKN St. Pölten wieder der Einzug in die Meistergruppe, wie schon 2018/19? Gut, da gab es ein 2:8 zuletzt gegen wütende Bullen, eine satte Klatsche gegen den LASK, die anderen zwei Liganiederlagen waren knapp, Statements gab man bei den Kantersiegen gegen die Admira, den WAC und Ried ab. Ein bisschen Genie und Wahnsinn also. Und man sieht es auch am einen oder anderen Spieler, dass die technische Finesse in manchen Situationen fehlt. Aber seit Robert Ibertsberger Cheftrainer ist, pünkltich zur Qualifikationsgruppe letzte Saison, ist ads ein anderer SKN. Den Klassenerhalt hat man souverän geschafft, Neuzugänge wie Dor Hugi, Michael Blauensteiner passen zu den Niederöstererichern.
Architekt ist eben Robert Ibertsberger. Beim WAC durfte er nur interimistisch ran, ebenso bei der Wiener Austria. Wer den aufregenden Kick in der Landeshauptstadt nun sieht und zufällig Veilchenfan ist, wird sich fragen, warum es damals Christian Ilzer sein musste. Nicht wegen Ilzer, sondern wegen Ibertsbergers Fähigkeit, auch mit mit Sicherheit nicht übertalentierten Kickern einen lässigen Fußball zu zeigen.
Platz 4: Die Bullen lernen ja doch
Lok Moskau und Atlético haben die Bullen zunächst abgezockt, Bayern sie abgeschossen und dann ein Spiel klar gewonnen, in dem Salzburg überlegen war. Zum Drüberstreuen noch ein fahriges 1:1 bei Rapid und die Heimniederlage gegen Sturm. Die mediale Maschinerie schoss sich mit mehr oder weniger Berechtigung schon auf Einzelne ein, wie etwa Keeper Cican Stankovic oder Rasmus Kristensen. Auch 90minuten.at kritisierte einige Punkte, etwa, den in den letzten Jahren schleppend verlaufenden Einbau echter Eigenbauspieler oder eben auch, dass man Details verbessern muss. Und siehe da: Es klappte.
Salzburg fraß zwecks Frustbewältigung den SKN St. Pölten auf und lieferte in Moskau eine reife Leistung gegen den russischen Topklub ab, konnte letztlich einen ungefährdeten 3:1-Auswärtssieg einfahren und verdiente sich ein Finale gegen die Madrilenen.
Das ist auch mit Sicherheit eine kleine Warnung an die Konkurrenz: Wir können es nicht nur gut, sondern sind auch bereit, es noch besser zu machen. Nicht nur vorrennen und die Möglichkeit für ein Debakel eröffnen.
Platz 3: Der SV Lafnitz - einfach der SV Lafnitz
Natürlich weiß niemand, wo die Reise für den 1.500-Einwohner-Ort und den örtlichen Fußballverein hingeht, aber das, was Trainer Philipp Semlic gegenüber 90minuten.at erklärt, klingt schon einmal gut. Sieht man von dem in der Nazizeit in der Gauliga spielenden Markersdorf ab (1943/44), dann wäre Lafnitz, gegenwärtig Zweiter der 2. Liga und aufstiegsberechtigt, selbst im Vergleich zum vier Mal so großen Grödig oder dem 49/50 in der obersten Liga spielenden SV Gloggnitz ein Minikleindorfklub. Aber was sollte es? So schwer sind die mauen Zahlen bei der WSG Tirol oder der Admira auch nicht zu überbieten und ob das in der möglichen Premierensaison 2021/22 überhaupt schlagend wird, ist fraglich. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, mit Sicherheit.
Aber die Lafnitzer zeigen, dass man Positionsspiel als Gegenthese zum Umschaltspiel Marke Red Bull auch mit kleinem Budget umsetzen kann und so, zumindest aktuell, finanziell und individuell deutlich besser aufgestellten Klubs ein Schnippchen schlagen kann. Wenn Lafnitz aufsteigen kann, was infrastrukturell eine große Aufgabe wäre, dann wäre das so. Als Antithese zum Kopieren der heimischen Benchmark und dem Zusammenkaufen arrivierter Spieler taugen die Oststeirer allemal.
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