Die 7 … Flops der Saison so far (2)
Die Saison ist – Corona hin oder her - voll im Gange. Diese Themen zeigen ganz deutlich, dass die Verantwortlichen daneben lagen. Außer in einem Punkt.
Flop 3: Austrias doppelter Flop
Dass die Wiener Austria finanziell nicht gut da steht, das ist schon länger bekannt. Dass das Minus so satt ist, mag zum Teil auch an buchhalterischen Gründen liegen, aber alle anderen Klubs kommen, wenn, mit einem blauen Auge durch. Fast 19 Millionen Euro Minus in der Bilanz, 78 Millionen Euro Schulden (2019 waren es noch 76,2 Millionen) – die Finanzen der Veilchen sind gegenwärtig ein Riesenflop und es geht um nicht weniger als die Existenz des Vereins. Ob die Rettung mit einem Investor gelingen wird, scheint offen. Auf der Habenseite stehen zumindest eine Akademie, ein Stadion, ein Name. Es wird sich weisen, was noch übrig ist, wenn jemand kommt und Millionen investiert. Hinzu kommt noch die sportliche Misere, die man sich Woche für Woche ansehen kann. In Details schafft Peter Stöger natürlich Verbesserungen, ein Magier ist der ehemalige Meistertrainer aber auch keinesfalls. Tabellarisch geht es sich gerade noch aus, im Mittelfeld zu sein, aber spielerisch überzeugen andere Teams mehr. Und somit passt das Sportliche zum Wirtschaftlichen. Zudem: Kann sich die Austria noch eine Saison ohne internationale Beteiligung leisten?
Flop 4: Der SCR Altach
Der SCR Altach hat sich mit Sicherheit mehr von dieser Saison erwartet. Ein Sieg, zwei Remis und sieben Niederlagen bedeuten das Tabellenende. Gut, dass der Abstiegskampf in Wahrheit erst nach der Punkteteilung stattfindet, die oberen Sechs sind aber schon um neun Punkte enteilt. Der Verein hält nach wie vor an Trainer Alex Pastoor fest, auch wenn der sich mittlerweile schwer tut, nach der nächsten Niederlage seine Emotionen im Zaum zu halten. Betont wird, dass das Team ja doch viel besser spielen könnte. Im Normallfall heißt das zumeist: Trainer raus. Doch die Altacher sind kein Klub, der Vorschnell handelt, das heißt es zumindest landauf, landab. In der Sache stimmen tut es eher nicht. Seit Aufstiegstrainer Damir Canadi 2016 zu Rapid wechselte, versuchten sich mit Martin Scherb, Klaus Schmidt und Werner Grabherr drei Trainer daran, die Vorarlberger in höhere tabellarische Gefilde zu führen. Fraglich ist, wie lange man Pastoor noch zuschauen will, ob er sein Zweijahresjubiläum Mitte März 2021 überhaupt feiern kann. Aber was wäre auch die andere Möglichkeit? Einen Trainer mit laufendem Vertrag fürs Nichtstun bezahlen und hoffen, dass ein anderer den Klassenerhalt sichert?
Flop 5: Die Regierung und ihr Corona-Umgang im Fußball
10.000 Fans hier? Doch nur 5.000? Oder 3.000? 500? Man möchte dieser Tage kein Manager einer Bundesliga-Fußballmannschaft sein. Nach dem Corona-Ampelwirrwarr, der offensichtlichen Willkür rund um Zuschauerverknappung im Frühherbst trotz funktionierender Hygienekonzepte bis hin zu neuerlichen Ausschluss der Fans war alles mit dabei. Aus beinahe jeder Perspektive muss das mühsam sein. Damit ist der Fußball freilich nicht alleine, die Politik hat das wie in so manch anderem Bereich schlichtweg schlecht gelöst. Klar, aus heutiger Sicht, mitten in einem mehr-oder-weniger-Lockdown, bewertet man das noch einmal anders. Summa summarum konnte aber wohl niemand im Fußballbereich die wöchentlichen Änderungen nachvollziehen – vor allem, weil die heimischen Stadien im Regelfall groß genug wären, im Freien genügend Abstand zu halten. Das aber steht wieder auf einem anderen Blatt Papier.
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