Die 7 … Erkenntnisse aus dem ReStart (2)

Die Bundesliga ist aus der Corona-Pause retour und es gibt sie schon: Die sieben Erkenntnisse aus dem Restart.

Erkenntnis 3: SVM und SCRA are here to stay

Ja, das war mit Sicherheit auch nicht das beste Spiel. Doch beide Teams lieferten solide Arbeit. Der SV Mattersburg präsentiert sich dabei eher schlicht. Der Verein ist nach wie vor im Umbruch, der Ligaverbleib die oberste Maxime. Nach einem horrenden Herbst kommt die Ponweiser-Elf mit einfachen Mitteln zum Erfolg und ein 1:1 gegen Altach ist mit Sicherheit nicht kein Erfolg, auch wenn diese Formulierung etwas komisch klingt. Die Fronten hatten die Teams gut geklärt und manchmal reicht es eben auch daheim nicht zu einem Sieg, da darf man dann eben auch nicht verlieren.

Der SCR Altach wiederum oszilliert zwischen Genie und Wahnsinn, Offensivdrang und Lethargie. Das zieht sich durch die ganze Saison. Das Werk'l begann erst spät zu laufen, Zwischenzeitlich blieb man sechs Spiele in Folge ohne Niederlage, schlug dabei den WAC, Sturm und auch Salzburg. Ein kleiner Dämpfer war das 0:2 in der Südstadt, aber bei diesem Spiel war es zwischenzeitlich schwerer, den Ball nicht im Admira-Tor unterzubringen als daneben zu schießen.

Insgesamt haben beide Teams unterschiedlichste Ansätze, es ist nicht perfekt, sonst wäre man nicht unten, sondern oben dabei. Sollte nicht irgendwas gravierendes schief gehen, werden beide Teams auch 2020/21 in der obersten Spielklasse spielen.

Erkenntnis 4: Dreckige Siege braucht das Land

Weil wir gerade über den unverdienten Sieg der Admira über Altach sprachen – genau so einen fuhr die Austria gegen die Panther ein. Die Admira war nicht drückend überlegen, fand aber mehr als genug Torchancen vor, um zumindest einen Punkt vom Verteilerkreis mitzunehmen. Christoph Schösswendtner meinte nach dem Spiel: „Wenn wir der Austria heute drei oder vier Trümmer einschenken, dann können sie sich auf keinen Fall beschweren.“ Die Austria wiederum tat sich schwer, kam kaum zwischen die Linien, ließ sich Daxbacher'esk nach dem Führungstreffer zurück fallen. Aber, wie der Name schon sagt: In der Qualifikationsgruppe gibt es keine Haltungsnoten. Und deshalb darf sich auch die Austria über einen Sieg freuen, der wohl nicht als einer der triumphalsten in die Geschichte eingehen wird. Weil:

Natürlich geht es auch ein bisschen um das Europa League-Playoff; für die Austria ist es dank des Umstandes, zumindest vom Umsatz her zu den Großklubs zu zählen, auch ein Muss, auf diesen zu schielen. Vielleicht auch für Altach. Für alle anderen heißt es aber, wenn man in der Quali-Gruppe ist: Raufen, kämpfen, beißen. Das heißt nicht, dass man deshalb jeden Ball von hinten wegdrischt, sondern schlichtweg Punkte sammelt. Die Admira wird sich nichts um ein Chancenplus kaufen können, wenn am Ende keine Punkte dabei heraus schauen. Das klingt wie eine Binsenweisheit, die es ist, die vermutlich mehr als die üblichen drei Euro im Phrasenschwein kostet, ist aber unverrückbar so. So lange ein Klub nicht abreißt, muss das so sein.

Erkenntis 5: Der WAC kann Zweiter werden. Sturm nicht

Es ist zwar irgendwo ein Naturgesetz, dass Sturm Graz nach einer Pause nicht gewinnt, aber der WAC ist aus verschiedenen Gründen nicht zufällig im dank LASK-Protest komplett offenen Rennen um Platz 2. Und die Blackies eben nicht. Und natürlich stimmt Nestor El Maestros Attest, dass es zwei „außergewöhnliche Tore durch zwei in dieser Saison außergewöhnliche Spieler“ gab – und Otar Kiteishvilis Schuss eben nur die Querlatte traf. Aber es passt ins Bild. Nur einmal in der laufenden Saison konnte Sturm drei Mal in Folge punkten, damit landet man eben im Mittelfeld, im Falle der Meistergruppe eben knapp hinter den Europacup-Startplätzen.

Und der WAC? Der hat die angesprochenen Sonderspieler Michael Liendl und Shon Weissman nun einmal. Diese und andere schaffen seit der Saison 2018/19 Glanzlichter im Spiel der Wolfsberger, die nicht einmal die andauernden Trainerwechsel trüben können. Wenn die Lavanttaler am Wochenende dann auch noch den LASK punktelos nachhause schicken, dann ist man vorbehaltlich der Entscheidung des Protestkomitees tatsächlich erster Salzburg-Jäger. Wölfe jagen Bullen, das taugt dann auch für das oben angesprochene Phrasenschwein.

 

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