Die 7 … neuen Trainer in der Bundesliga (2)

Die Trainerbänke der Liga sind zur Mehrzahl mit Neulingen besetzt. Wer sind sie? 90minuten.at hat sich mit ihnen befasst.

Alexander Schmidt (SKN St. Pölten)

Optisch passt Alexander Schmidt in die Riege der Red Bull-Trainer Struber und Letsch, setzt doch auch der neue St. Pölten-Coach auf eine Glatze. Schmidt ist 50 Jahre alt und kommt aus Augsburg. Als Spieler kam er nur auf eine Hand voll Einsätze in der dritten Leistungsstufe und darunter, begann seine Trainerkarriere bereits im Jahr 2000 im Alter von knapp 32 Jahren. Zunächst war er Trainer der B-Jugend in Augsburg, 2002 noch kurzfristig Spielertrainer beim SSV Hochstädt. Es folgten zehn Jahre in der Jugend von 1860 München. 2012 schloss Schmidt die Ausbildung zum Fußballlehrer ab und übernahm zunächst die zweite Mannschaft der Löwen. Von November 2012 bis Ende August 2018 coachte er die erste Mannschaft, musste dann aber nach zwei Niederlagen in Folge gehen. 2014 leitete er als Cheftrainer die Belange von Jahn Regensburg am Ende der Saison 13/14 übernahm er, in 17 Spielen für den Jahn schaffte er aber nur je drei Siege und Remis in der Liga. Diesen standen elf Niederlagen entgegen.

Alexander Schmidt heuerte zunächst als Scout in Stuttgart an, übernahm 2016 nach einem Jahr auch die Agenden der Nachwuchsleitung. Im Jänner 2017 wechselte er für ein halbes Jahr als Trainer zur U19 von Unterhaching, ehe er im Sommer 2018 bei Red Bull Salzburg anheuerte. Dort betreute er die U16, bis Ende 2018 dann die U18.

Beim SKN St. Pölten trifft Schmidt auf einige Spieler mit Red Bull-Hintergrund, Luca Meisl etwa ist nach wie vor bei Salzburg unter Vertrag. Seine Beweggründe, als Wunschkandidat SKN-Coach zu werden, schilderte er so: „Ich wollte in der ersten Liga Trainer sein. St. Pölten hat mich gereizt, es ist eine ruhige Mannschaft, man kann in Ruhe etwas aufbauen.“

Franz Ponweiser (SV Mattersburg)

Seit 16. Juni ist Franz Ponweiser sportlicher Leiter und Trainer des SV Mattersburg. Er beerbte damit Franz Almer und Klaus Schmidt, soll vermehrt auf junge Spieler setzen, am besten von der Akademie. Dort arbeitete er seit 2015. Als Trainer war Ponweiser in Neutal, (2006-08), Ritzung (2008-12) und Horitschon (2012-15) aktiv. Als Spieler hat es der Neunkirchner bis in die Ostliga geschafft. Mit Ritzing schaffte er 2010 den Aufstieg in die Regionalliga und konnte den Klub im Mittelfeld der Liga halten.

Der Auftrag beim SVM scheint klar: Ponweiser soll mit der Akademie-Erfahrung den Kader verjüngern, verkleinern und letztlich billiger machen. Die Burgenländer hatten zuletzt immer einen sehr großen Kader. Bedingt auch durch die vielen Trainerwechsel, die der langen Lederer-Ära von 2004 bis 2013 stattfanden. Der Kader soll nun verkleinert werden, aber grundsätzlichen Spielstil wird sich wahrscheinlich nicht so viel ändern. Für den 43-Jährigen ist es zudem das erste Engagement auf Profilevel.

Thomas Silberberger (WSG Tirol)

Der Trainer der Wattener ist kein Unbekannter in Österreichs Trainerlandschaft, nicht zuletzt deshalb, weil er schon sehr lange Trainer des Aufsteigers ist. Doch wer ist der kernige Tiroler? Als Spieler kickte er im Mittelfeld, seine Karriere dauerte gut 20 Jahre, begann 1990 beim SV Wörgl. Der gebürtige Innsbrucker spielte in den 90ern für den FC Tirol und den GAK, danach noch einmal für Wörgl, Austria Salzburg und Kufstein, wo er 2010 seine Karriere nach insgesamt 80 Bundesliga-Einsätzen und 167 Zweitligaspielen beendete. Dann startete er als Trainer und Silberberger ist da sicherlich ein Unikum in der heutigen Zeit.

Denn in Kufstein blieb er sechs Jahre lang Regionalliga-Trainer, ehe er 2013 zum Konkurrenten Wattens wechselte. Das sind schon wieder sechs Jahre. Nach zwei Vizemeistertiteln in der Westliga folgte in Jahr drei seines Engagements der Aufstieg, drei Jahre später und nach einem 7. und einem 5. Platz der Aufstieg in die Bundesliga. Ob die WSG Tirol 2021/22 Bundesliga-Meister wird, wird man dann sehen.

Silberberger lässt durchaus interessanten Fußball spielen. Das zeigt nicht zuletzt die Aufstiegssaison, in der man in 30 Partien nur drei Mal als Verlierer vom Platz musste. Das die ganze Saison dauernde Duell gegen Ried war durchaus hart, im Endeffekt war der Unterschied nur eines der Remis. Das illustriert auch eine gewisse Nervenstärke im Klub. Durch die lange Zeit als Trainer herrscht in Wattens Kontinuität, was im Kampf um den Klassenerhalt ein Gewinn sein kann.

 

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