Die 7… Glanzlichter des SK Sturm im Europacup (3)

Heute startet der SK Sturm Graz gegen Ajax Amsterdam das Abenteuer Europacup. Das Ziel: Die Champions-, mindestens die Europa League. 90minuten.at blickt auf sieben Momente in der Europacupgeschichte der Blackies zurück.

Platz 2: Ein Furioso gegen den AC Parma, das nicht belohnt wurde

Wie in mehreren Fällen, bleibt auch für Platz zwei ein Drama in Erinnerung, wo am Ende für die Blackys außer Ruhm und Ehre nicht viel blieb. Nichtsdestotrotz verdient sich der UEFA-Cup Auftritt gegen den AC Parma im Dezember 1999 eine besondere Erwähnung. Es war wohl das beste Sturm-Spiel auf internationaler Ebene, das die Grazer Fans in Liebenau jemals zu Gesicht bekamen. Die Schwarz-Weißen spielten sich nach einer 2:1-Niederlage in Italien und einem schnellen Rückstand in Graz in einen Rausch. Parma war damals nicht irgendwer. Titelverteidiger im UEFA-Cup und man hatte einen Kader gespickt mit aufstrebenden Namen, die in den Jahren darauf nahezu alle bei den allerersten Adressen in Europa spielen sollten: Gianluigi Buffon, Lilian Thuram, Fabio Cannavaro, Ariel Ortega, Marco Di Vaio oder Hernán Crespo sind hier zu nennen. Und ein gewisser Mario Stani. Sturm spielte Parma regelrecht an die Wand, kam in die Verlängerung und ging dort durch Hannes Reinmayr, der in diesem Spiel nach einem Tief seine umjubelte Wiederauferstehung feierte, sogar 3:1 in Führung. Es war ein Spiel wie aus einem Guß, bis Pepi Schicklgruber eine harmlose Flanke hinter der Linie fing, was eigentlich niemand bemerkt hätte, wäre nicht Mario Stani beim Linienrichter Ivica Kusovac reklamieren gegangen. Ganz Graz fühlte sich betrogen. Dass wenig später Forscher der Universität Graz errechneten, dass der Ball etwa zehn Zentimeter hinter der Linie gewesen sein musste, änderte an an der Rezeption dieses Spieles nichts mehr.

 

Platz 1: Die Heim-Trilogie in der Champions League des Jahres 2000

Es ist schon fast ein alter Hut und es war der Anfang vom Ende der größenwahnsinnigen Hannes Kartnig-Ära in Graz. Nichtsdestotrotz waren zum Millenium die drei Heimerfolge der Champions League-Gruppenphase ein einmaliges Highlight für Sturmfans. Beim dritten Versuch, nachdem es die Jahre davor kaum Zählbares zu holen gab, ging dem SK Sturm unter Ivica Osim gegen Galatasaray, Glasgow Rangers und AS Monaco endgültig der internationale Knopf auf. Aber nicht sofort. Zum Auftakt setzte es mit einem 5:0 in Schotttland gleich wieder eine Klatsche. Aber dieses Mal zeichnete eine beeindruckende Heimstärke die Truppe rund um Ivica Vastic aus. 3:0 gegen Galatasaray und jeweils 2:0 gegen Glasgow und Monaco hieß es am Ende. Obwohl das zweite Auswärtsspiel im Fürstentum wieder mit 5:0 in die Hose ging, war vor dem letzten Spieltag im Ali Sami Yen am Bosporus noch alles möglich. Der SK Sturm kehrte mit dem Optimum zurück nach Hause. Ein 2:2 bedeutete den Gruppensieg und ein Weiterkommen in die damalige zweite Gruppenphase. Ein nicht für möglich gehaltener Erfolg für ein Team aus Österreich. Bis im Frühjahr 2001 der Europacup gegen Valencia, Panathinaikos Athen und Manchester United weiterging, befand sich Fußball-Graz in einem Trance-Zustand. „Der Fußballzwerg aus Graz im Konzert der besten 16 Klubs Europas. Man hätte Millionär werden können, hätte man zu Beginn der Saison auf Gruppensieger Sturm gesetzt!“, hyperventilierte nicht nur Robert Seeger im ORF. Es war und bleibt der größte internationale Erfolg in der Klubgeschichte. Und es ist bis heute das Vermächtnis des großen Ivica Osim.

 

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