Die 7 ... größten Europacup-Pleiten der österreichischen Klubs (2)
In den Europacup zu kommen ist nicht schwer. Dort zu bestehen mitunter schon. Düdelingen lässt grüßen. 90minuten.at präsentiert sieben ganz besondere Blamagen auf europäischer Ebene.
2008/09: Rapid Wien - Anorthorsis Famagusta (0:3, 3:1)
Rapid letzter Meistertitel führte zur Champions League-Qualifikation. Während der vorletzte Titel 2005 zur vorletzten Teilnahme eines österreichischen Klubs an der Königsklasse führte, war der 30. Juli 2008 eine Blamage. Die Pacult-Elf mit Hofmann, Kavlak, Heikkinen, Maierhofer und Hoffer in der Startformation kassierte auf Zypern durch Skopelitis in der 35. Minute das erste Tor, Sosin schaffte einen Doppelpack (47., 92.). Rapid vermochte es nicht, wirklich aktiv und zwingend zu werden. Famagusta blieb weiterhin die gefährlichere Mannschaft. Peter Pacult meinte nach dem Spiel: "Wir haben verdient verloren. Die Leistung werde ich intern besprechen." Das Ergebnis des Heimspiels liest sich mit 3:1 recht gut, aber die Zyprer gingen bereits nach 13 Minuten in Führung und stellten auf 4:0. Durch das Auswärtstor hätten die Hütteldorfer fünf Treffer gebraucht, drei sind es geworden.
2005/06: GAK - Straßbourg (0:2, 0:5)
Der GAK schaffte es nach dem Double 2004 in die Runde der letzten 32 im UEFA-Cup. In der Champions League-Quali war man an Liverpool gescheitert, inklusive 1:0-Erfolg an der Anfield Road. Die Europacupsaison 2005/06 startete für den GAK in Straßburg. Die Elsäßer waren damals in der Ligue 1 und sollten eigentlich natürlich zu favorisieren sein. Doch bis zum Hinspiel am 14. September 2005 hatten die Grazer schon vier Ligasiege und zwei Remis zu Buche stehen. Straßbourg hielt bei drei Remis und drei Niederlagen. Auch die Hinspielniederlage mit 0:2 in Graz störte nicht. Das Auftreten in Frankreich sehr wohl. 1:18 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache, die Franzosen waren einfach in allen Belangen überlegen, die Steirer machten Fehler um Fehler. Es lag an GAK-Keeper Andreas Schranz, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel.
UEFA-Cup 1972/73: Beroe Stara Zagora - Austria Wien (7:0, 3:1)
Die Bulgaren von Beroe Stara Zagora zählten am 13. September 1972 nicht zu den Großklubs des Landes, als sie im UEFA Pokal auf Austria Wien trafen.In jener Zeit waren die Innsbrucker die Topmannschaft in Österreich, die Veilchen traten als Vizemeister 71/72 im Europacup an. Für Stara Zagora hingegen war der dritte Platz, der sie in Europa antreten ließ, der bis dato größte Erfolg und bedeutete auch das erstmalige Antreten auf europäischer Ebene. Die Wiener wurden regelrecht massakriert. Durch Tore von Petkov (12., 29., 44.) bzw. Velchev (25.) führten die Hausherren bereits zur Pause mit 4:0, Petkov ließ noch zwei Tore Folgen, den Schlusspunkt setzte Yanchovsky. Nicht einmal zuhause konnten die Austria sich aus der Affäre ziehen. Die im Rückspiel mit einem gewissen Herbert Prohaska kickenden Wiener kassierten gleich nach drei Minuten wieder ein Tor, gingen als 1:3-Verlierer vom Platz. Die späten 70er waren von großen Erfolgen geprägt, unter anderem dem Erreichen des Finales des Cups der Cupsieger 1978 und des Halbfinales des Landesmeistercups 1979 - aber manchmal muss es eben mal ganz schlecht werden, bevor es wieder gut wird.