Die 7 … ungewöhnlichsten ÖFB-Cupfinali seit 1945 (2)
Am Mittwochabend kämpfen Sturm Graz und Rapid Wien sowie der SV Mattersburg und Red Bull Salzburg um den Einzug ins UNIQA ÖFB-Cup-Finale. Drei Topklubs plus ein Bundesligist sind im Halbfinale nichts Ungewöhnliches – es gab aber schon sehr bemerkenswerte Finali.
1966/67: Austria Wien – LASK 1:2, 1:0 (Los)
Kuriosum in den 60er Jahren! Nach zwei Finalspielen stand es zwischen Austria Wien und dem LASK nach Verlängerung 2:2. Das Hinspiel hatten die Oberösterreicher mit 2:1 gewonnen, im Rückspiel auf der Hohen Warte wenige Tage später hatte Alfons Dirnberger bereits nach 27 Minuten auf insgesamt 2:2 gestellt. Und was machte man in den 60ern nach einmal 90 und einmal 120 Minuten bei einem Unentschieden? Bis zum Sommer 1970 wurde per Los entschieden, wer gewinnen sollte. Den Stahlstädtern erging es somit beispielsweise wie der Sowjetunion bei der EM 1968. Da verpasste man das Finale nach einem 0:0 gegen Italien per Münzwurf. Noch kurioser: Auch im Finale stand es nach 120 Minuten 1:1 zwischen Italien und Jugoslawien, also wiederholte man das Spiel einfach zwei Tage später. Am kuriosesten: Bereits 1963/64 musste der LASK in der Vorrunde des Cups der Cupsieger nach zwei Spielen gegen Dinamo Zagreb, die 1:0 und 0:1 ausgingen, aus einem KO-Bewerb per Los ausscheiden.
1987/88: Kremser SC – Swarovski Tirol 2:0, 1:3
Aufgrund der Auswärtstorregel konnte der Kremser SC den FC Swarovski Tirol mit 3:3 besiegen. Die Tiroler, so etwas wie das Red Bull der 80er, konnten den Niederösterreichern nicht bei kommen. Im Folgejahr traten die Kremser im Europacup an, wo man aber in der 1. Runde scheiterte. 1989 stieg man unter anderem mit einem gewissen Hans Krankl in die höchste Spielklasse auf, wo man bis 1992 blieb. Es ging runter bis in die Landesliga, zwischenzeitlich schaffte man die Rückkehr in die Regionalliga Ost, heute kämpft man mit Stripfing und Retz sowie Leobendorf um die Rückkehr in die Regionalliga. Und Swarovski Tirol? Die hatten 1986 die Bundesligalizenz von Wacker Innsbruck übernommen und gaben sie 1992 wieder „zurück“.
1990/91: SV Stockerau – Rapid Wien 2:1
Rapid und der Cup – das ist keine große Liebesgeschichte. 1990/91 kickten sich die Stockerauer nach Siegen über Wiener Neustadt, St. Pölten, die Admira, VÖEST Linz und den Wiener Sportclub bis ins Finale, wo Rapid Wien mit (späteren) Stars wie Michael Konsel, Peter Schöttel, Andreas Herzog, Heimo Pfeifenberger oder Jan Age Fjörtoft wartete. Rapid ging planmäßig nach acht Minuten mit 1:0 in Führung, doch Michael Wenzel (30.) und Peter Pospisil (52.) erzielten die Treffer für den Außenseiter. Die von dem Cordoba-Held Willi Kreuz betreuten Niederösterreich hatten gar noch Chancen auf einen höheren Sieg. Es war dies der größte Erfolg der Stockerauer, die heute in der 2. Landesliga Ost spielen und am letzten Platz liegen.