Die 7 ... Fragen nach dem Irland-Match
Die Schlacht von Irland ist geschlagen und es wurde ein Remis. Zu wenig? Und was war der Matchplan? Wie sieht es mit Aleksandar Dragovic' Auswechslung aus? 90minuten.at klärt auf. Von Georg Sander
Frage 3: Wer kann Linksverteidiger sein, wenn es Alaba einfach nicht tut?
Man muss sich wohl damit abfinden. Selbst wenn Marcel Koller eine Viererkette spielen lässt und innert eines Jahres drei Linksverteidiger aus dem Kreise der Nationalmannschaft verschwunden sind, spielt David Alaba nicht links hinten. Das Scheitern von Koller, Alaba zu überzeugen ist wohl auch symtomatisch für die mangelnde Entwicklungsfähigkeit des Teams nach der Euro 2016. Hinteregger tat, was er konnte, aber das reicht halt auf höchster Ebene nicht. Nachdem Stefan Stangl wie im Verein auch wieder nicht spielte, bliebe jetzt nur noch die Möglichkeit übrig, Stefan Lainer auf links zu stellen und den etatmäßigen Rechtsverteidiger, der aber eigentlich nur Stefan Lainer heißen kann, auf rechts zu stellen.
Frage 4: Hat David Alaba Argumente geliefert, weiterhin im Zentrum zu spielen?
Gegen Irland? Nicht wirklich. Florian Grillitsch hätte da wohl auch nicht mehr oder weniger bewirken können. Haarsträubend ist ja teilweise die Ahnungslosigkeit der Jungs, was mit dem Spielgerät im letzten Angriffsdrittel zu tun ist. Die Iren haben da die Wege brav zugestellt, aber entscheidende Impulse kamen von Alaba ehrlicherweise jetzt auch wieder nicht. Klar, auch Junuzovic und Baumgartlinger wurden über Gebühr beschäftigt, aber jetzt nur drauf zu warten, dass Arnautovic etwas einfällt und Janko/Sabitzer, dann exekutieren, ist wahrlich kein guter Plan.
Frage 3: Was war Marcel Kollers Matchplan?
Simple gesagt: Vermutlich ein Tor schießen und dann schauen, dass es bei dem Vorsprung bleibt. Ein klarer Matchplan war kaum erkennbar. Von dem Pressing-orientierten Spiel des Jahres 2015 ist nicht viel übrig geblieben und aus dem Spiel heraus kam jetzt auch nicht allzu viel. Dabei könnte auch diese Elf sicherlich gut anpressen. Hat man nicht gemacht. Gerade nach dem Wechsel ließ man sich hinten rein drängen, zum Teil ohne Not. Ein Plan B, wie man den stärker werdenden Iren beikommen könnte, war nicht erkennbar. Doch schon davor war nicht klar, auf welche Offensivtaktik man setzt. Flügelspiel? Kombinationsspiel durch die Mitte? Umschaltspiel? Koller stellte halt elf Spieler auf und die holten einen Punkt und so sah das auch aus.