Goran Djuricin über Einfluss der Rapid-Fans: "Das muss man stoppen"
Im Gespräch mit laola1.at reflektiert Goran Djuricin seine Zeit bei Rapid und spricht über die Problematik mit den Fans.
Goran Djuricin im laola1.at-Interview ...
... über seine persönliche Rapid-Bilanz: "Ich bin in einer extremen, wenn nicht der schwierigsten, Situation des Vereins gekommen. Der Abstieg war nahe, das war wirklich nicht lustig. Ich habe nebenbei die Pro-Lizenz gemacht, für mich persönlich war es die größte Herausforderung meines Lebens, die intensivste Zeit. Ich habe Rapid dann vom achten noch auf den sicheren fünften Platz geführt. Das war gut und wichtig, von den ersten neun Pflichtspielen hatten wir sechs gewonnen. Das Cup-Finale war toll, ein Riesen-Erlebnis und ein Erfolg, dort hinzukommen – leider haben wir knapp verloren. Dann ging es darum, die Mannschaft körperlich und mental für die neue Saison aufzubauen – und wir sind Dritter geworden, wobei Sturm Graz eine außergewöhnlich gute Saison gespielt hat, die es wahrscheinlich nicht mehr so schnell geben wird. Natürlich war unser Ziel, Zweiter zu werden, aber wir haben uns für die Europa League qualifiziert. Ich habe die Mannschaft in drei Bewerben hinterlassen, in einem leider nicht so gut. Aber alles andere waren richtig gute Teilerfolge, die dann leider Gottes untergehen, weil alles selbstverständlich und normal ist."
... über das Naheverhältnis der Fans bei Rapid: "Die Fan-Kultur ist auf Europa gesehen natürlich ein Traum für so ein kleines Land. Die Fans sind emotional, wenn es läuft sind das die geilsten Fans überhaupt. Aber sie überschreiten manchmal eine Grenze. Man kann nicht auf Leute hören, die sich jeden Sonntag Spiele anschauen, aber nicht wissen, was unter der Woche trainiert wird und hinter der Bühne läuft. Deswegen darf man sich diesen Unmut der Leute nicht so nahe kommen lassen. Als Fachmann, Präsident, Manager, Berater oder Trainer muss man anders denken. Somit hat man ganz andere Entscheidungen zu treffen als ein Fan, der einmal pro Woche für 90 Minuten den Fernseher aufdreht."
... auf die Frage, ob bei Rapid die Fans zu mächtig sind: "Der eine oder andere Verein in Europa wurde in den letzten Jahren so aufgebaut. Aber man wollte sicher nicht, was jetzt dabei herausgekommen ist. Andy Marek macht eine super Fanarbeit, was da geboten wird, ist einzigartig in Österreich. Aber es ist eben so: Wenn man ihnen den Finger reicht, dann reißt der eine oder andere die ganze Hand ab. Das muss man stoppen"
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... auf die Frage, ob in Österreich bei der Trainersuche nur ein großer Name und Klubnähe zählt: "Didi war jetzt für Rapid die absolut richtige Wahl. Aber generell machen wir den Deutschen ja immer alles nach, weil wir leider Gottes immer hinten nach sind. Bei uns kommt es langsam, es hält sich fast schon die Waage. Aber die halbe Bevölkerung und die Manager haben nur im Kopf: Der hat einen Namen, der kann uns helfen. Für mich ist das purer Schwachsinn. Es kann dir ein paar Prozente helfen, aber im Endeffekt zählt wirklich die Leistung und wie du mit Menschen umgehen kannst."
... darüber, was er im Nachhinein anders machen würde: "Ich würde nicht mehr so demütig sein. Ich bin zwar ein dankbarer Mensch, aber ich würde mich nicht mehr von einem traditionsreichen Wappen oder Fans einschüchtern lassen, etwas konkreter meinen Weg gehen und nicht mehr so viel über gewisse Sachen nachdenken."
++ Zum gesamten Interview mit Goran Djuricin auf laola1.at ++