"Kollektivstrafen führen zu einer Solidarisierung mit Tätern und Radikalen"

Im Kurier-Interview spricht Basel-Präsident über die Herausforderungen bei der Arbeit mit Fans und die daraus abzuleitenden Konsequenzen.

Gemeinsam mit Rapd hat Basel-Präsident Bernhard Heusler Strategien zur Fan-Arbeit erarbeitet. Der Kurier hat Heusler danach zum Interview gebeten.

 

Basel-Präsident Bernhard Heusler ...

... über Kollektivstrafen: "Es darf nicht erwartet werden, dass die Kurve von selbst Leute ausscheidet. Wenn es Kollektivstrafen gibt, führt das zur Verschärfung, weil sich eine große Mehrheit ungerecht behandelt fühlt. Die Folge ist eine Solidarisierung mit Tätern und Radikalen. (...) Das ist wie beim Heer, wenn alle für einen mitbüßen müssen, außer sie verraten ihn. In der Regel gibt es aber keinen Verrat."

... über sinnvolle Strafen: "Mit den technischen Mitteln von 2018 und in Zusammenarbeit mit der Polizei sollen diejenigen bestraft werden, die gegen Stadionordnung und Gesetze verstoßen. (...) Auch im emotionalen Fußball muss es Rechtsstaatlichkeit geben – für und gegen die Fans." 

... über häufige Fehler bei der Fanarbeit: "Empört sein ist keine Strategie. Also: Ausschreitungen oberflächlich und medienwirksam verteufeln, aber dann bei einer schönen Choreo sagen „Die Fans sind die besten der Welt“. Ebenso falsch: Die Schuld bei den Medien suchen. (...) Wenn man einen Klub wie Basel oder Rapid führen darf, muss man Kritik bei Fan-Problemen auch ertragen."

... und sein Rat an Rapid: "Das Wichtigste ist konsequente Fan-Politik. Auch, wenn man unter Beschuss kommt, muss man auf dem Weg bleiben: Immer den Dialog mit den Beteiligten suchen, aber auch bei der Repression mithelfen. In Basel gab es Verständnis der Fans für Strafen, weil sie gerecht waren."

 

>>> Das gesamte lesenswerte Interview mit Basel-Präsident Bernhard Heusler auf kurier.at

 

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