Laura Feiersinger: "Es wird noch dauern, bis eine Frau als Profi ausgesorgt hat"

Ein gutes halbes Jahr nach dem Sommermärchen des Frauen-Nationalteams des ÖFB bei der EM spricht Laura Feiersinger über die neue Aufmerksamkeit, das Dasein als Profi und darüber, wie nachhaltig der Erfolg war.

ÖFB-Legionärin Laura Feiersinger im Interview mit dem Kurier über ...

 

 ... das neue Rampenlicht für das Frauen-Nationalteam:

"Ich war ein bisserl überrascht von der Resonanz. Wir waren ja noch nie in einer solchen Situation. Wir haben erstmals nach der Meisterschaft ein großes Turnier gespielt, hatten sportlich daher keine solche Belastung und danach so viel mediale Aufmerksamkeit. Es war einfach nur schön. Das mit dem Sponsoring ist ein Wahnsinn, war vorher kaum vorstellbar. Und es auch ein bisschen eine Ehre, auf eine Stufe mit einem David Alaba gestellt zu werden."

 

... die Rahmenbedingungen für weibliche Fußballprofis:

"Ich wollte immer schon ins Ausland. Anfangs habe ich schon Heimweh gehabt, ich war ja erst 17. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis eine Frau als Profi ausgesorgt hat. Aber es ist auch ein guter Ausgleich, wenn man sich mit etwas anderem befasst als mit Fußball. Ich hab’ in München das Studium der Sportwissenschaften angefangen. Es war wirklich cool, auf die Uni zu gehen und dort Leute abseits des Fußballs kennenzulernen."

 

... die Nachhaltigkeit des Erfolgs bei der Euro:

"Man muss realistisch bleiben. Es ist viel schwieriger, zu einer WM zu kommen als zu einer EM, weil weniger Europäer dabei sind. Auch wenn die Erwartungshaltungen gestiegen sind, bleibt unterm Strich, dass Spanien ein Top-Team ist und wir einen Top-Tag brauchen, um sie zu schlagen. Wir brauchen etwas Zeit, dann werden wir ein höheres Niveau erreichen als wir derzeit spielen."

 

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