Marcel Koller: "Dort sitzen ja keine Fachleute"

Marcel Koller übt Kritik an der Entscheidung des ÖFB-Präsidiums, Willi Ruttensteiner gehen zu lassen. Der Schweizer stellt dabei die Kompetenz der Präsidiums-Mitglieder in Zweifel.

Kurz vor dem Abflug nach Moldawien gab Teamchef Marcel Koller der Kleinen Zeitung noch ein kurzes Interview und sparte dabei nicht mit Kritik an der Entscheidung, die vergangenen Samstag getroffen wurde. Über das Ende von Ruttensteiner sagt Koller: „Ich bedaure es, dass er gehen muss. Es ist schade, weil ich ihn als Person sehr schätze. Dass er beim Team dabei ist, war ja mein ausdrücklicher Wunsch. Er hat uns immer sehr unterstützt“, so Koller, der auch eine klare Meinung dazu hat, dass der Sportdirektor künftig nicht mehr über dem Teamchef stehen wird: „Ich glaube auch, dass ein Sportdirektor über dem Teamchef stehen muss, und er muss ja die sportlichen Vorgänge dem Präsidium gegenüber kommunizieren“, so Koller, der schlussendlich ergänzt: „Dort sitzen ja keine Fachleute. Ob die das dann interessiert oder nicht, können wir aber nicht beeinflussen.“

 

"Das sagt schon einiges aus"

Auch die Art und Weise, wie die Entscheidung herbeigeführt wurde, findet Koller eigenartig: „Was jetzt abgelaufen ist in dieser Woche, das war ein bisschen schwierig. Auf der einen Seite konnte man schon lesen, dass Peter Schöttel neuer Sportdirektor wird, und er ist es dann auch geworden. Das sagt schon einiges aus. Die Medien wissen mehr als diejenigen, um die es eigentlich geht.“ Ob da ein kritischer Unterton mitglingt? „Ja, das kann man so sagen.“

 

Und was sagt Koller zu dem Umstand, dass Schöttel kein detailliertes Konzept vorlegen musste? „Ja, also (zögert, denkt nach, nach einer kurzen Pause): Nein, dazu möchte ich eigentlich nichts sagen.“

 

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