Ist Willi Ruttensteiner zu nah am Team gewesen, Herr Koller? "Absoluter Schwachsinn!"
War der baldige Ex-Teamchef Marcel Koller nach dem Heimsieg gegen Serbien noch gerührt, so ist er nun anders emotional. Ungewohnt scharf weist er die Frage, ob Willi Ruttensteiner zu nah am Team war vor dem Abflug nach Moldawien zum letzten Spiel der WM-Qualifikation zurück.
Marcel Koller zeigte sich nicht überrascht, dass Willi Ruttensteiner nicht mehr Sportdirektor des ÖFB sein wird. "Ich habe ein enges Verhältnis zu Willi, da haben wir schon auch viel gesprochen", wird der Teamchef bei Laola1.at zitiert, "Man konnte sich darauf vorbereiten, dass das sein könnte." Den Neuen, Peter Schöttel, wird Koller nicht mehr als Trainer erleben. In Moldawien wird er das letzte Mal auf der Bank sitzen und hofft auf das vom Team versprochene Abschiedsgeschenk in Form eines Siegs.
Das ist absoluter Schwachsinn. Für mich war aber wichtig, dass er nahe dran ist, bei den Besprechungen und Trainings mit dabei ist.
Schöttel wird auch nicht mehr so nahe am A-Nationalteam dran sein, wie gestern bei der Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. Was das über das Vertrauen in den neuen Sportdirektor aussagt, sei dahingestellt. Er wird jedenfalls nicht so weitreichende Kompetenzen haben wie sein Vorgänger. Dem wurde überhaupt zu viel Nähe zum Team attestiert. Diesem Vorwurf tritt der Teamchef in ungewohnt scharfer Wortwahl entgegen: "Das ist absoluter Schwachsinn. Er war ja bei den Teamchefs vor mir auch nur bis zur U21 zuständig. Für mich war aber wichtig, dass er nahe dran ist, bei den Besprechungen und Trainings mit dabei ist."
Wer 18 Jahre einen Job macht, der könne nicht viel falsch gemacht haben "in diesem Business". Einen Seitenhieb auf die österreichische Mentalität kann er sich zum Abschluss auch nicht verkneifen: "Fußball besteht aus Siegen und Niederlagen. Gerade in Österreich hat man immer das Gefühl, man muss alles gewinnen."