Thorsten Fink: "Ich muss nicht betteln, um hier zu sein"

Thorsten Fink erneuert im Interview mit laola1.at seine Kritik an der Kaderpolitik der Austria.

Im Interview mit laola1.at spricht Thorsten Fink vor dem entscheidenden Spiel gegen Athen noch einmal über seine Kritik am Austria-Kader.

 

Thorsten Fink ...

... über den Umnut, den er zuletzt geäußert hat: "Es ist kein Unmut, sondern eine realistische Feststellung, die auch einmal gesagt werden darf. Damit jeder weiß, dass ich nicht zaubern kann. Wir haben die letzten zwei Jahre bewiesen, dass wir Erfolg haben können. Wir waren in der Meisterschaft zuerst Dritter, dann Zweiter, sind zweimal in die Gruppenphase der Europa League eingezogen. Dabei haben wir unseren Stil nicht verändert. Ich bin nach Wien gekommen, um irgendwann einmal Meister zu werden. Das ist natürlich mit einem Gegner wie Red Bull schwierig, aber ich wollte zumindest konkurrenzfähig sein und näher an sie herankommen. Schließlich will ich in meiner Karriere weiterkommen und der Verein natürlich auch. Aber man kann nicht von Meisterschaften und dem großen Verein Austria Wien reden, aber gleichzeitig so eine Kader-Politik betreiben."

 

In Deutschland schaut man auf die Tabelle und denkt sich: "Was macht der Fink denn da?"

Thorsten Fink

... auf die Frage, ob der frustriert ist: "Ich bin nicht frustriert, das klingt immer viel zu negativ. Ich bin einfach enttäuscht, dass wir nicht weiterkommen. Die Mannschaft ist jung, aber ich denke, nächstes Jahr werden wir wieder angreifen können. So etwas wie heuer passiert uns nicht mehr. Denn dann werden sich auch die jungen Spieler, die jetzt zum Einsatz kommen, weiterentwickelt haben. Wenn uns dann aber wieder wichtige Spieler verlassen, werden wir wieder nicht weiterkommen. Das wäre für mich nicht so einfach, denn ich habe meine Ziele. Ich muss nicht betteln, um hier zu sein. Natürlich bin ich froh, bei einem guten Klub wie der Austria zu sein, aber ich muss nicht klammern. Wir haben mit Filipovic, Larsen und Kayode drei sehr gute Spieler verkauft. Filipovic war eine Säule in der Abwehr. Kayode war ein Top-Stürmer, der für Highlights sorgte, uns immer weitergebracht hat und für die Gegner ein Graus war. Larsen ist in die Serie A, eine der besten Ligen der Welt, gewechselt. Für alle drei haben wir Geld bekommen. Richtiger Ersatz wurde nicht geholt. Wenn man jetzt Revue passieren lässt, wen wir zugunsten junger Spieler abgegeben haben… Der Abgang von Kehat war aber zum Beispiel von mir geplant, denn auf seiner Position wollte ich Prokop entwickeln. Das war abgesprochen, aber man kann es einfach nicht auf jeder Position machen. Ich möchte mich jetzt auch nicht mit dem Verein anlegen, aber ich weiß nicht, ob jedem unsere Situation bekannt ist. In Deutschland schaut man auf die Tabelle und denkt sich: "Was macht der Fink denn da?"

 

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