WAC-Präsident Riegler: 'Wolfsberg wird immer unser Heimstadion sein'

Der Wolfsberger AC gewinnt in Klagenfurt 3:2 gegen den FC Wacker Innsbruck. Alle Stimmen zum Spiel exklusiv bei Sky Sport Austria.

 

Dietmar Riegler (Präsident Wolfsberger AC):

...über Klagenfurt als dauerhaftes Heimstadion für den WAC: "Wir haben in Wolfsberg ein wunderschönes Stadion und können immer hier ausweichen. Aber Wolfsberg wird immer unser Heimstadion sein und Klagenfurt in erster Linie nur das Ausweichstadion sein wird. Jetzt probieren wir es einmal zwei Partien und wenn es passen sollte, alles angenommen wird und wir uns hier wohl fühlen, dann werden wir vielleicht das Cupspiel hier austragen. Aber das wird man erst sehen."

 

...über den Abgang von Liendl: "Ich bin überzeugt, dass der Rest der Mannschaft Qualität hat. Man darf jetzt nicht immer nur die Leistungen von Liendl hervorheben, andere haben genauso überzeugend gespielt und ich bin überzeugt, dass die sich jetzt noch einmal einen Ruck geben. Ich bin absolut zuversichtlich, dass das nicht nach hinten losgehen wird, sondern eher nach vorne. Natürlich wird man einen Liendl nicht eins zu eins kompensieren können. Ich wünsche ihm auch alles Gute. Wir haben ihm auch nichts in den Weg gelegt, der Weg ins Ausland war immer sein großer Wunsch. Aber ich bin auch vom Rest der Mannschaft absolut überzeugt."

 

...über die hohe Zahl auslaufender Verträge: "Das ist unsere Art zu arbeiten. Es ist schwer, aber Liendl hätte nie unterschrieben. Er hat sieben konkrete Angebote aus der Bundesliga und aus Deutschland gehabt, er wäre nie bei uns in Wolfsberg geblieben. Das muss man akzeptieren und so wird das auch bei dem ein oder anderen sein. Wir sehen uns nicht als Topverein in der Bundesliga, sondern eher als Ausbildungsstätte. Wir wollen natürlich auch gute Arbeit leisten, das haben wir in den letzten Jahren auch bewiesen. Es wird bei uns immer so sein, nachdem wir meistens 2-Jahres-Verträge abschließen, das immer die halbe Mannschaft vor der Verlängerung steht. Bis jetzt sind wir nicht schlecht damit gefahren und das wird auch weiterhin unser Weg sein."

 

Dietmar Kühbauer (Trainer Wolfsberger AC):

...über das Spiel: "Wir wollten die drei Punkte machen. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber das haben wir vor dem Spiel gewusst. Ich denke, dass es auch verdient war. Nach dem 1:0 hatte Innsbruck eine Doppelchance, das muss man ganz ehrlich zugeben. Wenn sie das 2:0 machen wäre es vielleicht schwieriger geworden, aber dann haben wir beim Stand von 2:1 noch zwei Topchancen gehabt und am Schluss hätte man auch einen Elfmeter für uns geben können, dass wäre dann das 4:2 gewesen. So sehe ich, dass wir verdient gewonnen haben, aber es war harte Arbeit."

 

...über den Führungstreffer für Innsbruck: "Ich bin felsenfest der Meinung, dass der Pfiff zu spät gekommen ist. Die Spieler sind ja auch sofort zum Schiedsrichter hingelaufen und ich habe es auch so vernommen auf der Trainerbank. Ich habe es dann dem Schiedsrichter gesagt, lautstark, keine Frage. Aber er wollte es nicht zurücknehmen und hat gemeint, dass ich auf dem Platz stehe und das Grund genug ist, dass ich auf die Tribüne muss. Das muss ich akzeptieren, aber das man da Emotionen hat ist keine Frage."

 

...über die Mannschaft: "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir einen kühlen Kopf bewahren müssen und nicht der Situation vor dem Gegentor nachrennen. Sie haben genau das gezeigt, was ich von meiner Mannschaft kenne. Sie haben den Kopf bewahrt und das Spiel umgedreht. Ich bin super zufrieden mit der Truppe, da muss ich den Hut ziehen. Ich bin echt stolz."

 


Michael Streiter Gepa PicturesMichael Streiter (Trainer FC Wacker Innsbruck):

...über das Spiel: "Ich denke, dass es für die Zuschauer ein tolles Spiel war. Wir haben so viel richtig gemacht bis zum 1:1. Das war ein Freistoß, der toll getreten war, aber da muss man abschalten. Da merkt man, dass die Mannschaft permanent im Kopf solche Altlasten drin hat. Davor vergeben wir die Chancen zum 2:0 oder 3:0 und dann kriegen wir aus einem Standard ein Tor. Das kann immer passieren, aber ich kann da nicht einfach aufhören, da muss man gefestigt sein. Zwei Minuten später schlägt es wieder ein, wir kämpfen uns sensationell retour und dann haben wir leider das Pech, dass wir das Spiel für den WAC entscheiden. So gesehen stehen wir ohne Punkte da, wir hätten uns sicherlich mehr verdient. Fakt ist, dass wir in der zweiten Halbzeit die Zweikämpfe nicht mehr angenommen haben und vor allem nicht so konsequent wie bis zum 1:1 in der 70. Minute. Für mich hat sich nach dem 1:1 wieder viel im Kopf abgespielt bei einigen Spielern und so können wir keine Spiele gewinnen. Natürlich werde ich die Mannschaft aufrichten, 70 Minuten hat vieles gestimmt, aber es hilft dann halt nicht, wenn man es nicht rüberbringt."

 

Heribert Weber (Sky Experte):

...über den neuen Innsbrucker Trainer Streiter: "Ich freue mich sehr, dass er den Weg zurück gefunden hat, es hat ja sehr lange gedauert bis der verloren Sohn zurückgekehrt ist. Er ist ein sehr guter Trainer, der auch weiß mit einer abstiegsgefährdeten Mannschaft umzugehen. Er ist in der Lage eine Mannschaft sehr kompakt zu formen. Er kennt das Umfeld, ist unglaublich motiviert zu zeigen, dass er der Richtige ist. Ich bin neugierig, wie er das angeht, weil die Mannschaft im Herbst richtiggehend zerfallen ist. Es lag nicht an der Spielanlage, sondern an unglaublichen individuellen Fehlern und die Spieler selbst waren nicht in der Lage das umzubiegen."

 

...über den Wechsel von Liendl nach Düsseldorf: "Der Abgang hat mich sehr überrascht. Wenn man bedenkt wie er sich in den letzten eineinhalb Jahren entwickelt hat, das ist schon gigantisch. Er hat nicht nur als Regisseur die Hauptrolle im Spiel der Wolfsberger übernommen, sondern hat auch selbst sehr viele Tore geschossen. Das kann der einzelne momentan nicht übernehmen, das muss auf mehreren Schultern getragen werden. Dementsprechend hat die Mannschaft auch eine Chance variantenreicher zu werden im Spiel. Wir haben so einen begnadeten Spieler nicht mehr, aber die Möglichkeit im Mittelfeld gemeinsam das zu schaffen."

 

...über den Führungstreffer vor Innsbruck: "Wenn man sich konzentriert sieht man, dass der Schiedsrichter sieht, dass der Spieler anläuft. Und wie er das sieht pfeift er noch. Damit kommt Pfiff noch knapp, bevor der Freistoß ausgeführt wird. Wenn der Pfiff erst nach der Ausführung gekommen wäre, dann wäre das Tor irregulär. Normalerweise pfeift man bevor der Spieler anläuft, aber anscheinend haben die beiden sich sehr gut verstanden."

 

...über Innsbruck: "Die erste Hälfte war in Ordnung. Man hat gesehen, dass die Organisation in der Defensive stimmt und man ist durch eine Standardsituation in Führung gegangen. Aber in der zweiten Halbzeit gab es dann wieder diese Fehler gegeben, die es nicht geben darf. Die es aber natürlich gibt, je öfter man verliert. Je öfter man das Selbstvertrauen verliert, desto öfter macht man individuelle Fehler, die zu Gegentreffern führen. Es ist einfach so, dass die Psyche gefestigt gehört, aber das ist leichter gesagt als getan, wenn man kein Erfolgserlebnis hat. Sie waren und sind der Abstiegskandidat Nummer 1 und sie müssen erst zeigen, dass sie die Klasse halten können, dass sie die Qualität haben wieder Spiele zu gewinnen."