Didi Kühbauer: 'Brauchen Spieler, die sich nicht zu schade sind, dass ein Leiberl zu dreckig ist'
Der Wolfsberger AC unterliegt zuhause gegen den SK Sturm Graz mit 0:1. Sky Sport Austria hat sich mit Trainer Didi Kühbauer und WAC-Präsident Dietmar Riegler über die Zukunft des WAC unterhalten.
Dietmar Kühbauer (Trainer Wolfsberger AC):
...über die Ziele des Vereins: "Der Präsident ist wirklich ein Fußballfachmann, das habe ich in den letzten sieben Monaten mitgekriegt. Und obwohl Wolfsberg ein kleiner Klub ist, obwohl die Mittel begrenzt sind, ist es schon so, dass wir, wenn wir uns gut verstärken, mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten und man danach schaut, dass man sich in der Mitte der Tabelle etabliert und wenn alles sehr gut läuft sich vielleicht sogar ein bisschen nach oben orientieren kann."
...über den WAC: "Der WAC steht für Leidenschaft, das bedeutet aber nicht, dass man nichts vorhaben kann. Es ist wirklich sehr viel entstanden und das sollte jeder respektieren. Es sind leider Säulen weggefallen, aber so ist der Fußball. Trotzdem finde ich, dass im Frühjahr mehr drin gewesen wäre, obwohl wir durch die Verkäufe in der Winterpause nicht mehr annähernd die selbe Qualität gehabt haben. Deswegen wird es im Sommer umso wichtiger sein zu schauen, dass man Spieler holt, die spielerisch gut sind, aber sich auch nicht zu schade sind, dass ein Leiberl dreckig ist."
...über Manuel Weber: "Er ist ein sehr guter Spieler, er ist Kärntner. Er ist spielerisch gut, was uns sicherlich fehlt und ein Spieler, der auch schwitzen kann."
...über Ersatztormann Kofler: "Seine Leistung war bisher gut. Es ist ja für den zweiten Torwart oft sehr schwierig. Dobnik hat das ganze Jahr über gute Leistungen gebracht, natürlich hat er einen oder zwei Fehler gemacht, aber das wirkt sich beim Tormann immer mehr aus als beim Feldspieler. Und Kofler hat jetzt gezeigt, dass man ihn ohne Bedenken einsetzen kann. Da mache ich mir die wenigsten Sorgen."
...über das Spiel: "Wir wollten es heute ändern, dass wir sagen es geht um nichts. In Wahrheit geht es um Geld und Reputation, das haben wir nicht gezeigt und deswegen auch verdient verloren. Wobei es von beiden Mannschaften kein wirklich gutes Spiel war. Aber es ist einfach zu wenig, dass man zuhause einen Gegner schlagen kann. Wir haben verloren, weil wir in der ersten Halbzeit schon zu wenig gemacht haben. Bis auf die letzten Minuten in der ersten und zweiten Halbzeit ist das einfach zu wenig um einen Gegner zu schlagen. Wobei heute in Wahrheit ein Unentschieden fast gerechter gewesen wäre, weil Sturm auch nichts zusammen gebracht hat. Aber die machen durch den Lauf in den letzten Wochen das Tor und wir sind nicht hingekommen."
...über Baldauf: "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, ihm kann man das wenigste vorwerfen."
Dietmar Riegler (Präsident Wolfsberger AC):
...über den Verein: "Jetzt müssen wir auf uns selbst schauen, wie kommen wir in den nächsten Jahren weiter vorwärts? Man merkt ja auch, dass die erste Euphorie vorbei ist, die Zuschauer sind nicht mehr so, wie sie das am Anfang waren, da war das Interesse recht groß und das geht jetzt zurück. Da muss man jetzt neue Akzente setzen. Ich traue mir auf jeden Fall zu, dass wir auf Augenhöhe sind mit Mannschaften wie Ried, momentan auch Sturm, dass wir den Spielern nichts schlechteres bieten können wie Sturm Graz. Es wird natürlich schwierig sein und man kann nie sagen, dass im nächsten Jahr der dritte Platz oder der Europacup das Ziel ist. Aber an sich ist es schon das Ziel in der vorderen Tabellenhälfte zu sein."
...über die Kaderplanung für die nächste Saison: "Es ist natürlich kein leichtes Unterfangen, die Spieler, die wir brauchen, stehen nicht irgendwo in der Auslage, die muss man schon gezielt sichten und dahinter sein, wo solche Spieler vorhanden sind. Wir haben nicht das Budget wie andere Klubs in der Liga."
...über den möglichen Transfer von Sturm-Spieler Weber: "Genau solche Spieler gehen uns ab, die den Ball beruhigen können im Mittelfeld, die einen Pass nach vorne gezielt anbringen. Jeder Spieler hat seine Qualitäten. Ich gehe davon aus, dass sein Wechsel zu uns klappen wird."