Michael Liendl: 'Bjelica und Kühbauer sind sehr autoritär und emotional'

Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 10. November 2013 waren Wacker Innsbruck-Trainer Roland Kirchler, WAC-Spieler Michael Liendl und Sturm-Torhüter Benedikt Pliquett. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks. .


Roland Kirchler:

...über den Punkteabzug bei Admira: „Ich sage auch immer, die Liga sollte sportlich entschieden sein. Aber irgendwas muss vorgefallen sein, sonst würde die Liga nicht acht Punkte abziehen. Unterm Strich kann es so sein, dass sie alle Punkte zurückbekommen und ein Sponsoring der Gemeinde Maria Enzersdorf dazu."

 

...hat mit der Jugend aufs richtige Pferd gesetzt: „Fußball wird immer schneller und lebendiger. Ich habe auch lang Fußball gespielt und wir haben auch immer geglaubt, dass wir schnell spielen, aber das haben wir gar nicht. Man braucht viel Tempo, viel Handlungsgeschwindigkeit, Bereitschaft im Kopf. Und wenn man als älterer Spieler nicht mehr bereit ist, dann bekommen die jungen Spieler die Chancen. Die Jungen nehmen das auch an und geben sehr viel für den Sport."

 

...hätte bei einem Abstieg in der vergangenen Saison für Wacker schwarz gesehen: „Ich sage immer und das ist meine Meinung, wenn wir letzte Saison abgestiegen wären, dann wären wir verschwunden von der Fußballbildfläche in Tirol. Wahrscheinlich wären wir sogar in Konkurs gegangen. Das weiß ich jetzt aber nicht ganz genau. In der zweiten Liga wären wir genau da, wo jetzt Mattersburg ist. Irgendwo hinten dran, aber sicher nicht um den Aufstieg kämpfend."

 

...hofft auf baldige Unterstützung im sportlichen Bereich: „Ich habe mich verpflichtet, die Aufgabe des Sportdirektors über die Sommerpause zu übernehmen. Ich wollte ja eine Mannschaft haben. Das hat dann ganz gut geklappt, im Sommer haben wir gute Ergebnisse gehabt. Dann hat der Verein gesagt, Roli, du machst das wirklich gut und sparen tun wir uns auch was. Ist ja klar, eine Person macht die Arbeit von zwei. Ich bin nach wie vor der Einzige, der für den sportlichen Bereich zuständig ist."

 

...glaubt, dass Wacker Innsbruck Teamspieler Hinterseer nicht lange halten kann: „Ich suche bei mir im Garten noch den Schatz, den irgendjemand vergraben hat. Es ist immer eine Frage von Geld. Wir haben ihm ein Angebot unterbreitet. Aber natürlich weiß er jetzt auch, dass er woanders das Dreifache verdienen kann. So einen guten Vertrag können wir ihm nicht hinlegen, dass er schwach wird."

 


Michael Liendl:

...ist mit dem Auftritt des WAC bei der Austria sehr zufrieden: „Wir haben über 90 Minuten dominiert und der Austria unser Spiel aufgezwungen. Sie haben wirklich Probleme gehabt. Darauf können wir wirklich aufbauen. Aber es ist wirklich bitter, wenn man solche Spiele einfach nicht gewinnt."

 

...vergleicht Nenad Bjelica und Didi Kühbauer: „Das werden sie nicht so gerne hören, aber ich glaube, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind. Natürlich gibt es Unterschiede. Jeder hat eine etwas andere Auffassung von Fußball. Beide sind Persönlichkeiten, beide sind sehr autoritär und emotional. So unterschiedlich sind sie unterm Strich gar nicht."

 

...fühlt sich beim WAC wohl und ist trotzdem für einen Wechsel ins Ausland bereit: „Es ist kein Wunschkonzert. Ich würde den Sprung gerne wagen. Nach der Austria hat es leider nicht geklappt. Jetzt habe ich andere Referenzen mit der guten Statistik. Ob das hilft oder nicht, wird sich zeigen."

 



Benedikt Pliquett:

...fühlt sich als momentane Nummer Eins im Tor von Sturm wohl: „Es war an der Zeit, dass ich das Vertrauen bekomme und von der Leine gelassen werde. Von daher kam es für mich nicht ganz so überraschend wie für die meisten anderen. Dass da jetzt ein kleiner Hype entsteht, ist halt so, aber damit muss man auch umgehen können."

 

...über den geglückten Wechsel zu Sturm Graz: „Das ging dann sehr schnell, ein bisschen so wie im Sommerschlussverkauf. Ich war sehr froh, bei einem so tollen Verein gelandet zu sein. Weil mir das auch wichtig war, dass der Verein Tradition hat, das Fanpotenzial mitbringt, Strukturen hat, mit denen ich mich identifizieren kann."


...hat sich bereits in Graz akklimatisiert: „Die Stadt ist wunderbar. Für mich ist das unglaublich. Das Wetter, das kann ich bis heute nicht nachvollziehen, wie man so viel Sonne und Wärme haben kann, als Hamburger unglaublich. Und von daher war es bis jetzt ein Glücksgriff."