Helmut Schulte: 'Der dritte Platz ist ok, alles darüber ist Traumtänzerei'

Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 22. September 2013 waren Rapid-Sportdirektor Helmut Schulte, Rot-Weiß Erfurt-Trainer Walter Kogler und Sky-Experte Andreas Herzog. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.


Helmut Schulte:
...über den derzeitigen dritten Tabellenplatz: „Das sind die Ziele, die man sich zutrauen sollte. Der dritte Rang ist okay, alles darüber darf natürlich auch sein, aber das ist Traumtänzerei, wenn man die aktuellen Möglichkeiten sieht. Wir haben eine junge Mannschaft, die sich entwickeln soll. Das hat sie im ersten Viertel sehr ordentlich gemacht. Wir haben in neun Spielen nur acht Tore erhalten. Wenn das bis zum Schluss so bleibt, dann passt es auch mit den Punkten."


...glaubt, dass Louis Schaub noch länger bei Rapid bleiben wird: „Wenn wir es schaffen, uns weiterhin für die Europa-League zu qualifizieren, dann gibt es keine Probleme. Wir dürfen uns allerdings keinen Sand in die Augen streuen. Wenn ein Spieler ein äußerst attraktives Angebot bekommt, dann werden wir ihn nicht halten können. Wir führen jedoch viele Gespräche mit Louis (Schaub) um ihm klar zu machen, dass ein Wechsel aus der österreichischen Liga vom SK Rapid nicht zu früh kommen sollte. Da sind viele untergegangen. Aber ich weiß, dass Louis sehr vernünftig ist."

 

Linktipp - Helmut Schulte im Interview mit 90minuten.at: ‚Ich habe es mir interessant vorgestellt bei Rapid zu arbeiten, aber nicht so interessant.‘


...über seine ersten neun Monate als Sportdirektor: „Ich habe sehr viel über Österreich gelernt, viel über Wien gelernt, viel über Rapid gelernt. Ich versuche mit meinem Wissen die richtigen Entscheidungen für den Verein zu treffen, damit er sich weiterentwickeln kann und in Zukunft die Rolle spielen kann, die ihm gebührt. Rapid ist ein österreichisches Kulturgut im Sport. Da hat jeder eine Meinung dazu. Rapid ist Rapid und es muss immer jedes Spiel gewonnen werden. Damit muss man sich auseinander setzen, darf aber den Blick für die Realität nicht verlieren."


...über seine Vertragssituation: „Es ist ein unbefristeter Vertrag, der zum Ende des Jahres von beiden Parteien gekündigt werden kann. Das ist schlau von Rapid gemacht, weil sie wussten, dass es im Herbst ein neues Team geben wird. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die nur gut arbeiten können, wenn sie einen langfristigen Vertrag haben."

 

Rapid Präsident Rudolf Edlinger:
...ist mit Helmut Schulte sehr zufrieden: „Das ist eine unglaublich faire Situation, nämlich auch von Herrn Schulte, dass er diesem Vorschlag zugestimmt hat. Nach dem ersten Jahr entsteht ein Vertragsverhältnis, das keine Begrenzung hat. Persönlich bin ich der Auffassung, dass Herr Schulte eine hervorragende Arbeit leistet. Er ist innovativ, er hilft, wo er kann. Ich denke, dass wir vor einem Jahr eine gute Entscheidung getroffen haben. Ich habe dann nichts mehr zu entscheiden, aber wenn mich jemand fragt, dann würde ich ihn empfehlen."

 



Walter Kogler:

...über seine Ziele mit Rot-Weiß Erfurt: „2016 wird in Erfurt das Stadion umgebaut sein. Bis dorthin will Erfurt in der zweiten Liga sein. In der dritten Liga sind sehr gute Mannschaften dabei, zum Teil auch Traditionsklubs wie Rostock und Duisburg. Es kann fast jede Mannschaft jede schlagen und das sieht man jede Woche."


Andreas Herzog:
...findet es positiv, das mit Walter Kogler ein weiterer Trainer aus Österreich in Deutschland einen Verein gefunden hat: „Du musst ja ins Ausland gehen. Es gibt nicht genug Profivereine in Österreich. Je mehr ins Ausland kommen und erfolgreich sind, so wie Peter Stöger oder Ralph Hasenhüttl, desto mehr wertet das Österreich auf."


...auf die Frage, wann er selbst Cheftrainer eines Klubs sein wird: „Keine Ahnung, ich habe damals gesagt, dass ich nie wieder Assistenztrainer sein werde und dann ist der Anruf von Jürgen Klinsmann gekommen. Er hat mir die Position schmackhaft gemacht und ich habe eine Ausnahme gemacht. Das US-Team ist ein großes Abenteuer und eine riesige Herausforderung für mich. Aber es steht für mich fest, dass ich in Zukunft sicher irgendwo Cheftrainer sein werde."