Feldhofer vs Hyballa: 'Die natürlich entstandene Hierarchie ist vom ersten Tag an zerstört worden'
Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 29. September 2013 waren Ex-Sturm-Spieler Ferdinand Feldhofer, WAC-Spieler Joachim Standfest und Sky-Experte Heribert Weber. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.
Ferdinand Feldhofer:
...erzählt, wann er die Entscheidung getroffen hat, seine Karriere zu beenden: „Eigentlich im Frühjahr. Ich habe kein Licht mehr unter Trainer Hyballa gesehen. Dann habe ich auf einmal wieder gespielt. Es sind Stimmen aufgekommen, dass ich nicht aufhören kann und ich weiterspielen soll. Dann habe ich es mir noch einmal überlegt, aber schlussendlich ist es dann eh nicht mehr zustande gekommen."
...über seinen Herzensklub: „Ich war immer schon Sturm-Fan, schon als Bub. Ich bin auch schon in der Gruabn gewesen. Ich war schon sehr froh, als ich das erste Mal für Sturm habe einlaufen dürfen. Das war schon ein Lebensziel von mir."
...über das Geheimnis des Erfolgs bei Sturm und die Probleme der vergangenen Saison: „Was Sturm auszeichnet, ist das Familiäre. Und das muss ich jetzt schon klar sagen, das ist letztes Jahr nicht da gewesen. Sturm hat immer Erfolge gefeiert, wenn der Mannschaftszusammenhalt sehr groß war und in der Mannschaft auch viele Freunde waren. Das war schon in der Osim-Ära so, da war der Zusammenhalt ein Wahnsinn. Das war unter Franco Foda so und dann eben nicht mehr. Die natürlich entstandene Hierarchie ist vom ersten Tag an zerstört worden."
...prangert die Politik der sportlichen Führung an: „Die Vereinsführung hat eher nur Einjahres-Verträge abgeschlossen. Natürlich schaut dann jeder Spieler, dass er sich in diesem Jahr für diesen oder andere Vereine präsentieren kann. Das ist auf Wunsch von diesen Verantwortlichen gemacht worden und war meiner Meinung nach nicht der richtige Weg."
...glaubt, dass Sturm die schlimmste Zeit hinter sich gebracht hat: „Ich glaube, dass Sturm spätestens im Frühjahr wieder sein wahres Gesicht zeigen wird. Das Potential ist auf jeden Fall da."
Joachim Standfest:
...über das sensationelle Comeback des WAC bei Rapid: „Wir haben anfangs mit dem Rapid-System, wo sie sehr flexibel gespielt haben, große Probleme gehabt. Dann haben wir nach zwanzig Minuten zwei, drei Dinge umgestellt. Wir sind in der Viererkette enger gestanden, haben die Flügelspieler weiter zurückgezogen. So sind wir besser in die Zweikämpfe gekommen und waren näher am Mann. Wir sind dann auch zu unseren Torchancen gekommen und haben durch das 1:2 die zweite Luft bekommen."
...über Neo-Trainer Didi Kühbauer: „Die Ergebnisse, die wir jetzt erzielt haben, sprechen auch für den vorherigen Trainer, weil man nicht von einem Tag auf den anderen alles verändern kann. Natürlich ist mit dem neuen Trainer ein positiver Schwung rein gekommen. Jeder kennt die Art von unserem Trainer. Er ist ein irrsinnig positiver Typ, hat einen guten Schmäh, der eine gute Stimmung in die Mannschaft bringt. Das lockert natürlich viel auf."
Heribert Weber:
...über das 8:1 von Red Bull Salzburg gegen Wr. Neustadt: „In Wirklichkeit geht es in dieser Meisterschaft immer nur darum, ob Salzburg die Torchancen verwertet oder nicht. Heute ist es einmal gelungen. Sie waren auch noch eingeladen zum Tore schießen. Wenn diese Mannschaft richtig in Fahrt kommt, dann ist sie nicht mehr zu halten. Das hat man heute gesehen."
...ist vom Sieg des WAC bei Rapid nicht überrascht: „Sie haben endlich wieder einmal das Potential ausgespielt, das in dieser Mannschaft steckt. Sie haben sehr gute Spieler in ihren Reihen, die technisch gut sind. Das ist bisher in dieser Meisterschaft zu kurz gekommen."
...sieht die Hauptschuld von Sturms Tief in der Arbeit von Ex-Trainer Hyballa: „Nach dem überraschenden Meistertitel 2011 ist die Mannschaft an ihren Erfolgen gemessen und kritisiert worden. Dann ist auch noch dieser völlig unerwartete Trainerwechsel gekommen, wo nach kürzester Zeit vor allem viele arrivierte Spieler gemerkt haben, dass das völlig daneben geht, dass das nichts mehr mit dem zu tun hat, was eigentlich die Führung eines Trainers von einer Mannschaft ausmacht."
...verteidigt die kurze Arbeit von Ex-Sturm-Trainer Markus Schopp: „Darko Milanic ist der Beweis dafür, dass Markus Schopp keine Möglichkeit hatte, aus der Mannschaft mehr rauszuholen. Er hat extrem lange gebraucht, bis er soweit gekommen ist, dass es nun halbwegs funktioniert."
Eine Wiederholung der aktuellen „Talk und Tore"-Sendung ist heute, Montag, 30. September 2013 um 21.15 Uhr, am Dienstag, 01. Oktober 2013 um 09:00 Uhr sowie am Mittwoch, 02. Oktober 2013 um 19.00 Uhr auf Sky Sport Austria zu sehen.