Michael Wimmer: "Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft"
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Michael Wimmer: "Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft"

Der CASHPOINT SCR Altach und der FK Austria Wien trennen sich mit 1:1. Die wichtigsten Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

Für mich war es ganz klar. Der Betreuer Joachim Standfest betritt das Spielfeld und schreit mich aus nächster Nähe an, wieso ich das Spiel abpfeife, obwohl eigentlich ganz klar ist, dass die Zeit abgelaufen ist

Hameter über die Rote Karte

SCR CASHPOINT Altach – FK Austria Wien 1:1 (0:1)
Schiedsrichter: Markus Hameter

Joachim Standfest (Trainer SCR CASHPOINT Altach):
…über das Spiel: „Wir sind gut gestartet, ich denke die beiden Situationen haben auch das Spiel entschieden, auch wenn sie schon so früh waren. Wenn wir da 1:0 in Führung gehen, schaut es ganz anders aus. Im Gegenzug ist die gleiche Situation auf unserer Seite, wo die Austria Überwasser hatte und wir sehr wenig Zugriff hatten. Ab der 20, 25 Minute haben wir uns richtig gut gefangen und waren, bis auf einen oder zwei Konter, sehr dominant. In der zweiten Halbzeit hat die Austria vorne richtig gut zugestellt, deswegen sind noch mehr hohe Bälle gekommen als eh schon in der ersten Halbzeit. Die Umstellung ist dann genau aus dem Grund, dass wir viel auf lange Bälle gesetzt haben, entstanden.“

…über seine Rote Karte am Ende des Spiels: „Ich bin hingegangen und habe gefragt, wieso er den Freistoß nicht mehr ausführen lässt, es war noch Zeit. Er hat mir die Rote Karte gegeben. Ich war selbst überrascht und habe mich überhaupt nicht ausgekannt. Emotionen hatte ich nicht wirklich. Ich habe ihn ganz normal gefragt, er sagt, ich darf das Spielfeld nicht betreten und gibt mir die Rote Karte. Ich weiß es nicht und kenne mich jetzt noch nicht aus.“

…darüber, wie er mit Schiedsrichterentscheidungen in Zukunft umgehen wird: „Was soll ich jetzt machen? Ich möchte in Zukunft auch keine Schiedsrichterentscheidungen mehr kommentieren, ich habe aus meinen letzten Wochen und Fehlern gelernt. Ich kann es eh nicht ändern. Ich denke nicht, dass ich mich danebenbenommen habe und habe auch nichts Schlimmes gesagt. Michael Wimmer ist neben mir gestanden und kann bezeugen, dass ich nichts gesagt habe. Ich kann es eh nicht ändern. Du bringst dich nur selbst in Rage, wenn du alles immer hundert Mal vorgespielt bekommst und anschauen musst. Ich denke, auch die zwei Abseitssituationen waren sehr ähnlich und hätten in jede Richtung ausfallen können. Wir können es eh nicht ändern, du kannst dich zwar aufregen darüber, aber das ist nur verschwendete Energie.“

…darüber, ob das 1:1 ihn in seinem Selbstvertrauen bestätigt: „Es ist mehr als eine Bestätigung. Wenn man sich die Playoff-Gruppe anschaut, dann ist die Austria sicherlich die beste Mannschaft, gemeinsam mit dem WAC. Wir waren heute wieder ebenbürtig, wie auch in Wien und auch gegen den WAC schon. Viel mehr Bestätigung brauche ich eh nicht.“

Lukas Gugganig (Spieler SCR CASHPOINT Altach):
…über das Spiel: „Am Ende glaube ich schon, dass der Punkt relativ verdient war. Wir haben natürlich schon ein bisschen Probleme gehabt, gerade in der ersten Halbzeit. Die Austria hat sehr gut gespielt. Wir haben die Mitte nicht so gut zubekommen, sie haben richtig schön kombinieren können. Am Ende ist diese Mentalität dann das, was uns so ein bisschen auszeichnet, dass wir nicht aufgeben und ich glaube, wir haben uns belohnt mit dem Tor.“

…über seinen Ausgleichstreffer: „Es war ein bisschen glücklich, der Ball fällt mir vor die Füße und ich habe ihn dann nurmehr ins Tor schieben müssen. Es war nicht das schönste Tor, aber trotzdem ein extrem wichtiges und ich habe mich gefreut, dass ich getroffen habe.“

Michael Wimmer (Trainer FK Austria Wien):
…über das Spiel: „Ich finde, wir haben das heute ordentlich gemacht. Wir sind gut reingekommen, haben ganz ordentlich im Ballbesitz agiert, das Tor war wunderbar herausgespielt. Natürlich hatten wir am Anfang gleich Glück bei dem langen Ball, wo wir nicht gut verteidigen. Ansonsten finde ich, dass wir das eigentlich gut kontrolliert haben. Das Einzige, was mir gefehlt hat, war, dass wir aus dem Ballbesitz dann den Moment gefunden haben, wo wir Dynamik entwickeln, und Torchancen kreieren. Den haben wir zu oft verpasst und haben uns selbst auch irgendwo in einen unnötigen Druck hineingespielt.“

…über den Ausgleich und den Freistoß davor: „Es war auf jeden Fall sehr chaotisch. Mich nervt aber eher, wie es zu dem Freistoß kam. Wir hatten halblinks den Ball, war nicht einmal großer Druck und den Ball mit einem Kontakt weggespielt, anstatt Ruhe ins Spiel zu bringen. Dann machen wir einen Fehlpass und es kommt zu der Freistoßsituation, in der wir uns nicht mit Ruhm bekleckert haben.“

…auf die Frage, wie gut die Länderspielpause jetzt ist: „Ich würde gerne sagen, dass es super wäre, wenn es direkt weitergeht. Diesmal tut es aber wirklich mal gut, durchzuatmen. Vielleicht kommen auch ein paar verletzte Spieler wieder zurück, dass wir dann auch ordentlich trainieren können. Es ist nicht einfach, aber nochmal, ein riesiges Kompliment an die Mannschaft. Jeder fragt immer, wieso ich Komplimente an die Mannschaft mache, aber wir haben immer Druck und Situationen, wo wir umstellen müssen. Die Mannschaft macht das brav, hat es auch heute brav gemacht und es ist schade, dass es nicht gereicht hat. Grundsätzlich macht es aber Spaß mit der Mannschaft.“

…über die Rote Karte gegen Joachim Standfest: „Ich war ja dabei und ich glaube, wenn man das Spiel so erlebt und in der 95. Minute so ein Tor fällt und dann noch einmal so eine ähnliche Freistoßsituation entsteht, man auch ein Gespür für einen Trainer haben muss. Der läuft da draußen auch mit Bluthochdruck herum und kämpft für seine Mannschaft. Dann muss man vielleicht auch mal ein Auge zudrücken, es ist ja nicht einmal ein Wort gefallen, das eine Karte berechtigen würde. Von dem her finde ich es nicht in Ordnung. Er fehlt ja auch der Mannschaft, der Trainer ist wichtig und ich kann es nicht verstehen.“

Markus Hameter (Schiedsrichter):
…über die Rote Karte gegen Joachim Standfest am Ende des Spiels: „Für mich war es ganz klar. Der Betreuer Joachim Standfest betritt das Spielfeld und schreit mich aus nächster Nähe an, wieso ich das Spiel abpfeife, obwohl eigentlich ganz klar ist, dass die Zeit abgelaufen ist. Die Nachspielzeit war abgelaufen und der Grund für das Zuwarten war einfach, dass diese Foulsituation im Mittelfeldbereich vom Videoschiedsrichter gecheckt wurde. Ich habe auch im Rahmen der Situation mitgeteilt, dass ich das Spiel abpfeifen werde, weil die Zeit abgelaufen war. Wenn danach der Betreuer das Spielfeld betritt, den Schiedsrichter zur Rede stellt und anschreit, ist es jedem klar. Es war auch kein Gespräch auf einer Ebene, wo er mir eine normale Frage stellt, er hat mich angeschrien. Das war der Grund, wieso ich den Betreuer sofort mittels Roter Karte verwiesen habe.“

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