Christian Ilzer: "Wir sind nur am Nachlaufen gewesen"
Die wichtigsten Stimmen zu den Achtelfinal-Partie in derUEFA Europa Conference League mit SK Sturm Graz gegen OSC Lille bei Sky Sport Austria.
Wir haben nicht das gespielt, was wir normal können. Das wissen wir alle. Jetzt heißt es, daraus zu lernen
SK Sturm Graz – OSC Lille 0:3 (0:1)
David Affengruber (Spieler SK Sturm Graz):
…nach dem Spiel: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit ab und zu ein bisschen zu wenig zugetraut. Sie haben aber auch super den Ball laufen lassen, haben uns einfach bewegt. Das ist schon intensiv. Es war am Anfang schwierig, ins Spiel reinzukommen. Die Ballsicherheit war sicher ihr Trumpf heute. Da müssen wir aber schärfer dagegen sein, den Auslöser für unser Pressing finden und sie dann einfach nicht mehr rauslassen. Sie haben es aber leider immer wieder geschafft, die Seiten zu verlagern. Das ist dann für uns schmerzlich.“
…über die Chancen im Rückspiel: „Natürlich ist es jetzt schwieriger. Wir werden da aber hinfahren, werden wieder alles geben. Das sind besondere Spiele für uns. Das ist international, Flutlichtspiele. Wir werden sicher nicht aufgeben. Wir werden dort hinfahren und alles probieren. Drei Tore und dann sind wir einmal in der Verlängerung. Schauen wir einmal.“
Juzuf Gazibegovic (Spieler SK Sturm Graz):
…nach dem Spiel: „Das ist eine Top-Mannschaft. Gegen eine Top-Mannschaft musst du halt von der ersten Minute an da sein. Das waren wir einfach nicht. Lille hat uns am Ball laufen lassen und wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Im Nachhinein ist es sehr blöd, dass man das so analysieren muss. Ich glaube, dass wir in der zweiten Halbzeit trotzdem die Chancen gehabt haben, trotz eines nicht so guten Spiels von uns. Da muss man die guten Sachen rausziehen, auch wenn es vielleicht nicht so viele waren.“
…über die vergebene Chance und Verletzung von Manprit Sarkaria: „Wenn der reingeht, dann ist wieder das Momentum da. Dann kommst du auch in einen besseren Flow, hast mehr Selbstbewusstsein. Darüber brauchen wir aber nicht reden, wir haben das Tor nicht gemacht. Wir haben nicht das gespielt, was wir normal können. Das wissen wir alle. Jetzt heißt es, daraus zu lernen. Nächste Woche ist ein neues Spiel. Auch wenn es vielleicht unwahrscheinlich ist, werden wir alles reinhauen. Zu verlieren haben wir nicht viel.“
Christian Ilzer (Trainer SK Sturm Graz):
…nach dem Spiel: „So kurz nach dem Spiel ist es schwer, die Gründe für die Niederlage auszumachen. Am Ende muss man sagen, dass das Ergebnis so deutlich war, wie es auch im Spiel war. Von Anfang an haben wir enorme Dominanz erfahren von Lille, haben keinen Zugriff gehabt und auch nicht diese Intensität und Energie auf den Platz gebracht, die es wahrscheinlich braucht, um Lille etwas aus ihrem Rhythmus zu bringen und in unser Spiel zu kommen. Das ist uns nicht gelungen. Am Ende geht dieser Sieg natürlich auch in der Höhe in Ordnung.“
…über die taktische Herangehensweise: „International gibt es Teams, wo wir mit unserer Art und Weise richtig erfolgreich spielen können. Dann gibt es aber Teams, die noch einmal ein Level drüber stehen. Da ist dann immer das Thema, welche Struktur wir verwenden, wie viel Breite wir brauchen, ob wir dadurch an Tiefe verlieren. Am Ende des Tages ist es entscheidend, dass du die Energie und die Intensität hinbringen musst. Die letzten zwei Meter im Pressing sind dann das entscheidende. Da sind wir nicht reingekommen. Sie haben es immer wieder geschafft, das Spiel rauszudrehen. Wir sind nur am Nachlaufen gewesen. Dadurch verlierst du natürlich Substanz, die du im Ballbesitz auch brauchen würdest, um gezielt nach vorne zu spielen. Wir waren sehr leicht ausrechenbar. Das erste Tor kannst du natürlich auch verteidigen, aber am Ende ist das Resultat eine Summe dieser Dominanz.“
…über die Verletzung von Manprit Sarkaria: „Wie die Chance rausgespielt war, war top. Das Tor muss er machen. Dann war es natürlich extrem unglücklich. Er bleibt mit dem Fuß hängen und fällt dann mit dem ganzen Körpergewicht rauf, verdreht sich noch den Knöchel dabei. Das Schlimme daran ist, dass die Saison für ihn vorbei ist, eine Operation ansteht und der Knöchel gebrochen ist.“
…über die Chancen im Rückspiel: „Unsere Chancen sind auf ein Minimum gesunken. Wir müssen auch aus dem Spiel wieder Lernpunkte rausziehen. Die Spieler müssen sich orientieren an diesen Spielern. Sie können, wenn sie solche Klassespieler am Feld erleben, auch für sich selbst ein super Feedback bekommen. Wir haben viele junge Spieler, die das Ziel haben, so ein Level zu erreichen. Das erlebst du als Spieler am Platz und das muss dich inspirieren und motivieren, dort hinzukommen. Genauso müssen wir das Rückspiel angehen. Wir müssen die Rückschlüsse ziehen und dann mutiger und aggressiver am Feld agieren. Das ist die große Herausforderung.“