Matthias Seidl: "Natürlich ist das nicht zu akzeptieren"
SK Rapid Spieler Matthias Seidl und Sky Experte Alfred Tatar waren zu Gast im Sky Sport Austria Podcast „DAB|Der Audiobeweis“.
Cup-Finale und Cup-Sieg würde ich auf jeden Fall nehmen. Das trauen wir uns zu. Das ist realistisch.
Matthias Seidl (SK Rapid):
…über den 3:0-Heimerfolg im 342. Wiener Derby: „Das Wiener Derby ist schon etwas ganz anderes, als ich das zum Beispiel in Linz erlebt hab. Die Stimmung war von Beginn an schon unglaublich. Der Fansektor war komplett voll und es war richtig laut. Das hat sich das ganze Spiel so durchgezogen. Wenn man das mit einem 3:0 Sieg und so einer Leistung durchziehen kann, ist das toll.“
…weiter über die Feierlichkeiten nach dem Spiel: „Ich bin eher einer, der sich zurückzieht. Ich habe es auf dem Spielfeld noch völlig genossen, mit der Mannschaft die Stimmung im Stadion mitzunehmen und auch in der Kabine mit dem Team beieinander zu sein. Meine Familie ganze Familie hat zugeschaut und auf mich gewartet und mit denen habe ich dann die Zugfahrt nach Hause verbracht.“
…über die Leistung der Hütteldorfer im Wiener Derby: „Über die linke Seite läuft die ganze Saison schon recht viel. Aber man darf die rechte Seite auch nicht vergessen. Wir haben eine richtig gute Mannschaft. Über Außen wollten wir Zwei-Gegen-Eins-Situationen herstellen und das ist uns gut gelungen. Wir wollten eine gute Box-Besetzung haben und dann zum Abschluss kommen. Der Trainer sagte uns, dass wir uns nicht arg viel Druck machen sollen. Im Derby kann man schon mal nervös werden. Aber man hat gesehen, wie viel Gas wir gegeben haben.“
…über die Vorfälle nach dem Wiener Derby: „Ich habe davon gar nicht so viel mitgekriegt. Ich habe mir erst im Nachhinein die Aussendungen durchgelesen. Natürlich ist das nicht zu akzeptierenund es wird sicherlich noch besprochen. Was dabei rauskommt, entscheide aber nicht ich. Es ist schade, dass das passiert ist.“
…über den kommenden Gegner Austria Lustenau und die Konkurrenz um die Meistergruppe: „Da kann alles passieren. Der WAC hat gegen den LASK gewonnen und hat sicher auch Chancen gegen Sturm. Wir sollten uns nur auf uns konzentrieren. Wir können uns nicht auf andere verlassen.“
…über die Saisonziele: „Das Wichtigste ist, in die Top-6 zu kommen. Sonst brauchen wir gar nicht nach oben schauen. Wenn wir auf die Tabelle schauen, sind wir vom Dritten gar nicht so weit weg. Warum sollten wir dann nicht oben anknüpfen?“
…über Trainer Robert Klauß: „Es ist eine Stärke vom Trainer, uns die Siegermentalität zu bringen. Unser Trainer ist auch ein bisschen detailversessen. Er setzt auf Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen können. Ein neuer Trainer bringt neue Dynamiken in die Mannschaft. Wir haben den Flow nach dem ersten Sieg unter Robert Klauß mitgewonnen, auch wenn wir dann gegen Salzburg verloren haben. Unsere Vorbereitung ist richtig gut und das spiegelt sich in den Ergebnissen wider.“
…über seinen sportlichen Aufstieg und das rasche Einleben beim SK Rapid: „Meine vorherigen Schritte haben immer sehr gut gepasst. Ich habe bei meinem Heimatverein in der vierten Liga gespielt, dann sind wir in die dritte Liga aufgestiegen. Bei Blau-Weiß Linz war ich zwei Jahre in der zweiten Liga und habe viele Spiele gesammelt. Jetzt im Sommer kam der Schritt zu Rapid in die erste Bundesliga. Dass das von Anfang an so gut läuft, kann man nicht erwarten. Rückblickend kann ich sagen, dass meine Schritte nie zu hoch oder zu tief waren, sondern immer zur richtigen Zeit."
…über seine bisherige Karriere: „Ich war bis 2014 bei Red Bull und dort ist viel technische Arbeit geleistet worden, die mich sehr weitergebracht hat. 2016 war ich schon bei Kuchl bei den Erwachsenen dabei. Man muss sich an die Härte vom Spiel gewöhnen, vor allem wenn man körperlich noch schwächer ist. Dann muss man bessere Lösungen finden.“
…über seine Zukunft: „Ich fühle mich sehr wohl bei Rapid. Die Stimmung ist sehr gut und es macht Spaß zu spielen. Ich kann mir vorstellen, noch länger zu bleiben und mein Vertrag geht noch ein paar Jahre. Im Fußball kann natürlich immer viel passieren. Wenn etwas da sein sollte, muss man schauen, was die beste Lösung sein sollte. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Man müsste überlegen, ob man bei einem anderen Verein auf Spielzeit kommen könnte oder ob es für die Entwicklung gescheiter ist, dass man noch bleibt.“
…auf die Frage nach seinem Lieblingsverein in Europa: „Ich habe gar keinen speziellen Lieblingsverein. Ich schaue mir einfach gerne Fußball auf höchstem Niveau an. Diese Saison sind das zum Beispiel Man City oder Leverkusen. Es gibt schon ein paar sehr coole Mannschaften.“
…über sein Ziel dem EM-Kader anzugehören: „Ich war jetzt schon dreimal dabei. Im Nationalteam muss man es sich immer wieder neu erarbeiten. Die EM in Deutschland gleich nebenan wäre natürlich ein richtiges Highlight. Ich würde mich richtig freuen, wenn ich dabei bin.“
…auf die User-Frage: Cup-Titel oder EM-Teilnahme? „Da kann ich nur jemanden mit der Antwort verärgern. Der Cup-Titel mit Rapid wäre richtig wichtig nach so vielen Jahren. Für einen Fußballer ein großes Turnier mit dem Nationalteam bestreiten ist aber ein so großes Highlight, dass ich eher auf die EM-Teilnahme gehen würde.“
…über Guido Burgstaller bei der EM: „Wir haben viele österreichische Spieler, die auf Top-Niveau spielen. Guido Burgstaller ist bekanntlich dabei. Wieso sollten wir nicht offenlassen, dass er im Sommer dabei ist? Es hört sich gut an, wenn so viele Rapidler dabei wären.“
…über ÖFB-Trainer Ralf Rangnick: „Er hat sportlich einen richtig guten Plan und hat viel Wissen, was das Fußballerische betrifft. Ich bin sehr froh, dass er der österreichische Teamchef ist.“
…über einen möglichen Titelgewinn im ÖFB-Cup: „Cup-Finale und Cup-Sieg würde ich auf jeden Fall nehmen. Das trauen wir uns zu. Das ist realistisch. Es sind noch zwei Spiele zu gewinnen. Das wäre ein richtig geiler Saisonabschluss.“