Robert Klauß über die Top 6: "Es ist noch nicht zu Ende und wir müssen weitermachen"
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Robert Klauß über die Top 6: "Es ist noch nicht zu Ende und wir müssen weitermachen"

Der Cheftrainer der Hütteldorfer war bei der Sky-Sendung "Talk & Tore" und sprach über das Derby und die Erwartungshaltung bei Rapid.

Das heißt, da habe ich schon eine gewisse Erfahrung gesammelt. Ich bin zwar schon noch relativ jung, bin aber trotzdem schon etwas dabei und habe auch viel erlebt

Klauß über seine Erfahrung

Robert Klauß (Trainer SK Rapid Wien):
…auf die Frage, wie der Derbysieg vor ausverkauftem Stadion sich anfühlt: „Aktuell sehr, sehr gut. Ich stand mit der Mannschaft nach dem Schlusspfiff vor der West und hab die Emotionen gesehen von den Menschen, die dort standen. Es hat ihnen extrem viel bedeutet, alles bedeutet. Ich habe es in den Gesprächen vorher schon bemerkt, was das Derby mit ihnen macht. Es war einfach wunderschön zu sehen, was wir den Fans schenken durften in unserem Stadion. Deswegen bin ich aktuell sehr, sehr glücklich.“

…über den Druck vor dem Derby: „Wir haben versucht, das so gut wie möglich auszublenden. Ich kann nur über die Zeit sprechen, in der ich da bin und nicht über die Vergangenheit. Es war mir immer wichtig, gegenüber allen bei uns zu betonen, dass wir immer das nehmen, was aktuell da ist. Wir sind gut drauf gewesen, haben eine gute Vorbereitung gespielt und gut gepunktet. Das war für uns wichtiger. Wir können eh nur das beeinflussen was ist, das habe ich auch den Jungs gesagt.“

…darüber, was seiner Mannschaft den Vorteil verschafft hat: „Ich glaube, wir hatten von Anfang an einen guten Mix zwischen einer emotionalen, intensiven Spielweise gegen den Ball und einer Ruhe mit dem Ball. Wir haben genau die richtige Balance gefunden in der ersten Halbzeit.“

…auf die Frage, ob er sich im Moment bei Rapid wohl fühlt: „Das kann man so sagen, ich fühle mich sehr wohl. Natürlich tragen die Erfolge dazu bei, das ist klar. Man braucht Siege, um das zu vermitteln, was man als Idee möchte und ein gewisses Selbstverständnis zu entwickeln innerhalb des Teams. Wir stehen aber noch ganz am Anfang von dem, was wir wollen und ich bin noch viel zu kurz da, um Fußstapfen zu hinterlassen oder Statistiken zu füllen. Mir geht es erstmal um einen guten Start. Wir sind gut drin, haben es in der eigenen Hand, welche Ziele wir uns jetzt setzen können. Von dem her freut es mich, dass wir erfolgreich sind und alle zusammen die gleiche Idee haben. Deshalb fühle ich mich im Verein aktuell sehr wohl.“

…über die Ausgangslage für die Top sechs: „Wir haben es in der eigenen Hand. Aber, wenn man schaut haben wir aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt und sind trotzdem weiterhin sechster. Alle Mannschaften haben sehr konstant gepunktet und jede Niederlage ist eine zu viel. Deswegen war der Sieg für die Tabelle sehr wichtig. Wir haben es jetzt nächste Woche in der Hand, gegen Lustenau den nächsten Schritt zu machen. Natürlich ist es auch gut, dass wir die Austria jetzt distanziert haben, aber in erster Linie ging es heute um den Derbysieg. Die Tabelle ist gut, aber noch nicht zu Ende und wir müssen weitermachen.“

…über die Erwartungshaltung bei Rapid und seine Entscheidung, als junger Trainer zu Rapid zu gehen: „Da spielen viele Dinge eine Rolle. Natürlich die Attraktivität des Vereins und was ich gesehen habe, was mit der Mannschaft alles möglich ist, wenn alles gut läuft. Auf der anderen Seite kenne ich die Situation ein Stück weit aus Nürnberg, wo ich vorher war. Da ist auch sehr viel Druck, ein großer Traditionsverein, hohe Erwartungshaltung und viel Misserfolg in den letzten Jahren. Das heißt, da habe ich schon eine gewisse Erfahrung gesammelt. Ich bin zwar schon noch relativ jung, bin aber trotzdem schon etwas dabei und habe auch viel erlebt. Ich durfte in Leipzig auch sehr viel mitbetreuen. Zwar als Co-Trainer, ich habe aber schon sehr viel erlebt und Erfahrung gesammelt. Deswegen habe ich mir die Aufgabe zugetraut in dem Wissen, dass es ein super Verein ist mit extrem viel Potential. Deswegen war es für mich relativ schnell klar, dass ich das machen wollte.“

…darüber, dass er nicht wirklich verlieren kann: „Ehrgeizig sollte man grundsätzlich sein, wenn man im Fußball oder im Leistungssport arbeitet. Aber ja, ich kann schlecht verlieren, es ist aber schon besser geworden, ich kann das mittlerweile schon besser abhaken. Aber es macht schon eher Spaß zu gewinnen. Und nicht verlieren zu können ist ja grundsätzlich auch eine gute Eigenschaft, man muss nur schauen, dass es nicht abfärbt und negativ wird. Gerade wenn es in persönliche oder private Bereiche hineingeht, versuche ich, ein gewisses Maß zu finden. Aber er stimmt schon, dass mir ab und zu etwas mehr Gelassenheit ganz guttut.“

…darüber, dass seine Trainerkarriere eigentlich aus Zufall entstanden ist: „Es war kompletter Zufall. Natürlich hatte ich irgendwo, den Wunsch, Fußball zu leben oder zu sein aber ohne den Wunsch, Profitrainer oder Fußballtrainer zu sein. Ich war Spieler, hab dort Nachwuchsmannschaften trainiert und dann ist RB gekommen. Das war für mich natürlich eine glückliche Fügung, dass ich mit dem ersten Präsidenten ein sehr gutes Verhältnis hatte. Ich habe ihn dann gefragt, ob er eine Möglichkeit sieht, dass ich als Nachwuchstrainer arbeiten kann, habe das dann auch direkt getan und wurde Co-Trainer der U14. Ich bin ihm bis heute dankbar, dass er mir das ermöglicht hat. Ich konnte mich damals mit dem Verein entwickeln, wo natürlich auch erst alles aufgebaut werden musste. Ich konnte alle Schritte mitgehen, habe live miterlebt, wie die Mannschaft aufgestiegen ist und wurde dann zu guter Letzt selber Co-Trainer und Teil der Profimannschaft. Es war für mich natürlich ein riesiges Glück, unter Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann arbeiten zu dürfen.“

…über die Kaderplanung für die kommende Saison: „Das läuft natürlich parallel zu dem, was wir jetzt machen. Wichtig ist unsere tägliche Arbeit. Es ist mein Job, mit der Mannschaft erfolgreich zu sein, Punkte zu holen und unsere Ziele zu erreichen. Im Hintergrund wird schon für den Sommer gearbeitet. Natürlich schaue ich mir da auch schon Spieler für den Sommer an, die uns verstärken könnten.“

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