Gerald Scheiblehner: "Ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt"
FC Blau-Weiß Linz gewinnt gegen den SCR Altach mit 2:1. Die wichtigsten Stimmen zum Spiel bei Sky Sport Austria.
Dann kommen wir heraus, lassen uns von einem kleinen Systemwechsel total verunsichern und nehmen am Spiel nicht mehr teil. Dann bekommen wir zwei leichte Gegentore
FC Blau-Weiß Linz – SCR Altach 2:1 (0:1)
Gerald Scheiblehner (Trainer FC Blau-Weiß Linz):
…nach dem Spiel: „Das Spiel hat viel Energie gekostet, ein bisschen Stimme auch. Wir freuen uns natürlich riesig. Es war eine schwierige erste Halbzeit, eine sehr gute zweite Halbzeit. Ein Sieg, noch dazu wenn man so selten gewinnt, tut natürlich besonders gut. Es ist einfach extrem schwer, in dieser Bundesliga Siege zu feiern. Es braucht immer einen guten Spielverlauf. Die Mannschaft hatte heute eine gute Präsenz. Das war schon eine besondere Leistung heute in der zweiten Halbzeit.“
…über die Ansprache Ronivaldos nach dem Spiel: „Das hat niemand verstanden. Er hat irgendetwas gesagt und dann haben alle geschrien. Das war lustig, aber verstanden hat es niemand.“
…über Ronivaldo: „Sicher ist er unser wichtigster Spieler in der Offensive. Deswegen haben wir uns auch so schwer getan nach seiner Verletzungspause, weil er einfach körperlich nicht fit genug war für die Bundesilga. Wir haben jetzt viel Geduld gebraucht. Wir haben sehr viel Rücksicht genommen zu Beginn der Vorbereitung, dass er nicht muskuläre Probleme bekomme. Dann musst du ihn langsam aufbauen, dann ist ihm nicht viel gelungen und er verliert ein bisschen Selbstvertrauen. ‚Roni‘ ist ein sehr sensibler Spieler, auch wenn er schon 35 ist. Wir haben das letzte Mal wirklich ein gutes Gespräch gehabt. Ich habe ihn in die Verantwortung genommen und ihm noch einmal das Vertrauen ausgesprochen. Er zahlt es einfach zurück. Ich freue mich, weil er ein richtig guter Typ ist.“
…über die taktischen Umstellungen in der Halbzeit: „Wir haben uns im Trainerteam in der Halbzeit kurz abgesprochen. Wir waren viel zu viel Mann gegen Mann, da haben wir auf dem nassen Boden Probleme gehabt technisch. Wir waren nicht sauber genug, haben kaum Zwischenlinienräume gefunden. Deswegen haben wir gesagt, wir spielen mit Viererkette, dann haben wir einen Mann mehr in unserer ersten Reihe und können die drei Altacher Stürmer besser überspielen und haben im Zentrum einen Spieler mehr. Vorne sind wir dann sehr breit gewesen und haben praktisch fünf Altacher gebunden. Der Plan war gut und dieses Mal war die Umsetzung sehr gut. Man kann auch sagen, dass ich von Beginn an schlecht aufgestellt habe. Ein guter Trainer hätte von Anfang an 4-3-3 gespielt. Ich habe eine Halbzeit gebraucht, dass ich es checke.“
…über den Abstiegskampf: „Der Klassenerhalt war es nicht, aber es war ein großer Schritt. Lustenau hat sehr viele Psychospiele getrieben in letzter Zeit. Ich habe schon verstanden, wie das in Linz ankommen soll, dass nur mehr Blau-Weiß der einzige Gegner sein soll. Ich bin zwar das erste Jahr Bundesligatrainer, aber trotzdem schon sehr lange Trainer. Wir haben gewusst, wie wir damit umgehen. Wir sind sehr ruhig geblieben, das macht uns einfach stark. Jetzt ist es kein Zweikampf mehr, jetzt ist es wieder ein Dreikampf.“
Ronivaldo (Spieler FC Blau-Weiß Linz):
…nach dem Spiel: „Die Feier in der Kabine war sehr schön, es war ein schöner Moment für uns. Wir haben lange Zeit keinen Sieg gefeiert. Heute war es ein verdienter Sieg, endlich. Unser Spiel in der ersten Halbzeit war nicht sehr gut. Gott sei Dank hat der Systemwechsel sehr gut funktioniert.“
…über die mentale Komponente des Fußballs und den verwandelten Elfmeter: „Natürlich ist das Mentale in der Abstiegsgruppe sehr wichtig. Es sind viele harte Spiele. Wir haben gewusst, dass es heute ein wichtiges Spiel war für uns. Wir hatten fünf Finali und heute war das erste davon. Natürlich ist das Druck, aber ich bin 35 Jahre alt. Ich liebe diesen Moment. Ich liebe den Druck, so wie die Altacher Fans zu mir Druck gemacht haben. Das liebe ich. Egal wie viele Leute zuschauen, ich bin nicht nervös.“
Fabio Strauss (Spieler FC Blau-Weiß Linz):
…nach dem Spiel: „Es ist unglaublich. Die Fans haben uns richtig gepusht in der zweiten Halbzeit. Das hat uns richtig Energie gegeben. Jetzt sind wir wieder da, haben endlich wieder dieses Erfolgserlebnis eingefahren. Es ist einfach unglaublich.
…über den Kampf um den Klassenerhalt: „Sag niemals nie im Fußball. Natürlich ist das ein Riesenpolster, es war ein extrem wichtiges Spiel für uns. Wir freuen uns jetzt einfach und schauen, dass wir diesen Polster bis zum Schluss halten.“
…über die Ursachen für den Sieg: „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Charakter. Die Einwechselspieler haben heute das Spiel für uns entschieden, haben das Spiel gedreht, haben sehr viel Energie gebracht. Das war heute entscheidend.“
Kristijan Dobras (Spieler FC Blau-Weiß Linz):
…über seine Zeit in Linz: „Wenn wir über meine Monate bei BW Linz reden, bekommen wir eine am Deckel, weil wir die Zeit überschreiten. Es war sicher nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Seit dem Winter spiele ich wieder ein bisschen mehr. Für einen Spieler ist es immer schön, wenn man Spiele entscheidet und Minuten bekommt. Ich hoffe, dass ich zeigen hab‘ können, dass ich Fußball spielen kann und noch immer möchte.“
…über die kommenden Aufgaben: „Man muss ja bis zum Schluss warten. Ich glaube, dass es nicht so ist, dass man nur auf Lustenau schauen sollte. Wir haben heute gesehen, wie schön es ist, Spiele zu gewinnen. Wir haben noch vier Mal die Chance, das zu machen und wollen das Beste daraus machen.“
Tobias Koch (Spieler FC Blau-Weiß Linz):
…über seine Verletzung: „Das weiß ich leider noch nicht, ob sich der Samstag ausgeht. Ich habe mich leider am Sprunggelenk verletzt, das ist ein bisschen verstaucht. Vielleicht sind auch ein, zwei Bänder beleidigt, aber nichts allzu Tragisches.“
…über seinen Wechsel zu Austria Klagenfurt: „Das stimmt, dass ich zu Klagenfurt wechsle, ich bin aber bis zur letzten Sekunde noch Blau-Weiß-Linz-Fan. Ich habe ein sehr wertschätzendes Gefühl von Blau-Weiß Linz vermittelt bekommen. Es waren eigentlich sehr gute Gespräche. Im Endeffekt habe ich mich dann einfach für Klagenfurt entschieden. Nicht gegen Blau-Weiß Linz, sondern für Klagenfurt, für eine neue Herausforderung, weil ich das dort sehr spannend finde. Ich habe gute Gespräche gehabt mit dem Trainer und dem Sportdirektor. Das hat mich im Endeffekt überzeugt.“
Lukas Fadinger (Spieler SCR Altach):
…nach dem Spiel: „Es waren zwei komplett konträre Halbzeiten. In der ersten Halbzeit waren wir klar dominant, haben einen guten Fußball gezeigt. In der zweiten Halbzeit haben wir das alles vermissen lassen. Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war um einiges zu wenig. „
…über die kommenden Aufgaben: „Es sind noch vier Runde zum Spielen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir da unten wegkommen und nicht absteigen. Wir sind noch nicht aus dem Abstiegskampf draußen, solange es rechnerisch möglich ist. Wir werden uns da aber so schnell wie möglich verabschieden.“
Joachim Standfest (Trainer SCR Altach):
…nach dem Spiel: „Es ist schwierig. Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir haben das Spiel kontrolliert, haben auch einen guten Start gehabt. Wir hatten Ruhe im Ballbesitz, haben nichts zulassen. Dann kommen wir heraus, lassen uns von einem kleinen Systemwechsel total verunsichern und nehmen am Spiel nicht mehr teil. Dann bekommen wir zwei leichte Gegentore.“
…über die frühe Auswechslung von Vesel Demaku: „Viel bleibt mir nicht über. Wenn wir mit einem Mann weniger spielen, hab‘ ich auch nichts davon. Das war für mich nicht zu diskutieren, weil beim nächsten kleinen Foul hätte er die gelb-rote Karte gekriegt. Du kannst nicht 70 Minuten ohne Foul spielen im zentralen Mittelfeld. Das hat uns schon gewisse Sicherheit gekostet.“
…über die Lehren aus dem Spiel: „Es gibt genug Sachen, die man aufarbeiten kann. Die Tore waren im Endeffekt individuelle Sachen, nicht was die Mannschaft oder die Defensive betrifft. Das größte Problem war heute, dass wir das Fußballspielen eingestellt haben und uns auf lange Bälle verlassen haben. Durch den Druck, den Blau-Weiß gemacht hat, haben wir aufgehört, den Ball in der Mannschaft zu halten und jeden Ball weggespielt.“
…über die Ziele für die letzten vier Partien: „Es sind noch vier Partien, wir haben noch die Möglichkeiten. Wir haben uns ein sehr hohes Ziel gesetzt. Wir haben gewusst, dass da alles zusammenpassen muss. Es passiert ja jede Woche was in dieser Gruppe. Jede Woche steht ein anderer irgendwo am Pranger. Wir haben ein direktes Duell gegen den WAC, der WAC muss noch gegen die Austria spielen. Es kann noch was passieren, aber wir müssen unsere Leistung wieder steigern.“