Andreas Heraf: "Haben in dieser Saison kein einziges Mal Glück gehabt"
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Andreas Heraf: "Haben in dieser Saison kein einziges Mal Glück gehabt"

Der Wolfsberger AC gewinnt beim SC Austria Lustenau mit 2:1. Die wichtigsten Stimmen zum Spiel bei Sky Sport Austria

Das ist gut fürs Gemüt. Es tut gut, wieder einmal gewonnen zu haben, auch für die Spieler. Ich möchte die Spieler explizit loben, weil es nicht einfach ist

Schmid über den Sieg

SC Austria Lustenau – Wolfsberger AC 1:2 (0:0)

Andreas Heraf (Trainer Austria Lustenau):
…nach dem Spiel: „Das macht momentan eine große Leere in mir. Wir haben alles unternommen. Ich kann keinem meiner Spieler irgendeinen Vorwurf machen. Sie haben sich bis zur letzten Sekunde aufgeopfert, haben ein tolles Spiel geliefert. Ich denke, wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können oder müssen. Im Fußball ist Glück aber ein Faktor, der dazugehört. Wir haben eigentlich in dieser Saison kein einziges Mal Glück gehabt. Es war alles gegen uns. Die Möglichkeit besteht aber weiterhin. Wir haben heute wieder eine Möglichkeit vergeben, heranzukommen. Schade darum, aber wir geben noch immer nicht auf.“

…über die offensivere Spielweise seiner Mannschaft: „Wenn man mich kennt und weiß, wofür ich kritisiert werde, dann ist das heute der Beweis, dass es genau so kommt im Fußball. Du hast das Spiel in der Hand, du dominierst, du hast Chancen und am Ende verlierst du. Das passiert und das ist auch in Ordnung und das müssen wir auch tun. Wenn du in ein Spiel mit offenem Visier gehst, dann ist das Spiel 50:50. Manchmal fällt der Groschen auf die falsche Seite und das ist heute passiert. Das passiert öfters im Fußball und das ist schade.“

…über die kommenden Aufgaben: „Man weiß, dass in dieser Qualirunde jeder jeden schlagen kann. Wir können auch die letzten Spiele gewinnen, aber wir brauchen jetzt natürlich eine unglaubliche Serie. An die glauben wir noch, zumindest ist die Hoffnung noch da. Das wird bis zum Ende so sein, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Jetzt gehe ich einmal rein in die Kabine und richte die Jungs auf.“

Lukas Fridrikas (Spieler Austria Lustenau):…nach dem Spiel: „Heute ist es echt schwer, muss ich sagen. Wir haben über 90 Minuten eine super Leistung gezeigt, speziell in der ersten Halbzeit. Der WAC hatte ein, zwei Umschaltaktionen in der ersten Halbzeit, wo es gefährlich werden kann, aber wenn man so nach vorne spielt, kann das immer passieren. Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber wir hatten dutzende Eckbälle und Freistöße, sind immer wieder gefährlich worden in der zweiten Halbzeit. Dann bist du 1:0 hinten, kommst aber zurück, drückst die ganze Zeit, dann kriegst du ein schönes Tor, aber ich weiß nicht, ob er den nochmal so trifft. Das ist einfach so bitter. Wir haben alles gegeben und dann verlierst du das Spiel so. Das ist sehr hart.“

…über die Auswirkungen der Niederlage: „Es ist sehr hart im ersten Moment. Es ist sehr schwierig, weil wir gewinnen müssen. Dann zeigst du so eine Leistung, bist von Anfang bis Ende voll da, dann verlierst du 2:1. Das ist sehr bitter. Es soll einfach nicht sein. Das Einzige, was wir jetzt machen können, ist Kopf hoch und dann geht es am Samstag weiter. Wir müssen Gas geben. Aufgeben ist eh keine Option für uns.“

Pius Grabher (Spieler Austria Lustenau):
…nach dem Spiel über die kommenden Aufgaben: „Ab morgen geht der Blick schon wieder weiter. Wir haben am Samstag die nächste Chance. Aufgeben werden wir erst, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Wir brauchen den Sieg, müssen den Bock jetzt sozusagen umstoßen. Jetzt ist es uns zwei Mal nicht gelungen, obwohl wir es verdient hätten. Die Niederlage war sicher nicht verdient, aber es hilft nichts. Wir müssen weitermachen und wir werden weitermachen. Warum sollen wir jetzt den Kopf hängen lassen. Wenn wir als Mannschaft den Glauben verlieren, dann müssen wir gar nicht mehr antreten. Dann können wir die U18 schicken. Die Leute, die im Stadion sind, oder das von zuhause ansehen, sehen, dass da eine Truppe ist, die lebt, die das will, die auch offensiv spielen kann. Es sind noch vier Spiele und wir können jedes davon gewinnen.“

Darijo Grujcic (Spieler Austria Lustenau):
…über seinen Heilungsprozess: „Muskulär wird es hoffentlich reichen, dass ich das letzte Spiel vielleicht noch mache, ich glaube aber eher nicht. Es ist eine Verletzung am hinteren Oberschenkel, wir wissen nicht genau was. Ich hoffe auf das Ergebnis, das heute kommt. Es tut schon weh. Jeder Spieler will spielen. Ich habe richtig gemerkt, dass ich in der Mannschaft drin bin und konnte immer wieder Akzente setzen, der Mannschaft helfen, aber natürlich auch immer wieder Niederlagen einstecken müssen. Der Fußball ist so. Verletzungen gehören leider dazu, machen jeden Spieler stärker.“

Lukas Gütlbauer (Spieler Wolfsberger AC):
…nach dem Spiel: „Ich hoffe, dass ich meinen Teil beigetragen habe und bin überglücklich, dass wir gewonnen haben. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir uns zusammengerauft, eine kämpferische Leistung geliefert und den Sieg – keine Ahnung ob er verdient war – mit nach Hause genommen.“

…über die Auswirkungen des Sieges: „Dass das wurmt, wenn man so lange kein Spiel gewinnt, ist logisch. Im Endeffekt sind wir uns trotzdem unserer Qualität bewusst, haben uns als Mannschaft zusammengerauft und endlich wieder einmal ein Spiel gewonnen.“

Thierno Ballo (Spieler Wolfsberger AC):
…über sein Tor: „Es fühlt sich sehr gut an. Das Wichtigste ist aber, dass wir die drei Punkte geholt haben. Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll. Die Jungs waren eh da, haben gejubelt und gefeiert. Man hat gesehen, was das für uns bedeutet hat.“

Mario Leitgeb (Spieler Wolfsberger AC):
…über die Ursachen für den Sieg: „Es war ein Mix aus allem, glaube ich. Es ist mir auch vollkommen egal heute. Es war einfach so enorm wichtig, dass wir gewonnen haben. Völlig egal wie das Spiel war oder sonst was. Gratulation an die Mannschaft! Wir haben wieder ein Traumtor gebraucht vom Thierno, das freut mich riesig für ihn.“

Manfred Schmid (Trainer Wolfsberger AC):
…nach dem Spiel: „Es war ein Arbeitssieg. Wir haben klar die besseren Chancen gehabt. Lustenau hat versucht, die Bälle von überall in Richtung Sechzehner zu schlagen und da ein bisschen Übergewicht gehabt. Die gefährlichere Mannschaft waren schon wir. Im spielerischen Bereich sind aber Dinge passiert, wie zum Beispiel beim Ausgleich, wo wir den Ball nicht sauber spielen. Viele unnötige technische Fehler, aber das führe ich auch darauf zurück, dass die Mannschaft heute nicht das nötige Selbstvertrauen gehabt hat.“

…über die Auswirkungen des Sieges: „Es ist schon angenehm, dass wir diese Scheißserie jetzt endlich beendet haben. Das ist gut fürs Gemüt. Es tut gut, wieder einmal gewonnen zu haben, auch für die Spieler. Ich möchte die Spieler explizit loben, weil es nicht einfach ist. Seit wir das untere Playoff spielen, haben wir nicht zweimal mit derselben Mannschaft spielen können, teilweise vor den Besprechungen umtauschen müssen. Das ist nicht einfach für Spieler, die Automatismen und Mechanismen funktionieren dann nicht so. Das hat man heute gemerkt. Man hat gesehen, dass die Mannschaft sehr verunsichert war. Sie ist jetzt relativ befreit und ich hoffe, dass das einen Schub geben wird. Die Mannschaft ist gelöst, sie feiern richtig anständig da drinnen. Das hat richtig Verkrampfungen gelöst.“

…über die beiden Torschützen Boakye und Ballo: „Überragend. Man sieht, dass da noch mehr drin ist und dass sie Pausen gehabt haben, aber das sind halt Unterschiedsspieler. Wenn man die letzte Herbstsaison hernimmt, dann waren sie entscheidende Spieler bei uns, zusammen mit Bamba. Das können wir nicht so leicht ersetzen. Mit ihnen können wir das Spiel ganz anders anlegen, haben gutes Tempo. Sie sind immer für entscheidende Tore gut.“

…über den gesicherten Klassenerhalt: „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass wir etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Trotzdem freut es uns, dass da nach unten jetzt gar nichts mehr passieren kann. Jetzt werden wir heute einmal feiern und das genießen. Das war schon lange her.“

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