Thomas Silberberger: "Die WSG hat ein Ablaufdatum"
Der Cheftrainer der WSG Tirol war zu Gast bei der Sky-Sendung Talk & Tore und sprach über die Situation der WSG und die Trainerdiskussion.
Und das ist meine Aufgabe, zu liefern. Ich bin aber felsenfest von meiner Arbeit überzeugt. Deswegen sehe ich die Lage noch nicht bedrohlich
Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):
…über das Handspiel in der Partie SK Rapid gegen LASK: „Die Entscheidung hätte man sicher revidieren können. Wenn er schon rausgerufen wird, da liegt ja was im Magen, wenn der Schiedsrichter zum On-Field-Review muss. Da hätte er das relativ leicht revidieren können. Da hätte sich keiner aufregen können. 90+1, in Hütteldorf gegen die Wand, da einen Elfmeter zurücknehmen, erfordert sehr viel Mut.“
…über Trainerdiskussionen: „Die Erwartungshaltung bei großen Vereinen ist größer. Der mediale Druck, Social Media ist ein Riesenthema. Die Fans sind ein Riesenthema. Mir geht es oft einfach zu schnell. Wir in Wattens haben eine andere Situation. Ich bin Langzeittrainer, ich bin jetzt das elfte Jahr. Natürlich darf ich nicht unendlich lange verlieren, das ist auch klar. Aber die Zündschnur ist definitiv eine viel längere. Es gibt auch Szenarien in Wattens, dass irgendwann einmal ein neuer Trainer kommt.“
…über die Zukunft der WSG Tirol: „Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass wir das Gernot Langes Stadion adaptieren. Der Verein würde es sich selber bezahlen, die Kommunalpolitik ist aber strikt dagegen. Irgendwo ist bei uns ein Ablaufdatum, das steht ganz klar drauf. Beim Verein steht ein Ablaufdatum. Wenn wir nicht schnellstmöglich rundherum was ändern, infrastrukturell müssen wir riesige Schritte machen. Irgendwann frisst es die WSG Wattens hundertprozentig.“
…über die Zuschauerzahlen bei der WSG Tirol: „Die Zuschauereinnahmen haben wir nicht einmal budgetiert. Es ist frustrierend. Wir spielen lieber auswärts als wie daheim. Wir freuen uns, wenn wir bei Sturm Graz spielen vor 12000 Zuschauern. Wir freuen uns, wenn wir im Allianz Stadion spielen vor 17000 Zuschauern. Das ist Bundesliga-Feeling. Natürlich tun wir auch sportlich sehr viel, damit wenige Zuschauer kommen. Aber es ist extrem frustrierend. Ich freue mich richtig auf jedes Auswärtsspiel. Da kann man etwas Bundesliga-Luft schnuppern.“
…auf die Frage, ob diese Saison die bisher schwierigste ist: „Nein, definitiv nicht. Wir haben schon viel schwierigere Phasen gehabt. Ich nehme die Situation jetzt an. Wir haben nach zwölf Spieltagen fünf Punkte. Definitiv viel zu wenig. Die Situation ist bescheiden. Fakt ist, dass es noch 20 Spieltage gibt. Wir liefern aktuell nicht. Und das ist meine Aufgabe, zu liefern. Ich bin aber felsenfest von meiner Arbeit überzeugt. Deswegen sehe ich die Lage noch nicht bedrohlich. Vielleicht sind wir heuer einmal Nutznießer der Punkteteilung.“
…über Nik Prelec: „Das halbe Jahr in Cagliari hat viel mit ihm bewirkt. Eine komplette Umstellung des Spielstiles. Er hat teilweise im Mittelfeld spielen müssen, wenn er zum Einsatz gekommen ist. Jetzt ist er wieder unser Stoßstürmer ganz vorne. Er sagt selber, dass das zwei Kulturen von Fußball sind.“
…über Wintertransfers: „Wir (Silberberger und Köck, Anm.) ticken ja komplett ähnlich. Wir stehen ja mit dem Budget auch irgendwo am Limit. Damit wir im Winter was verändern können, müssen wir zuerst Spieler abgeben. So einfach wird das nicht werden. Wir wissen, was wir brauchen. Wir setzen auch sehr viel in die verletzten Spieler, die zurückkommen. Deswegen sind wir noch geduldig, wissen aber, wo wir den Hebel ansetzen müssen.“
…über das kommende Spiel gegen Red Bull Salzburg: „Wir haben keine Chance, das wissen wir. Und diese keine Chance wollen wir nutzen. Wir haben es schon einmal geschafft, Red Bull in der Meistergruppe zu schlagen. Aber dass es schwierig ist, dass ist uns schon bewusst.“