Christian Ilzer: "Wir waren zu passiv und insgesamt war es zu wenig"
Die wichtigsten Stimmen zu den Frühpartien des 5. Spieltages der UEFA Europa League mit Sturm Graz gegen Rakow Tschenschtochau auf Sky Sport Austria.
Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns normal auszeichnet. Vor allem in der ersten Halbzeit. Zweite Halbzeit glaube ich schon, dass wir auch sehr gute Chancen gehabt haben
Sturm Graz – Rakow Tschenschtochau 0:1 (0:0)
Christian Ilzer (Trainer Sturm Graz):
…über das Spiel: „Es war wirklich ein untypisches Heimspiel von uns. Wir sind viel nachgelaufen, hatten wenig Souveränität. Rakow war über lange Zeit auch wirklich das bessere Team, von dem her geht der Sieg in Ordnung. Ab der sechzigsten Minute habe ich dann das Gefühl gehabt, dass wir das Spiel ein bisschen besser in Griff bekommen, hatten dann auch noch eine Großchance von Alexander Prass und Manprit Sarkaria. Das Tor war aber auch sinnbildlich für das Spiel. Vorne fehlt der letzte Schritt bei einem schlechten Pass auf den Tormann zurück, wir waren dann zu passiv und insgesamt war es zu wenig.“
…über die vergebene Chance von Alexander Prass: „Die Chance war super herausgespielt. Da muss man das Tor machen. Das hätte uns natürlich in diesem Spiel extrem geholfen. Es war diese Phase, wo wir besser geworden sind und das zentrale Mittelfeld von Rakow besser im Griff hatten. Davor haben wir lange Zeit die beiden Sechser nicht in den Griff bekommen. Als wir dann dieses Element besser unter Kontrolle hatten, kamen dann auch unsere Torchancen.“
…über die eigenen Fehler: „Wir haben Verlagerungen oft zu langsam gespielt vom Passtempo her und sind auch immer wieder an ihren zentralen Mittelfeldspielern steckengeblieben. Wir konnten vorne die Bälle nicht festmachen, es hat uns die Verbindung gefehlt und wir waren, was das Passspiel angeht, zu fehleranfällig. So haben wir es nicht geschafft, Druck aufzubauen. Wir hatten schon unsere Chancen, aber Rakow war das dominantere Team. Rakow hatte auch immer wieder Chancen durch gefährliche Flanken. Es bleibt mir nicht viel anderes üblich als zu sagen, dass das eine verdiente Niederlage war.“
…darüber, dass Sturm jetzt nicht mehr in der Europa League überwintern kann: „Wir wollten natürlich heute alles klarmachen, deswegen ist die Enttäuschung natürlich groß. Allerdings muss man auch dem Gegner Respekt zollen. Sie haben eine sehr, sehr gute Leistung gebracht und waren das bessere Team. Wir haben ein sehr, sehr schwieriges Auswärtsspiel gegen Sporting Lissabon, da brauchen wir natürlich eine große Leistungssteigerung zum heutigen Auftritt. Es ist aber alles möglich, wir müssen daran glauben. Ich denke, das Team, welches es schafft, einem Großen in der letzten Runde Punkte abzunehmen, wird dann verdient in der Conference League überwintern.“
…über die Niederlage an seinem 150. Spiel als Sturm Trainer: „Ich habe es vor dem Spiel schon gesagt, dass es schon etwas Bedeutendes ist. Es ist aber ein verlorenes Spiel und eine Enttäuschung, die wir alle in uns tragen. Wir müssen das Spiel aber so schnell wie möglich abhaken.“
Alexander Prass (Spieler Sturm Graz):
…über das Spiel: „Es ist einfach brutal bitter. In der ersten Halbzeit waren wir das schwächere Team, in der zweiten Halbzeit hatten wir aber alles unter Kontrolle. Ich vergebe dann die riesige Chance auf das 1:0, mit dem ich das Spiel in die richtige Richtung hätte bringen können. Das Tor war eigenartig, wie es zustande gekommen ist und wir haben es auch nicht geschafft, dass wir dann Druck aufbauen. Wir haben gegen eine spielerisch sehr gute Mannschaft gespielt und wenn dann nicht jeder Ablauf perfekt passt im Pressing, dann wird man überspielt. Dann spielen sie uns weg und wir haben natürlich weite Wege zu machen. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht.“
…über die kommende Partie gegen Sporting: „Wir müssen einfach alles raushauen und versuchen, das bestmögliche Ergebnis herauszuholen.“
…vor dem Spiel über seine Vertragsverlängerung: „Es ist für mich eine coole Sache, eine coole Wertschätzung. Es freut mich, dass ich den Vertrag verlängern konnte. Das Ziel bleibt dasselbe, du willst dich natürlich weiterhin gut präsentieren, gut zeigen, der Mannschaft helfen und auf dich selbst aufmerksam machen. Aber wenn du dich da auf irgendetwas versteifst, dass du immer noch mehr machen musst, dann wird es auch nichts.“
David Schnegg (Spieler Sturm Graz):
…über das Spiel: „Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns normal auszeichnet. Vor allem in der ersten Halbzeit. Zweite Halbzeit glaube ich schon, dass wir auch sehr gute Chancen gehabt haben. Das war heute einfach zu wenig. In der Europa League darf man nicht solche Auftritte haben. Gerade in der ersten Halbzeit hat Rakow mit uns gemacht, was sie gewollt haben. Wir haben ganz wenig Zugriff gehabt, ganz wenige Chancen. In der zweiten Halbzeit ist es schon ein bisschen besser geworden. Schlussendlich bringt uns eine gute Halbzeit auch nichts, wenn wir dann 1:0 verloren haben.“
Manprit Sarkaria (Spieler Sturm Graz):
…über das Spiel: „Es war leider kein gutes Spiel von uns. Wir waren nicht aktiv genug gegen den Ball, das Pressing, das wir eigentlich spielen sollten, ist nicht aufgegangen, wir haben viele zweite Bälle verloren. Ich glaube, das war auch ausschlaggebend, wieso wir verloren haben. Auch die kleinen Fehler, die wir gemacht haben. Rakow hat das einfach gut ausgenützt. Das kann an vielen Dingen liegen. Dem Platz, dem Kopf, dass man einfach nicht bereit genug war, das Spiel zu übernehmen. Die Fehler passieren einfach und heute war es einfach kein gutes Spiel.“
…über die Tatsache, dass man jetzt nicht mehr in der Europa League überwintern kann: „Wenn wir nicht in der Europa League überwintern können, dann wollen wir es wenigstens in der Conference League. Da werden wir unser Bestes geben.“