Philipp Menzel: "Auf den dritten, vierten oder fünften Platz rutschen"
SK Austria Klagenfurt-Torhüter Phillip Menzel und Sky Experte Alfred Tatar waren zu Gast beim Sky Sport Austria Podcast „DAB|Der Audiobeweis“.
Es sind aber nicht nur die drei, die vor mir sind. Da gehört die ganze Mannschaft dazu. Wie wir die Räume zu machen, das machen wir schon sehr gut.
Wenn man sieht, dass unser Etat gekürzt wurde und wir eigentlich keine Neuzugänge hatten, muss es immer noch unser Ziel sein, so früh wie möglich den Klassenerhalt zu fixieren.
Phillip Menzel (Spieler SK Austria Klagenfurt):
…über das Ausscheiden gegen FK Austria Wien im ÖFB-Cup-Achtelfinale: „Wir haben eigentlich nicht so ein schlechtes Spiel gemacht. Defensiv haben wir nicht viel zugelassen. Sie haben die Chancen in der ersten Halbzeit genutzt. Dann ist es natürlich schwer, gerade in Wien. Seit vier oder fünf Spielen kein Gegentor mehr bekommen, das hat man auch gemerkt. Dann haben wir vielleicht etwas Pech gehabt, dass der Schuss von Djoric noch abgefälscht wird, der reingehen hätte können. Oder auch in der letzten Situation, wo ich fast noch mit dem Kopf rankomme. Ärgerlich, wenn es hinten raus so knapp ist und die Chance hätte, noch ein Tor zu schießen.“
…über die bessere Punkteausbeute bei Auswärtsspielen in der ADMIRAL Bundesliga: „Vielleicht liegt es an der Auslosung, dass wir zuhause die schwereren Gegner hatten. Vielleicht spielen wir auswärts auch etwas befreiter auf, dass wir da noch weniger Druck verspüren. Unterbewusst natürlich. Vielleicht haben wir auswärts auch das Spielglück mehr auf unserer Seite. Das sind viele Faktoren, die da reinspielen. Zuhause haben wir aber auch nicht allzu schlecht gespielt. Da waren einige Spiele, die wir gewinnen hätten müssen. Zuhause haben wir auch nur ein Spiel verloren, und das war gegen den LASK.“
…über die bisherigen Saisonleistungen der Mannschaft: „Wenn man sieht, was wir gerade an Spielern zur Verfügung haben, dann ist es schon erstaunlich. Aber wir wissen, was wir können. Das zeigt einfach, was wir für eine geile Mannschaft sind.“
…über die Gründe für den Höhenflug von SK Austria Klagenfurt: „Wir haben recht wenig Gegentore bekommen. Bei den Gegentoren am Anfang der Saison, da waren wir noch nicht so ganz eingespielt, warum auch immer. Mittlerweile verteidigen wir ganz gut. Es sind aber nicht nur die drei, die vor mir sind. Da gehört die ganze Mannschaft dazu. Wie wir die Räume zu machen, das machen wir schon sehr gut.“
…über die starke Physis der Spieler: „Die Vorbereitung ist nicht so angenehm. Wir sind schon viel am Arbeiten. Das ist ein Riesenplus bei uns. Deswegen ist das ein weiterer Baustein, warum wir gerade da stehen, wo wir sind.“
…über Trainer Peter Pacult: „Sein Charakter, sein Typ, dass er absolute Autorität ausstrahlt und sehr direkt ist, dass macht ihn aus. Da wird nicht hinterrücks irgendwas verheimlicht, wenn er mal mit einer Leistung nicht zufrieden war. Das wird immer klipp und klar angesprochen. Das sind einfach Sachen, wo wir Spieler einfach wissen, woran wir sind. Das gibt einem sehr viel, auch wenn es mal negativ ist. Man weiß immer, was man besser machen soll.“
…über die Arbeit mit Tormann-Trainer Marc Lamberger: „Er ist seit dem Sommer da und macht das auch wirklich sehr gut. Zusätzlich macht es auch noch Spaß, und anscheinend bringt es ja auch was. Es ist meistens ziemlich ähnlich. Aber auch tagesabhängig, wie weit wir es bis zum Spiel haben. Gerade was das Stellungsspiel im Tor angeht, wenn du da viele Wiederholungen oder Anschlussaktionen hast, dass tut mir sehr gut.“
…über die Ansprüche an einen Torhüter heutzutage: „Mit Ball ist es natürlich sehr viel geworden. Das man da viel ins Aufbauspiel miteinbezogen wird. Das ist allgemein fast das Wichtigste.“
…über seine Entwicklung und Verbesserungspotential: „In meiner Präsenz und meinem Selbstbewusstsein habe ich mich entwickelt. Wenn man dann mal im Profibereich spielt und da die Nummer eins ist, da ist die Präsenz auf dem Platz ganz wichtig. Was Strafraumpräsenz angeht, da ist bestimmt noch etwas Luft nach oben. Natürlich ist überall noch Luft nach oben, ich bin ja auch noch nicht so alt.“
…über die Anfangszeit bei SK Austria Klagenfurt: „Die Anfangszeit war nicht so einfach für mich. Als ich hergekommen bin, habe ich wegen der Corona-Pandemie seit sieben Monaten kein Spiel mehr gemacht. Ich konnte auch vier, fünf Monate nicht richtig trainieren. Damals wurde ich in Wolfsburg bei den Profis nicht mehr berücksichtigt. Deswegen war das anfangs eine sehr schwere Zeit. Das wurde mir dann durch die Mannschaft aber relativ leicht gemacht, weil es dann auch Spaß gemacht hat. Das hat mich sehr weit gebracht. Einfach diese Geilheit auf Spiele und auf Siege. Das hat mir in meiner persönlichen Entwicklung sehr geholfen. Alles in allem war es gut, dass ich die ersten Spiele nicht gemacht habe. Umso schöner ist es, dass ich jetzt die Nummer eins bin. Und hoffentlich auch noch lange bleibe.“
…über die Torhüterposition: „Man hat einfach wenige freie Plätze bei den Torhütern. Du hast eigentlich überall eine Nummer eins, die spielt. Das da mal etwas Bewegung reinkommt, ist natürlich auch schwer. Deswegen ist es so schwer, da mal in dieses Rad reinzukommen. Gerade was dann so Deutsche Bundesliga betrifft, oder England, die Top-Ligen. Da braucht du etwas Glück, dass wenn einer nicht performt, du gerade eine super Leistung bringst und da dann reinrutschst. Da musst du einfach mit Leistung überzeugen. Darum ist es auch einfacher als Feldspieler, da kannst du auch mal durchtauschen.“
…über seine Zukunft und eine mögliche Vertragsverlängerung: „Es gab schon ein loses Gespräch. Aber nur mal getestet, wir der Stand ist, was ich mir vorstelle, was sie sich vorstellen. Wir haben jetzt mal November, bis Sommer ist es noch etwas hin. Jeder im Verein weiß, was ich möchte. Oder warum ich überhaupt hergekommen bin. Ich glaube, dass das klar kommuniziert ist. Wie es dann weiter geht, schauen wir dann nächstes Jahr.“
…über den Anspruch der Klagenfurter: „Wenn man sieht, dass unser Etat gekürzt wurde und wir eigentlich keine Neuzugänge hatten, muss es immer noch unser Ziel sein, so früh wie möglich den Klassenerhalt zu fixieren. Wir sind jetzt auch erst im dritten Jahr in der Bundesliga. Da muss sich noch was entwickeln, auch drumherum im Verein. Wenn wir wieder oben reinrutschen, werden wir nicht sagen, dass wir unbedingt Sechster werden wollen. Das ist natürlich auch klar. Wenn wir so weiter machen, haben wir bessere Chancen als letztes Jahr, vielleicht auf den dritten, vierten oder fünften Platz zu rutschen.“
…über das Kärntner-Derby beim Wolfsberger AC am kommenden Samstag: „Vom Papier her sind natürlich wir der Favorit. Man darf aber nicht vergessen, dass wir wenig Leute sind. Gegen die Austria hatten wir ein anstrengendes Spiel, wo wir auch nicht wirklich durchtauschen konnten. Es wird ein ausgeglichenes Spiel werden, wie es eigentlich immer war gegen den WAC. Es wird wieder auf Kleinigkeiten ankommen.“