Stefan Hierländer, Katerstimmung und die Lücke zwischen Sturm zu Salzburg
Stefan Hierländer war zu Gast bei 'Talk & Tore' auf Sky Sport Austria und sprach unter anderem über den "verpassten" Meistertitel und das, was auf Serienmeister Red Bull Salzburg fehlt.
Die Cuptitel waren überragend, weil wir natürlich eine andere Fanbase haben. Das ist dann etwas ganz Spezielles.
Es fühlt sich unglaublich an. Nach den harten Situationen haben wir es geschafft.
Stefan Hierländer (Spieler Sturm Graz)
…über den verpassten Meistertitel: „Dass man Salzburg zu einer grandiosen Saison gratuliert, fällt nicht schwer. Es ist trotzdem bitter für uns, ist ein bisschen eine Katerstimmung gewesen, weil wir schon eine Chance gesehen haben, Salzburg vielleicht in einen Infight bis zur letzten Runde zu bringen. Es war schon sehr bitter. Es war ganz eine lange Saison, wo man ein Ziel vor Augen hat und das zerplatzt dann innerhalb von ein paar Minuten. In Summe hat sich das Salzburg aber verdient.“
…über die Lücke zu RB Salzburg: „Wenn man das etwas tiefgründiger analysiert, kann man über die Effizienz reden. Da ist uns Salzburg noch einen Schritt voraus, daran müssen wir arbeiten. Salzburg ist das Nonplusultra und man versucht einfach, die Kluft zu verringern. Dadurch steigert sich das Niveau in der österreichischen Bundesliga. Wir versuchen mit unseren Mitteln, uns stetig weiterzuentwickeln. Das funktioniert gut, in Graz wird gute Arbeit geleistet. Wir werden es weiter versuchen. Die österreichische Liga ist auf jeden Fall sehr attraktiv geworden.“
…über die errungenen Titel in seiner Karriere: „Titel sind schöne Sachen, egal ob mit Salzburg oder mit Sturm. Die Cuptitel waren überragend, weil wir natürlich eine andere Fanbase haben. Das ist dann etwas ganz Spezielles. Titel kann man nicht genug haben, das treibt mich an.“
…über seine Rolle als Kapitän und die Einbindung in sportliche Entscheidungen: „Ich werde zeitnah informiert. Ab und zu werde ich um Rat gefragt. Da geht es um banale Sachen, ich bin da nicht so richtig eingebunden. Natürlich wird auch eine kleine Meinung eingeholt, das wir dann wahrscheinlich alles in einen Topf geworfen und entschieden. Als Kapitän bin ich grundsätzlich zuständig dafür, dass in der Kabine alles klappt, dass die Marschrichtung vorgegeben wird von mir. Ich habe viele Spieler um mich, die Leistungsträger sind und die auch das Zeug hätten, die Schleife zu tragen. Da bin ich sehr froh, dass das auf viele Schultern verteilt wird.“
…über potenzielle Abgänge im Sommer: „Es ist der logische Schritt, wenn Begehrlichkeiten geweckt werden bei jungen Spielern mit Potenzial. Das war bei Yeboah so, das war mit Hojlund so, man hat sie dann irgendwo ersetzen können. Wir vertrauen der Vereinsführung und den Entscheidungsträgern, das hat bisher gut funktioniert. Da habe ich keine Angst vor der Zukunft. Dass Spieler uns verlassen werden, ist ‚part of the game‘.“
…über die verbleibenden zwei Bundesliga-Runden: „Wir wollen natürlich gegen Rapid gewinnen, das ist ein Prestigeduell. Auch mit dem LASK haben wir noch eine Rechnung offen. Wir wollen die Meisterschaft mit sechs Punkten abschließen.“
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
…über Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner: „Ich bewerte seine Arbeit bei der Austria absolut positiv. Der ‚Orti‘ war, als ich ein junger Spieler war, sehr streng mit mir. Ich weiß nicht, wie er jetzt so ist mit den Spielern, aber er macht das sehr gut.“
…über seine Zukunft nach der Spielerkarriere und jene Zlatko Junuzovics: „Ich mache mir natürlich Gedanken, aber die Gedanken sind größer, wie ich mich für die nächste Saison herrichten kann. Ich könnte mir vieles vorstellen. Der Zlatko macht es ganz gut, schnuppert überall hinein. Was man so raushört, gehört er aber auf die Trainerbank. Er braucht das Stadion und den grünen Rasen.“
…über die Gründe für das Unterzeichnen eines Ein-Jahres-Vertrags: „Weil es mir so angeboten worden ist, ich habe keine Angst vor Ein-Jahres-Verträgen. Natürlich ist es angenehmer, wenn man einen langfristigen Vertrag hat. Ich habe das aber so angenommen, war froh, dass wir eine Lösung gefunden haben. Ich werde darauf hinarbeiten, dass wir uns in naher Zukunft wieder zusammensetzen.“
…über den Zeitpunkt seines Karriereendes: „Das ist der falsche Zugang, dass ich mir ein Zeitlimit setze. Wenn ich mich gut fühle, wenn ich fit bin, bin ich noch im Stande, viel Leistung auf den Platz zu bringen. Ich will so lange wie möglich am Platz stehen, aber auf einem Niveau, mit dem ich Sturm Graz helfen kann. Ich bin sehr froh in Graz und will so lange wie möglich versuchen, in Liebenau aufzulaufen.“
…über seinen ‚Legendenstatus‘ bei Sturm Graz: „Legende ist ein bisschen schwierig, da fühle ich gleich mich noch älter. Es ist alles schön und gut, ich bin auch sehr stolz, von so einem Verein als Legende betitelt zu werden. Wichtig ist aber, dass man Legendenstatus noch ein bisschen herauszögert, noch ein paar Spiele absolviert und vielleicht noch Titel sammeln kann.“
+ + Regionalligen: Tradition trifft auf Moderne [Themenschwerpunkt]
>> Tote Revolutionen - Die Regionalliga bleibt, wie sie ist [Reportage]
>> Marco Grüll: "Ich scheiße mich vor nichts an" [Interview]
>> "... da schauen die Profivereine nicht einmal hin" [Interview]
>> Großes Geld in der Regionalliga gesucht [Interview]
>> Michael John Lema: Via Leoben zurück in die Bundesliga [Interview]
>> Austria Salzburg - ein Traditionsklub blickt in die Zukunft [Reportage]
>> Österreichs Regionalligen - eine lange Geschichte... [Exklusiv]
>> Vienna: Reinigendes Gewitter Unterhaus [Reportage]