Leopold Querfeld: "Rang vier ist jetzt oberste Priorität" für Rapid Wien
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Leopold Querfeld: "Rang vier ist jetzt oberste Priorität" für Rapid Wien

Selbst kann er verletzungsbedingt nicht mehr mitwirken, klare Vorstellungen hat Leopold Querfeld trotzdem. Er war zu Gast im Sky Sport Austria Podcast „DAB|Der Audiobeweis“.

Am Anfang war es extrem schwierig für mich, vor allem für den Kopf. Ich habe gewusst, ich werde das Cup-Finale nicht spielen und die restliche Saison verpassen.

Leopold Querfeld über Verletzung

Es waren sicher andere Klubs interessiert. Aber ich muss sagen, dass ich mich mit keinem Klub konkreter beschäftigt habe.

Querfeld über Vertragsverlängerung

Ich habe mich extrem darauf gefreut, mit Rapid einen Titel holen zu können. Es war schon sehr erschütternd für mich, als ich gehört habe, dass ich das Spiel nicht spielen darf.

Querfeld über verpasstes Finale

Leopold Querfeld (Spieler SK Rapid Wien):
…über die schriftliche Matura in Englisch: „Es war die letzte von drei schriftlichen, die ich hatte. Wahrscheinlich war das heute die schwierigste für mich, überraschenderweise. Aber ich glaube, man muss jetzt mal abwarten, was die Note sagt.“
 
…über den „Spagat“ zwischen Schule und Profifußball: „Gott sei Dank bin ich sehr gut in der Schule, was es mir deshalb etwas leichter macht, Schule und Training nebenbei zu machen. Ich weiß nicht, wie lange es jetzt noch gegangen wäre, neben dem Profifußball die Schule fertig zu machen. So wie es jetzt gewesen ist, hat es gut gepasst.“

…über Trainingseinheiten während der Schule: „Ich habe kein Training verpassen müssen. Unsere Schule ist dafür ausgelegt, jetzt nicht nur für Fußballer, sondern allgemein für Leistungssportler. Wir hatten jeden Tag circa von 12:00 bis maximal 16:00 Unterricht. Das heißt, man konnte davor und danach trainieren. Das war in meiner Zeit in der Jugend und in der zweiten Mannschaft natürlich ohne Probleme. Bei den Profis sind dann wieder andere Trainingszeiten dazugekommen. Aber natürlich hat mich die Schule immer unterstützt. Ich habe jedes Mal freie Stunden bekommen. Das war natürlich auch damit verbunden, dass die schulischen Leistungen passen. Meine Aufgabe war es dann, mir den verpassten Stoff der Schule selber beizubringen. Ich muss sagen, dass ich die letzten eineinhalb Jahre, vor allem das letzte Jahr, seltener in der Schule war und mir die meisten Sachen selbst beibringen musste. Dann musste ich bei den Schularbeiten gute Noten schreiben und extern mit den Lehrern besprechen, was ich für meine Note machen kann. So hat das die letzten eineinhalb bis zwei Jahre funktioniert. Natürlich haben mich auch meine Mitschüler unterstützt, indem sie mir Bilder von den Mitschriften geschickt haben. Mit meinen Lehrern war ich auch immer in sehr guter Absprache. Ich habe ab und zu auch Stunden mit den Lehrern noch extra dazu gemacht, außerhalb vom normalen Schulunterricht.“
 
…über den Heilungsverlauf nach seinem Seitenbandriss: „Es ist meine erste Verletzung, die ich in den vergangenen vier, fünf Jahren hatte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich davor irgendein Spiel aufgrund einer Verletzung verpasst hätte. Natürlich war es am Anfang extrem schwierig für mich, vor allem für den Kopf. Ich habe gewusst, ich werde das Cup-Finale nicht spielen und die restliche Saison verpassen. Ich muss aber sagen, dass ich unglaublich dankbar bin für die Leute, die um mich herum waren. Die haben mich sehr schnell aufgemuntert und aufgefangen. Ich habe auch sehr schnell wieder nach vorne geschaut. Ich bin mir sicher, dass ich auch etwas Positives daraus ziehen kann und mir das in meiner Karriere noch helfen kann.“

 

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

…über die Erinnerungen an sein Debüt: „Das war extrem aufregend, vor meinem ersten Spiel habe ich nur zwei Trainings mitgemacht, eines davon war das Abschlusstraining in Zagreb. Das war schon sehr kurzfristig und unerwartet für mich. Es ging so schnell, dass ich mich eher darauf konzentriert habe, irgendwie halbwegs aufgewärmt auf das Spielfeld zu kommen.“
 
…über seine Stärken und wo Verbesserungspotential besteht: „Ich sehe meine Stärken auf jeden Fall im Luftzweikampf und in der Kopfballstärke, vor allem defensiv. Ich glaube, dass ich meine Kopfballstärke offensiv noch viel mehr ausbauen kann. Ich bin diese Saison ein paar mehr Toren doch relativ nah gewesen. Mein Ziel wäre es schon gewesen, der Mannschaft mit ein, zwei Toren mehr zu helfen. Meine Stärken sehe ich auch im Spielaufbau, in Spielverlagerungen und im defensiven Eins-gegen-Eins. Verbessern möchte ich mich noch in allen Stellen, weil ich glaube, dass ich in keinem Bereich schon fertig bin. Ich bin 19 Jahre alt und habe noch genug Zeit dafür. Vor allem im athletischen Bereich muss ich noch mehr machen, wo ich auch fleißig daran arbeite. Und natürlich auch im Vorangehen. Ich glaube, dass das auch nicht nur vom Alter abhängt, ob ein Spieler Verantwortung in einem Spiel übernehmen kann. Das sind auf jeden Fall auch noch Punkte, an denen ich arbeiten möchte.“
 
…über die Gründe für seine Vertragsverlängerung: „Ein Grund ist auf jeden Fall, dass ich dem Klub einiges zu verdanken habe. Ich spiele hier schon seit meinem zehnten Lebensjahr und kenne den Verein in- und auswendig. Ich denke auch, dass meine Entwicklung noch nicht zu Ende ist und ich hier noch einige Dinge verbessern kann. Ich habe mir die Zeit genommen und reflektiert. Ich war dann auf jeden Fall der Meinung, dass das der richtige Schritt für mich ist. Natürlich habe ich das auch mit meiner Familie abgesprochen und mir von ihnen Rat geben lassen.“
 
…über mögliche andere Angebote: „Es waren sicher andere Klubs interessiert. Aber ich muss sagen, dass ich mich mit keinem Klub konkreter beschäftigt habe. Ich bin eben schnell zum Entschluss gekommen, dass ich bei Rapid verlängern möchte.“

…über seine Brüder Ferdinand und Rudolph: „Bei ihnen habe ich mir diese unglaubliche Disziplin abgeschaut. Das ist schon was ganz anderes, was die für Trainingsstunden in einer Woche haben. Vor allem im Lockdown haben wir viel gemeinsam trainiert, da hat der Lockdown auch etwas mehr Spaß gemacht. Von denen konnte ich mir in Sachen Einstellung schon einiges abschauen.“
 
…über seine Lieblings-Ligen: „Ich finde, dass die Premier League eine der attraktivsten, wenn nicht die attraktivste Liga ist. Ich muss sagen, dass ich die deutsche Liga auch gerne schaue. Die italienische Liga hat auch einiges aufgeholt. Das sind wahrscheinlich die drei Ligen, die ich am meisten verfolge. Konkret mir sagen, in welcher Liga ich spielen möchte, würde ich nicht. Alles kommt so, wie es kommen soll.“
 
…über das Verpassen des ÖFB-Cup-Finales: „Das waren so die ersten Dinge, an die ich denken musste, nachdem ich gehört habe, dass ich jetzt länger ausfallen werde. Ich habe mich extrem darauf gefreut, mit Rapid einen Titel holen zu können. Es war schon sehr erschütternd für mich, als ich gehört habe, dass ich das Spiel nicht spielen darf. Ich habe aber öfter gehört bekommen, dass ich noch öfter ein Finale spielen darf. Und ich hoffe, dass das auch so sein wird.“
 
…über das Ziel, am Ende auf dem vierten Tabellenplatz zu landen: „Rang vier ist jetzt oberste Priorität. Vor der Saison hätten wir uns einen Platz weiter oben erwünscht. Natürlich ist es für die Mannschaft und den ganzen Verein extrem wichtig, dass wir nächstes Jahr international spielen. Da geht es nicht nur um das Sportliche, sondern auch um das Finanzielle für den Verein. Ich glaube, dass es nicht einfach wird. Aber es ist auf jeden Fall ein machbares Ziel. Jetzt gilt es, die nächsten Spiele noch möglichst viel zu punkten, um am Ende auf Platz vier zu sein und uns nächstes Jahr international qualifizieren können.“
 
…über das anstehende 340. Wiener Derby am kommenden Sonntag: „Derbys sind immer etwas Besonderes. Ich bin positiv darauf gestimmt. Ich freue mich schon auf die Atmosphäre, auf die Kulisse und hoffentlich einen Sieg. Natürlich würde ich viel lieber mitwirken und spielen und selber meinen ersten Profi-Derbysieg holen, aber trotzdem bin ich überzeugt davon, dass es ein richtig cooler Fußballabend sein wird.“
 
…über die Verteilung der Favoritenrolle im kommenden Derby: „Ich muss sagen, dass ich Rapid bei jedem Derby in der Favoritenrolle gesehen habe. Derbys sind dann trotzdem andere Spiele. Ich bin natürlich davon überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden und die Qualität dazu haben. Und, dass es in der Tabelle richtig ist, so wie es jetzt gerade ist und wir endlich mal zeigen können, wer die eigentliche Nummer eins in Wien ist.“
 
…über die derzeitige Stimmung in der Kabine: „In der Kabine habe ich noch gar nicht gehört, dass sich wer mit dem Kader für die nächste Saison beschäftigt. Das wäre auch der komplett falsche Ansatz. Wir befinden uns grad mitten in der entscheidenden Phase der Saison, wo es darum geht, eine gute Ausgangslage für die nächste Saison zu schaffen. Das hat gerade Priorität, und ich glaube jeder in der Kabine vertraut sich auch gegeneinander. Ich glaube auch, dass das Mannschaftsgefüge überwiegend gut funktioniert hat. Natürlich gab es auch Phasen, wo es nicht so gelaufen ist oder Spiele, wo wir unsere Leistung nicht abrufen konnten. Dafür gab es auch Spiele, wo wir sehr gute Leistungen gebracht haben.“

 

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