Mit Adi Hütter in die Premier League? Klaus Schmidt: "Absolute Fake-News"
Statt einem Wechsel nach England steckt Klaus Schmidt mit Altach mitten im Abstiegskampf. Er war zu Gast im Sky Sport Austria Podcast „DAB|Der Audiobeweis“.
Mir ist es wurscht, wer nicht in der Liga bleibt. Ich will, dass Hartberg in der Liga bleibt.
Ich war seit dem 21. März keine Minute zuhause. Das ist intensiv. Man kommt ganz schwer aus der Mühle raus.
Alle haben sich gewundert, was ich in der Premier League tue und dabei waren das absolute Fake-News.
Klaus Schmidt (Trainer SCR Altach):
… über die 0:2-Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC: „Zum einen waren die Bedingungen widrig. Das war aber nicht der Grund der Niederlage. In der Defensive haben wir uns den ein oder anderen Schnitzer erlaubt. Das hat sehr unglücklich zu Toren geführt. Wir haben sehr passabel gespielt, aber leider nur bis dreißig Meter vor dem Tor. Wir sind nicht richtig torgefährlich geworden. Die Burschen wissen genau, worum es geht. Fußball ist ein Fehlersport. Die Mannschaft hat das sehr selbstkritisch aufgenommen und das gibt mir Zuversicht, dass wir es Freitag besser machen. In vier Tagen haben wir die Möglichkeit, dass wir die Scharte ausmerzen können und müssen.“
… über Stürmer Atdhe Nuhiu: „Er ist eine sehr dominante Persönlichkeit und auf dem Platz eine extrem wichtige Figur. Das wissen die anderen Mannschaften natürlich auch. Es muss nicht immer nur der Atdhe die Tore machen, sondern wenn er die Räume frei blockt, und die anderen dafür die Tore machen, wäre das auch erledigt."
… über die beiden anderen Spiele in der Qualifikationsgruppe (27. Runde): „Bis jetzt haben mir die eigenen Spiele am Wochenende das Herz ausgerissen. Es war fürchterlich für mich die anderen Spiele anzuschauen. Lustenau führt 3:1 und lässt sich dann in kurzer Zeit den Schneid abkaufen. Es ist nicht wirklich ratsam, sich zu sehr mit den Spielen der anderen auseinanderzusetzen. Wir müssen schauen, dass wir selbst punkten. Mir ist es wurscht, wer nicht in der Liga bleibt. Ich will, dass Hartberg in der Liga bleibt.“
… über Erfahrung im Abstiegskampf: „Die Dinge, die letztes Jahr passiert sind bringen mir gar nichts mehr. Es geht viel eher darum, wie viel Leidenschaft, wie viel Widerstand eine Mannschaft aufbringt, um sich gegen Niederlagen zu stemmen. Die Mannschaften, die sich dagegen mehr wehren, bleiben oben.“
…über das Restprogramm der Altacher: „Es wäre großartig, wenn wir vom WAC mit etwas heimfahren könnten.“
…über den mentalen Aspekt im Abstiegskampf: „Ich war seit dem 21. März keine Minute zuhause. Das ist intensiv. Man kommt ganz schwer aus der Mühle raus. Du beschäftigst dich rund um die Uhr damit. Man muss jedem signalisieren, dass man rund um die Uhr bereit ist, das zu leben, damit man ein Vorbild ist. Wenn man dann mal ein Spiel gewinnt, dann ist das richtig, richtig geil.“
…über seine Zukunft: „Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, dann können wir über eine Vertragsverlängerung reden. Jetzt sehen wir, wie gut das gelingt. Das ist ein Drahtseilakt. Es ist mühsam darüber zu reden. Ich versuche in dem Geschäft zu überleben. Die wenigsten Trainer in Österreich können sich aussuchen, wo sie nächste Saison arbeiten. Der Rest muss schauen, dass er überlebt und ich bin einer davon.“
…über das Gerücht als Co-Trainer unter Adi Hütter bei Crystal Palace: „Das kostet extrem Substanz, sich darüber zu rechtfertigen. Ich hatte dreißig Gratulationen auf WhatsApp. Alle haben sich gewundert, was ich in der Premier League tue und dabei waren das absolute Fake-News.“
…über das ÖFB-Cup-Finale zwischen SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz: „Das war ein Fußballfest. Da lacht einem das Herz, wenn man den österreichischen Fußball der letzten Jahre miterlebt hat. “
…über das Meisterrennen: „Wenn wir statistisch durchgehen, wie viele Spiele Salzburg in den letzten acht Jahren zuhause verloren hat, wird das eine ganz enge Geschichte. Wenn Sturm dieses Husarenstück gelingt, ist es sicher noch möglich. Red Bull ist nicht so souverän, dass sie jede der nächsten fünf Mannschaften vom Brett schießen. Es ist alles andere als die Meisterschaft fertig gespielt.“
…mit einer Anekdote zu „Feiern nach einem Triumph“: „Als wir vor hundert Jahren mit dem GAK (Grazer AK) Meister geworden und vier Tage später zum Cup-Finale gefahren sind, hingen achtzehn Infusionsflaschen im Bus. Kein Mensch hat gedacht, dass noch ein Einziger zwanzig Minuten spielen kann. Und am nächsten Tag ging das hundertzwanzig Minuten und wir haben im Elfmeterschießen gewonnen. In so einem Flow lässt das Emotionen und Spaß frei. Da kannst du noch drei Tage saufen und am Sonntag spielen. Das ist die heilige Wahrheit.“
…über Sturm-Trainer Christian Ilzer: „Er geht seinen Weg mit allen Hindernissen. Er kann Rückschläge perfekt wegstecken und hat einen engen Draht zur Mannschaft. Christian Ilzer macht einen Riesenjob. Vorher wird er alles in die Wege leiten, den Titel nach Graz zu holen.“
…auf die Frage „Wer wird Meister und wer steigt ab in der ADMIRAL Bundesliga?“: „Die größten Chancen für die Meisterschaft liegen bei Salzburg. Absteigen wird Altach nicht! Das möchte ich so stehen lassen.“