Austria-Sportdirektor Ortlechner: "Klub hat seine sportliche Identität verloren"
FK Austria Wien-Sportdirektor Manuel Ortlechner war am Free-to-Air Montag zu Gast in der Sky-Sendung "Talk & Tore".
Manuel Ortlechner (Sportdirektor FK Austria Wien):
…über die ereignisreiche Winterpause: „Es war anfangs eine schwierige Zeit. Am Ende des Tages haben wir viel Mut geschöpft, weil wir völlig überzeugt von dieser Entscheidung waren und den Verein auch nach vorne bringen wollen. Das haben viele am Anfang nicht verstanden. Ich glaube aber, dass es nach gestern ersichtlicher ist, wohin es gehen soll.“
…über Michael Liendl: „Michael Liendl ist für mich einer der letzten echten Zehner Österreichs.“
…über das erste Spiel unter dem neuen Trainer: „Es war uns wichtig, dass man sieht, wie wir uns das vorstellen. Im Anbetracht der Umstände haben die Spieler es grandios gelöst. Man hat unsere Idee eine Stunde lang in vielen Momenten sehen können und das haben die Leute im Stadion auch relativ bald gespürt.“
…über die Verletzung von Dominik Fitz: „Er hat im Hüftbereich, beim Bauchmuskelansatz eine Verletzung. Es wird in die Richtung vier bis sechs Wochen dauern. Es ist sehr bitter, weil er einer der spannendsten unserer Spieler ist. Aber es gibt kein Jammern, die anderen Jungs sind in die Bresche gesprungen.“
…über das Zustandekommen der umstrittenen Trainerentscheidung: „Es gab nicht das eine Ereignis. Irgendwann merkt man, dass Ideen auseinanderdriften. Das passiert eher schleichend und am Ende haben beide Parteien gemerkt, es geht sich miteinander nicht mehr aus. Ich bleibe dabei, die Entscheidung war richtig. Der Verein ist mir unfassbar wichtig. Es gilt die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht nur die populären“
…über die Kommunikation: „Wir haben sicher Fehler gemacht. Wir hatten eine sehr intensive Zeit im Herbst. Alle drei Tage war ein Spiel, es gab Verletzungen, da haben wir es nicht als richtig erachtet, etwas anzuzetteln. Egal wie wir es gemacht hätten, hätten wir es verkehrt gemacht.“
…über seine Ziele mit dem FK Austria Wien: „Der Klub hat seine sportliche Identität verloren. Niemand konnte mehr sagen, wofür die Austria sportlich steht. Der wichtigste Punkt ist, dass wir in zweieinhalb Jahren wieder für etwas stehen. Du musst eine Identität finden, ohne jemanden zu kopieren. Man muss aufpassen, dass man den modernen Fußball nicht verschläft. Ich will die alte Austria mit den Gegebenheiten des modernen Fußballs kombinieren.“
…über die Lizenzthematik bei Austria Wien: „Es ist nicht einfach. Die Verantwortlichen werken bis in die Nacht. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Ich hoffe, es geht sich aus, denn es ist für den Verein sehr wichtig, auch wenn es beispielsweise um Vertragsverhandlungen oder neue Spieler geht.“
…über Lukas Mühl und Manfred Fischer: „Der Mühli ist Kapitän und weiß, wie viel Wertschätzung er genießt. Wir bemühen uns bei beiden, die finanziellen Erwartungen auch zu erfüllen. Man muss aber in einem gewissen Budgetrahmen bleiben. Ich bin aber trotzdem guter Dinge, dass man sie weiter für uns spielen sehen wird.“