Rapid-Ärger über Rote Karte - Schick: "Geht zu Boden und spielt sterbenden Schwan"
Red Bull Salzburg stolpert bei Rapid Wien, das Spiel endet 1:1. Die wichtigsten Stimmen zur Partie des 27. Spieltags der ADMIRAL Bundesliga bei Sky Sport Austria.
Scheiße. Meine Spieler sollen ja nicht niederfallen, wenn sie einen kleinen Stoß oder ein kleines Reiberl bekommen.
Gott sei Dank ist diese wichtige Personalie jetzt abgeschlossen. Gratulation auch an Markus Katzer.
Ins Gesicht zu greifen ist vielleicht ein bisschen dumm gewesen. Er hat es clever gemacht, es tut uns sehr weh.
SK Rapid Wien – FC Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Schiedsrichter: Walter Altmann
Zoran Barisic (Trainer SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Es hat mir einfach die Leistung meiner Mannschaft irrsinnig gut gefallen. Von der ersten Minute an haben wir uns nicht versteckt, sondern versucht, nach vorne zu spielen. Wir waren läuferisch stark, kämpferisch stark und auch spielerisch hatten wir unsere Momente. Schade, dass das zweite Tor nicht auf unserer Seite gefallen ist. Alles in allem war es eine sehr gute Leistung von unserer Mannschaft. Von der ersten Minute an hat man das Gefühl gehabt, dass wir unbedingt gewinnen wollen. So ein Auftritt wie heute gibt uns ein unglaublich positives Gefühl. Ich freue mich schon auf das Cupfinale am Sonntag.“
…auf die Frage, was er sich nach der Roten Karte von Michael Sollbauer gedacht hat: „Scheiße. Klar, das darf nicht passieren. Meine Spieler sollen ja nicht niederfallen, wenn sie einen kleinen Stoß oder ein kleines Reiberl bekommen. Sie sollen stehen und meine Spieler stehen immer. Das ist mir wichtig und das hat auch etwas mit Stolz zu tun. Ich will nicht mit irgendwelchen Gesten die gegnerischen Mannschaften schwächen, sondern es soll fair zugehen, auf dem Fußballplatz. Das hat immer die oberste Priorität für mich. Es war ein Reflex von Sollbauer, nachdem er einen Schlag bekommen hat. Es hätte gut und gerne auch für beide Rot sein können.“
…über die Rolle von Kevin Wimmer bezüglich des Cupfinals: „Ich will jetzt gar nicht auf einzelne Spieler eingehen oder irgendjemandem zusichern, dass er spielen wird oder nicht. Das hat schon damals Ernst Happel gesagt, wenn du Probleme hast in der Defensive, dann musst du halt offensiv spielen. Wir werden es sehen, uns unsere Gedanken machen und eine Lösung finden.“
…über den SK Sturm Graz: „Fürchten braucht sich niemand im Fußball, aber was mir gefällt ist, dass wir auch gegen eine sehr starke Red Bull Salzburg Mannschaft versuchen, nach vorne zu spielen, mit dem Ball etwas zu unternehmen und nicht nur zu verteidigen und kontern oder versuchen, über Standardsituationen zum Torerfolg zu kommen. Wir versuchen unser Spiel durchzuziehen.“
…im Vorfeld über die wichtige Woche für Rapid: „Es ist eine sehr herausfordernde Woche. Auch der heutige Gegner ist sehr stark und am Sonntag mit dem Cupfinale warten schon noch zwei riesengroße Brocken auf uns.“
…über die Vertragsverlängerung von Niklas Hedl: „Es ist ganz wichtig. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, der sich bei uns sehr gut weiterentwickelt hat und durchaus noch genügend Potential hat, um die nächsten Entwicklungsschritte zu setzen. Gott sei Dank ist diese wichtige Personalie jetzt abgeschlossen. Gratulation auch an Markus Katzer, denn das war mit Sicherheit alles andere als einfach, weil ich diese Verhandlungen schon gestartet habe, als ich noch in dieser Position war. Er hat sie dann abgeschlossen und wir sind insofern froh, dass wir es geschafft haben, um mit Niklas Hedl gemeinsam in die Zukunft zu gehen.“
…im Vorfeld über seine Veränderungen in der Startelf: „Man kann es beschreiben, wie man möchte. Ich habe mich dazu entschieden, frische Kräfte zu bringen, weil ich weiß, dass es heute ein sehr intensives Spiel werden wird. Natürlich auch in Hinblick auf das Cupfinale, wobei ich dazusagen muss, dass bis dahin doch noch vier Tage Zeit sind, um sich vollständig regeneriert zu haben, aber ich vertraue den ersten Elf, die heute beginnen.“
…im Vorfeld auf die Frage, ob der Fokus nicht schon auf den Sonntag liegen würde: „Sorgen macht man sich immer. Es ist aber schon so, dass das Finale seit Wochen herumschwirrt. Man darf aber nicht auf die Gegenwart vergessen. Die Gegenwart heißt heute Red Bull Salzburg, was alles andere als einfach wird, wie wir wissen. Deshalb hoffe ich, dass die Spieler zu 100% fokussiert in das Spiel hineingehen.“
Thorsten Schick (SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Es war ein super Fußballspiel. Es ist hin und her gegangen. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Von der ersten Minute war Feuer im Spiel. Schade, dass wir nicht das eine Tor mehr gemacht haben, denn ich glaube, dass wir heute wieder einmal nah dran waren, dass wir gegen Salzburg gewinnen. Wir können mit dem Punkt aber auch nicht unzufrieden sein.“
…über seine gelbe Karte: „Kann man so geben, es gehört dazu. Mit meinen 32 Jahren bin ich dann doch ein bisschen langsamer. Er war schneller und ich wollte ihn einfach ein kurzes Reiberl mitgeben. Er hat es dankend angenommen. Es ist okay, kostet mich glaube ich 50€ in die Mannschaftskassa, aber das werde ich verkraften. Von einer Tätlichkeit sind wir schon weit entfernt. Wenn das ins Gesicht geht, dann okay, aber alles, was am Körper ist, ist einmal kurz den Gegner stoppen. Er hat sich schön abgerollt, also so spektakulär war es dann auch wieder nicht.“
…über die rote Karte von Michael Sollbauer: „Ich glaube, dass er da mehr draus, als es im Endeffekt wirklich ist. Klar, Michael Sollbauer sollte wahrscheinlich mit den Händen nicht Richtung Gesicht greifen. Alles am Körper ist okay und gehört dazu, wie gesagt. Ins Gesicht ist vielleicht ein bisschen dumm gewesen. Ich glaube, dass sie sich beide was gegeben haben. Der Schiedsrichter könnte auch ein bisschen ein Fingerspitzengefühl haben und beiden die Gelbe Karte geben oder zumindest beiden Rot und nicht nur einem, weil der eine zu Boden geht und den sterbenden Schwan spielt und dann drei Sekunden später wieder aufsteht. Er hat es clever gemacht, es tut uns sehr weh. Sollbauer ist ein wichtiger Spieler, aber irgendeinen Innenverteidiger wird der Trainer schon rauszaubern.“
…über den Unterschied zum Spiel gegen den LASK: „Wir haben das letzte Spiel knallhart analysiert. Da waren einfach Tugenden auf dem Platz, die nicht auf ein Fußballfeld gehören. Wir haben sehr viel vermissen lassen und das haben wir knallhart angesprochen. Wir sind mit uns sehr hart ins Gericht gegangen und gesagt, dass wir ein anderes Gesicht zeigen müssen. Heute haben wir von der ersten Minute an ein anderes Gesicht gezeigt. Auch der Rückstand hat uns nichts gemacht, wir haben trotzdem unseren Plan komplett durchgezogen. Ich glaube, dass der Punkt für uns schon verdient ist heute.“
…über die Favoritenrolle im Cupfinale: „Das sollen andere sagen, wer da der Favorit ist. Sturm macht ihre Sache in dieser Saison sehr gut, aber ein Finale ist etwas komplett anderes. Das ist ein Spiel, da geht es um alles oder nichts. Wenn sie Favorit sein wollen, dann sind sie es, ich will den Titel holen und von dem her ist mir das relativ egal, wer Favorit ist."
Markus Katzer (Geschäftsführer Sport SK Rapid Wien):
…in der Halbzeitpause über das Spiel sowie über das Cupfinale am Sonntag: „Ich glaube, dass wir gut in das Spiel gekommen sind. Wir sind eigentlich mit der ersten Chance der Salzburger in Rückstand geraten. Es ist sensationell, wie die Mannschaft dann zurückgekommen ist. Es ist ein tolles Fußballspiel heute. Wir haben dann das 1:1 gemacht. Ich weiß, was in der Mannschaft drinnen ist. Leider ist es da und dort noch etwas inkonstant, auch in den vergangenen Leistungen. Heute rufen wir aber unser absolutes Potential ab. Das ist in der Mannschaft drin. Wenn wir das am Sonntag auch zeigen, dann haben wir gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen."
…über das aberkannte 2:1 für Rapid: „Leider für uns. Es war wirklich sehr knapp. Es war im Spiel gar nicht zu erkennen, deshalb haben wir uns auch extrem gefreut, als der Treffer gefallen ist. Als das dann so lange überprüft worden ist, konnten wir es schon vermuten, dass er leider ganz knapp im Abseits ist.“
…über das 0:1 für Salzburg: „Ich würde sagen, dass Konaté das unglaublich macht. Er (Anm. Niklas Hedl) muss sich da vielleicht auch etwas anders verhalten, aber im Endeffekt ist nicht viel Platz für den Stürmer gewesen. Da muss man auch Tribut zollen, das hat er sensationell gemacht.“
…über die Vertragsverlängerung von Niklas Hedl: „Man muss natürlich sagen, dass in einer Vertragsverhandlung alle Seiten versuchen, bestmöglich auszusteigen. Das ist für mich ein ganz normaler Prozess. Ich war immer sehr optimistisch, dass es funktionieren wird. Es war da und dort vielleicht auch etwas Taktik. Am Ende wollte der Spieler unbedingt dableiben und wir wollten unbedingt, dass er unterschreibt. Das ist uns jetzt geglückt und wir sind ganz froh, dass wir ihn bis 2027 binden haben können. Über Vertragsdetails werde ich nichts sagen.“
…über mögliche Verstärkungen im Sommer: „Ich habe es auch im letzten Interview schon gesagt, dass wir den Kader natürlich besser machen wollen. Wir sind aktuell auch in einer Position in der Tabelle, wo man sich verstärken will, das ist ganz klar. Mal schauen, was der Sommer bringt. Wir sind sehr viel unterwegs und sondieren den Markt. Da und dort sind wir auch schon in Gesprächen. Am Ende wird man dann aber sehen, was im Sommer passiert.“