Peter Stöger: "Habe schon ein paar Sachen am Tisch gehabt"
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Peter Stöger: "Habe schon ein paar Sachen am Tisch gehabt"

Peter Stöger war zu Gast im Sky Sport Austria Podcast "DAB - Der Audiobeweis" und sagt seine Meinung zu Austria-Transfers, Rapid und seine eigene Zukunft.

Sky-Experte Peter Stöger:


…über Trainerjob-Anfragen in diesem Sommer: „Ich habe schon ein paar Sachen am Tisch gehabt, wo vor allem meine Assistenz-Kollegen sehr traurig waren, dass wir es nicht weiter verfolgt haben. Aber ich habe das Gefühl, dass ich zumindest die nächsten Monate noch hier in Wien oder Wien-Umgebung sein sollte, aus familiären Gründen.“

…weiter zu diesem Thema: „Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Arbeit mit einer Mannschaft schon ein bisschen fehlt. Aber man muss abwägen und momentan ist mir wichtiger, es so zu strukturieren, wie ich es momentan habe. Damit bin ich auch glücklich.“

…auf Nachfrage, um welche Vereine es sich dabei gehandelt hätte: „Könnte ich natürlich schon sagen, aber diese Stationen sind ja jetzt besetzt und dann ist das entbehrlich. Aber es war was vom europäischen Markt dabei, auch vom internationalen und es waren auch sehr lukrative Sachen vom arabischen Raum dabei.“

…auf die Frage, welcher Job und welche Liga ihn am ehesten reizen würde: „Ich würde es gar nicht auf eine Liga reduzieren. Es muss einfach spannend sein, das ganze Projekt muss stimmig sein und zu meinem Leben und meiner Lebenssituation passen.“

…über den SK Sturm Graz und dessen Leistungsspektrum: „Man sieht, dass die Entwicklung in Graz schon über einen langen Zeitraum richtig gut ist. Sie hatten auch schon letztes Jahr eine Phase, wo sie lang an Salzburg dran waren. Wenn du die Salzburger irgendwann erwischen möchtest, dann brauchst du die Phase halt über eine ganze Saison. Das ist halt die Schwierigkeit und der Unterscheid zu den Salzburgern, die das zumeist aufgrund ihrer Qualität oft durchziehen können.“

…zu Trainer Christian Ilzer: „Er ist jetzt auch im internationalen Geschäft angekommen. Jetzt muss nur mal wer ein Auge auf ihn werfen, seine Art und Weise als gut bewerten und natürlich kann er dann den nächsten Schritt machen. Aber dass er geblieben ist, ist schon, glaube ich, ein Signal, dass er in Graz noch was bewegen will, bevor er den nächsten Schritt macht.“

…über den FC Red Bull Salzburg und angesprochen auf mögliche Probleme in der Defensive bei den Bullen: „Wir reden davon, dass sie vielleicht in einem Spiel nicht so gut ausgesehen hat, aber wahrscheinlich auch gegen die zweitbeste Mannschaft in Österreich. Kann schon mal passieren. Ist Kaffeesud lesen nach zwei Runden. Vielleicht stimmt auch die Abstimmung noch nicht ganz. Aber irgendwann werde sie, so sehr ich den Andi Ulmer schätze, einen anderen Linksverteidiger brauchen. Sollten sie halt auch suchen, weil bis 45 wird er nicht auf ganz höchstem Level spielen.“

…auf die Frage, ob Maximilian Wöber unter ihm als Teamchef auch auf der Linksverteidiger-Position gespielt hätte: „Klar kann man das andenken, wenn man seine Historie kennt. Er kann beide Positionen spielen, aber was er lieber spielt, weiß ich auch nicht. Aber der kann ja alles links hinten spielen.“

…über Tabellenführer SK Rapid Wien: „Es hat sich viel getan bei Rapid. Wenn man Rapid ein bisschen kennt und die Erwartungshaltung kennt, dann weiß man, dass das jetzt nicht so eine einfache Situation für die Beteiligten dort ist. Jeder weiß, wenn du nicht gleich richtig gut reinkommst, dann hast du gleich von Start weg wieder Diskussionen. Es ist halt ein großer Klub, mit einem großen Anspruch.“

…weiter zu Rapid: „Aber in Wirklichkeit hat ihnen nichts Besseres passieren können, als wie sie reingestartet sind. Weil wenn du einen Umbruch hast, dann brauchst du in so einer Phase Punkte und die haben sie und das gibt ihnen intern Ruhe. Wir würden in Wien-Favoriten sagen: Scheißt der Hund drauf, wie es gelaufen ist, sondern die Punkte sind jetzt mal wichtig. Dass sie auf Strecke nicht alle Partien gewinnen werden, wie sie jetzt performen, wissen die auch in Hütteldorf. Aber trotzdem gibt ihnen die momentane Punkteausbeute auch eine gewisse Kraft. Und wenn sie möglicherweise auch die Europacuphürde schaffen würden, dann kann es schon sein, dass sie in einen Flow reinkommen, der in Hütteldorf passieren kann, wenn du so reinstartest.“

…über die Wiener Austria und die Transfers im Sommer: „Ich finde, sie haben sehr spannende Spieler geholt. Eingekauft wurde richtig gut. Da ist Erfahrung da, da ist Qualität da, da sind Spieler dabei, die schon gezeigt haben, dass sie Bundesliga auch erfolgreich spielen können. Schon ein bisschen anders, als in den letzten zwei Saisonen, wo man sich halt irgendwie durcharbeiten musste.“

…angesprochen auf den finanziellen Vergleich der heutigen Austria, mit der Austria als er dort war: „Einerseits ist ein Brustsponsor dazugekommen, es sind Investoren dazugekommen, man hat teure Spieler jetzt auch von der Gehaltsliste verloren und all das könnte mitreingespielt haben, dass man sich jetzt bewegen konnte. Aber man hat auch eine Gazprom-Thematik, muss man auch sagen.“

…zum Thema Investor: „Wir sind in meiner Zeit zwei Jahre gelaufen, damit die Fans verstehen - und jetzt gustieren sie es ja - dass man Investoren braucht, um den Verein nach vorne zu bringen. War am Anfang ja unfassbar zäh und mühsam, bis die Fans und die Leute das verstanden haben. Man muss einfach abliefern und dann sind wieder alle happy.“

…auf die Frage, was er der Austria zutraut: „Sie müssen natürlich den Rucksack mitschleppen. Wird schwer werden, die letztjährige Saison zu toppen.“

…angesprochen auf den Rückzug von Austria-Vizepräsident Raimund Harreither: „Ich weiß, dass er sein Leben jetzt ein bisschen anders strukturiert und dieser Part als Vizepräsident ist schon mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Wollte er einfach nicht mehr haben. Aber er bleibt dem Verein ja als Investor, als Geldgeber und vor allem als Fan erhalten.“

…über den SCR Altach und Trainer Miroslav Klose: „Die Personalie Klose ist logischerweise für alle spannend. Find es spannend, dass er da ist, freue mich auch und schauen wir mal, wie er seine Erfahrungen hier umsetzen kann.“

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