Michael Liendl: "Geht nicht zwingend ums Alter"
Der Mittelfeldspieler der Wolfsberger sprach bei der Sky-Sendung "Talk und Tore" über seine sportliche Zukunft beim WAC.
Wie gesagt, das muss man akzeptieren, ob man es dann am Ende versteht als Spieler, ist immer ein ganz anderes Thema
Ich habe selten mit einem Spieler zusammengespielt, der vor dem Tor so ein Killer ist
Michael Liendl (Spieler RZ Pellets WAC):
...über seine weitere sportliche Zukunft: „Wenn ich im Oktober 36 Jahre werde, dann sind das natürlich keine 20 mehr. Aber ich denke einfach, dass man es nicht auf das Alter runterbrechen kann. Es geht am Ende einfach um Leistung. Ich kann mich noch erinnern: Mit Christian (Ilzer, Anm.) habe ich, als wir noch zusammen beim WAC waren, ein Gespräch geführt. Als er mich gefragt hat wegen einer Verlängerung und wie es dann aussieht, wenn man vielleicht nicht mehr spielt, habe ich erwidert: ,Es ist grundsätzlich kein Thema für mich, wenn es dann irgendwann einmal so sein sollte, dass man nicht spielt. Aber nur, wenn man dann auch vielleicht schlechter ist als der andere und nicht nur ein Junger spielt, weil er jung ist. Sondern einfach nur, weil er vielleicht besser ist. Dann ist das für mich kein Thema.‘ Aber ich denke jetzt, wenn man sich die Zahlen ansieht, die ich in den letzten Jahren geliefert habe, dann geht es jetzt nicht zwingend ums Alter.“
...auf die Frage, ob es sein primäres Ziel sei, noch über die Saison hinaus zu spielen: „Ich sehe keinen Grund, warum das jetzt nicht so sein sollte und mein Körper gibt mir auch noch keine Zeichen aufzuhören. Deswegen spricht nichts dagegen.“
...über eine mögliche Zukunft beim WAC nach seiner sportlichen Karriere: „Er (Präsident Riegler, Anm.) hat es mal angedeutet. Grundsätzlich hat es kein Gespräch gegeben, auch nicht über eine mögliche Vertragsverlängerung oder nicht. Ich weiß nicht, wie es der Präsident dann handhabt, aber das werden wir dann sehen. Ich bin offen für alles. Ich war in meiner ganzen Karriere schon immer für alles offen, ich habe nie etwas ausgeschlossen. (...) Ich will mich da jetzt nicht irgendwo eingliedern und sagen, dass will ich unbedingt machen. Das Einzige, das ich machen will und hoffentlich auch werde, ist, im Fußball tätig zu bleiben. Weil mir der Sport über die Jahre hinweg so viel gegeben hat, wie nichts anderes. Deswegen hoffe ich einfach nur, dass ich im Fußballbereich tätig bleiben darf.“
...über die Tatsache, dass er am Wochenende zum ersten Mal in dieser Saison nicht in der Startelf stand: „Grundsätzlich hat er (Anm.: Trainer Ferdinand Feldhofer) es mir erklärt, warum und weshalb. Am Ende gilt es als Spieler das dann auch zu akzeptieren. Das heißt noch lange nicht, dass ich deswegen sage, dass ich es befürworte. Klar war, dass ich extrem viele Spiele gemacht habe und deswegen wollte er mir jetzt einmal eine kleine Pause geben. Wie gesagt, das muss man akzeptieren, ob man es dann am Ende versteht als Spieler, ist immer ein ganz anderes Thema. Aber ich bin dann am Ende froh, dass ich reingekommen bin und dass ich mit dem Tor der Mannschaft noch helfen konnte.“
...über den heute fixierten WAC-Neuzugang Gustav Henriksson und die Tatsache, dass der WAC nun eine Vielzahl an Verteidiger zur Verfügung hat: „Ich habe schon gewusst, dass wir das ein oder andere vielleicht noch machen wollen. Und auf dieser Position vielleicht auch. Aber grundsätzlich die Personalie an sich kenne ich auch nicht, ich kenne ihn nicht als Spieler. Der Verein wird sich dabei etwas gedacht haben. Konkurrenz belebt das Geschäft. Natürlich ist es so, dass wir eigentlich vier Innenverteidiger auf dieser Position haben. Aber wenn du dann vielleicht einen Spieler kriegst, der dir jetzt sofort weiterhelfen kann, dann soll man vielleicht auch die Augen nicht davor verschließen. Und auch für die Zukunft: Im Sommer laufen auch die Verträge von dem ein oder anderen Spieler aus. Wie gesagt, der Verein wird sich etwas dabei gedacht haben.“
...darüber, ob Shon Weissman dem WAC vor allem mit Blick auf die vielen verpassten Torchancen fehlen würde: „Fehlen ist vielleicht das falsche Wort. Ich habe selten – beziehungsweise falls überhaupt – mit einem Spieler zusammengespielt, der vor dem Tor so ein Killer ist, wie es Shon war. Der für das Tor gestorben wäre. Er ist vielleicht nicht immer zu 100 Prozent mannschaftsdienlich, aber er wollte einfach immer Tore schieße, Tore schießen und wenn du 5:0 geführt hast, dann wollte er das Sechste und Siebte auch noch machen. Das war schon sehr beeindruckend. So einen Spieler zu verlieren, dann ist es natürlich so, dass er schon fehlt. Aber ich denke, wir haben schon richtig gute Stürmer jetzt mittlerweile wieder im Kader, die auch Tore schießen können und das auch schon bewiesen haben.“