"Unfassbare Berichterstattung": ÖFB-Legionär Fraisl über Sandhausen-Abschied

ÖFB-Tormann-Legionär Martin Fraisl sprach bei "Die Abstauber" auf Sky unter anderem über seinen Abschied aus Sandhausen.

Der Jürgen Machmeier (Präsident des SV Sandhausen, Anm.) hat nicht mal irgendwann etwas von einem körperlichen Angriff oder sonst irgendwas gesagt, sondern es hat einfach irgendein regionales Medium so zitiert und die großen Medien haben das so übernommen.

Fraisl über den Abgang aus Sandhausen

Martin Fraisl (ADO Den Haag) bei „Die Abstauber“:
...über die aktuelle Lage bei seinem Verein Den Haag und darüber, dass er mit dem Abstiegskampf vertraut ist: „Ich kenne die Situation zum einen ganz gut und zum anderen habe ich es auch immer gut gemeistert. Ich bin im Winter gekommen und wusste natürlich über die Situation des Vereins Bescheid. Und dahingehend haben sie mich auch verpflichtet, damit ich da mithelfe, den Verein in der Liga zu halten.“

...auf die Frage, ob nach seinen starken Leistungen die Fraisl-Trikots in Den Haag schon ausverkauft seien: „Es war vor ein paar Tagen tatsächlich ausverkauft. Sie haben dann eine größere Menge an Torwart-Trikots nachordern müssen. Aber ich glaube, so schlau waren sie jetzt, dass sie ein bisschen mehr ins Lager tun (lacht).“

...über seinen Abgang aus Sandhausen, wo es laut Medien einen ,fast körperlichen Angriff‘ gegeben habe: „Unfassbare Berichterstattung von einem ganz tollen Medium aus Deutschland, das einfach einmal ganz großartig irgendwas zitiert hat, was einfach nicht stimmt. Und dann kommen natürlich gefühlt 150 weitere Medien dazu, die das dann Copy und Paste so wiedergeben und dann ist irgendwann Mal etwas dagestanden, was gar keiner wollte, was zum einen nicht mal im Ansatz stimmt und zum anderen für gar keinen gut war.“

...auf die Nachfrage, was wirklich gewesen sei: „Am Ende des Tages ist es einfach so gewesen: Ich bin um meine Meinung gefragt worden und habe die kundgetan. So offen, gerade und direkt, wie ich es eben tue. Und das war dann halt doch nicht erwünscht. Dann habe ich zwei Spiele auf der Bank verbracht. Und wir haben uns dann eigentlich Richtung Winter geeinigt, dass der Trainer und ich ganz einfach nicht zusammenpassen. Im Endeffekt war es ein Gespräch, dass zwei Fronten hatte, bei denen jeder seine Meinung vertreten hat und am Ende haben wir gesagt, ich bin freigestellt, bis ich einen neuen Klub habe. Aber es war weder eine Suspendierung in dem Sinn, dass man sagt, man muss irgendwas machen, damit man mich vom Team entfernt, noch sonst irgendwas. Sondern es war einfach vor Weihnachten klar, ich werde mir einen neuen Verein suchen und der SV Sandhausen wird einen neuen Torwart verpflichten. Der Jürgen Machmeier (Präsident des SV Sandhausen, Anm.) hat nicht mal irgendwann etwas von einem körperlichen Angriff oder sonst irgendwas gesagt, sondern es hat einfach irgendein regionales Medium so zitiert und die großen Medien haben das so übernommen.“

...über seinen Weg zum Profi-Tormann: „Es ist ein massiv ungewöhnlicher Weg. Es ist dann eigentlich so schleichend gewesen. Ich war ja mit 17 bekanntlich dritter Torhüter in der allerletzten, sprich zweiten Klasse. Aber dann so mit 18, 19 habe ich mir dieses ganz große Ziel, Profi-Torwart zu werden gesetzt. Wenn man so alt ist, dann geht es nicht über die Akademie, sondern einfach nur über harte, ehrliche Arbeit und über den Amateurbereich – und dann eben Liga für Liga in die Höhe. Und so habe ich es auch angenommen.“

...über die „Generation Akademie“: „Ich vertritt da ein bisschen so den generellen Tenor: Heute haben alle die gleichen Haare, die gleichen Schuhe, die gleiche Frisur, wenn sie mal alt sind den gleichen Bart. Aber im Prinzip ist keiner mehr irgendwo der, der er vielleicht sein kann. Und auf mich wirken ganz, ganz viele in dem Bereich nicht authentisch, sondern ein bisschen in ein Schema gepresst. (...) In dem Interview habe ich eben gesagt, dass ich der Meinung bin, dass es für mich sogar ein Vorteil war, nicht durch eine Akademie gepresst geworden zu werden, sondern eher, dass ich meinen eigenen Weg gehen konnte, dass ich für mich schon relativ in jungen Jahren, aber dann auch im Erwachsenenfußball, meinen Mann stehen musste.“

 

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