Red Bull Salzburg: 10 Mio. Euro Verlust durch Corona-Zuschauerbeschränkung
Stephan Reiter, Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, spricht in der Sky-Sendung Talk und Tore über die Auslosung der Champions League, seinen Vertrag und den finanziellen Verlust durch die Corona-Zuschauerbeschränkung.
Die drei Spieler, die positiv getestet wurden, denen geht es sehr, sehr gut. Sie sind asymptomatisch. Das heißt, wenn das Präventionskonzept nicht gegriffen hätte, dann wären wir auch nie auf diese Infektionen draufgekommen.
Wir reden da von über 10 Millionen Euro, die sich da an Matchtagsverlusten im Vergleich zum Vorjahr ergeben werden.
Stephan Reiter (Geschäftsführer FC Red Bull Salzburg):
...darüber, was die Champions League für den Klub bedeutet: „Das bedeutet natürlich für den Verein vieles und großes. Wir haben das letztes Jahr gesehen, dass die Champions League natürlich wie erwartet noch einmal eine andere Bühne darstellt. Wir sind in der Europa League ja zwei Jahre zuvor bis in das Halbfinale gekommen, das war schon eine große Visitenkarte, die wir da in Europa abgeben durften. Aber durch die Champions League und vor allem durch die Auftritte hat sich das Bild von FC Red Bull Salzburg schon noch einmal deutlich auch in der Öffentlichkeit geschärft. Und wir haben auch gesehen, dass gerade die Spiele gegen Liverpool und zuhause gegen Neapel und das letzte Spiel, wo es wirklich um den Aufstieg in die K.o.-Phase gegangen wäre, das war schon fantastisch. (...) Und jetzt erstmalig über die Qualifikation zu schaffen, da hat man, glaube ich, auch gemerkt, dass uns allen ein Stein vom Herzen gefallen ist. Die Nervosität war wie immer groß. (...) Das wichtigste ist, dass wir es dieses Mal über die Qualifikation geschafft haben einzuziehen und das freut uns natürlich für den Klub. Und ich glaube auch für Österreich ist das schon eine Visitenkarte und wir freuen uns jetzt natürlich auf diese spannende Gruppe.“
...über die Tatsache, dass alle Spieler in Salzburg bleiben: „Es haben sich alle zu Salzburg committed. Jetzt natürlich mit der Champions League und zusätzlich mit der spannenden Gruppe, glaube ich ist es klar, dass es für jeden Spieler nicht nur ein Wunschtraum ist da in der Champions League zu spielen und natürlich dann auch mit so einem Kader, mit so einem Team. Die Mannschaft ist super zusammengewachsen. Wir haben ein fantastisches Trainerteam und da macht es auch Spaß einfach dabei zu sein. Die Transferphase war ruhiger. Ich glaube, Corona ist an keinem Klub spurlos vorübergegangen – vielleicht an dem einen oder anderen in England. Man merkt das natürlich schon, dass die Nachfrage ein Stück weit ruhiger war als in anderen Phasen. (...) Natürlich hat es noch das ein oder andere Telefonat gegeben. Also Christoph hatte sein Handy nicht ausgeschaltet in den letzten 24 Stunden.“
...über den US-Amerikaner Brenden Aaronson: „Der kommt erst im Jänner. Auf den freuen wir uns sehr. Aber er ist für die nächste Transferperiode.“
...über eine Tendenz zur Verlängerung seines Vertrages, der nächsten Sommer ausläuft: „Die ist sehr positiv – sagen wir mal so – zu bleiben. Es macht mir riesen Spaß, wir haben ein tolles Team.“
...über die aktuellen Corona-Fälle bei den Salzburgern: „Die drei Spieler, die positiv getestet wurden, denen geht es sehr, sehr gut. Sie sind asymptomatisch. Das heißt, wenn das Präventionskonzept nicht gegriffen hätte, dann wären wir auch nie auf diese Infektionen draufgekommen. Wir haben dann vor dem Spiel nochmal Schnelltests gemacht und nachgetestet, haben dann auch am Sonntag keinen weiteren zusätzlichen positiven Fall gehabt. Und wir haben heute ab 10 Uhr PCR-Tests gemacht, gestaffelt, sodass jeder Spieler einzeln ins Trainingszentrum gekommen ist. Wir haben jetzt vor zwei Stunden die Ergebnisse der PCR-Testung bekommen, haben wieder keinen einzigen weiteren zusätzlich Positiven – weder Spieler noch Mitarbeiter – in dieser roten Gruppe. Das heißt noch nicht, dass es Entwarnung gibt, die Inkubationszeit dauert an. Das heißt, der Mittwoch und der Freitag werden schon noch zwei spannende Tage für uns. Es gilt weiter vorsichtig zu sein.“
...darüber, wie es mit den positiv Getesteten weitergehe: „Die haben jetzt automatisch diese zehn Tage fix Quarantäne und dann kommt es auf die Testung drauf an. Die werden dann nachher nochmal getestet, wie hoch die Virenlast ist und dann können sie, wie es bei Jerome (Onguene, Anm.) war, wieder zurück zum Training kommen.“
...über die Auswirkungen der Zuseher-Beschränkungen: „Wir reden da von über 10 Millionen Euro, die sich da an Matchtagsverlusten im Vergleich zum Vorjahr ergeben werden. Diese 3.000 sind natürlich bitter. Ich glaube, das ist für alle Starter in der Champions League und in der Europa League bitter, wenn man sich die Gruppen ansieht und weiß, dass man wahrscheinlich 24 Stunden nach der Auslosung restlos ausverkauft gewesen wäre. Wir haben wunderbare Europa-League- und Champions-League-Abende in der Red Bull Arena erleben dürfen, mit 30.000 Fans, die Emotion, das ganze Rundherum ist einfach was, das natürlich ein Stück weit verloren geht. Das ist wirklich schade. (...) Ein Stück weit, ich will nicht sagen wunder Punkt, aber ein oft diskutierter, ist unsere Absolut-Regelung in Österreich, die ein Stück weit ein Novum ist. Ich kenne viele Kollegen von anderen Klubs und auch anderen Ligen in Europa. Ich kenne keine einzige Liga, die die Veranstaltungen mit Absolut-Zahlen regelt, sondern grundsätzlich immer mit Kapazitäten der Auslastung, was für mich auch der einzig logische Schritt ist. Weil ich kann ja schwer verschiedene Stadien oder Veranstaltungsstätten miteinander vergleichen. (...) Man darf bei einer Europa League oder Champions League nicht vergessen, dass ein großes Kartenkontingent zusätzlich noch einmal an die Partner und Sponsoren der internationalen Bewerbe geht. Wir wissen auch derzeit noch nicht, wenn es bei dieser 3.000er Regelung bleibt, wie viele Karten davon an die UEFA fließen und wie viele wirklich in den freien Verkauf gehen.“