Warum Yusuf Demir bei Rapid noch nicht die vollen 90 Minuten spielen darf
Willi Schuldes, Leiter Akademie SK Rapid Wien, erklärt in der Sky-Sendung "Dein Verein", warum Yusuf Demir derzeit nicht, wie von vielen Fans gefordert, mehr Einsatzzeit bekommt.
Natürlich ist es schön, wenn fast 50%, so wie jetzt im Spitzenspiel, aus dem eigenen Nachwuchs kommen
Willi Schuldes (Leiter Akademie SK Rapid Wien):
...über Youngster Yusuf Demir: „Dass er die Voraussetzungen für eine ganz große Karriere hat, das wissen wir alle. Das wissen mittlerweile nicht nur die Verantwortlichen bei Rapid, sondern eigentlich ganz Fußball-Europa. Er hat halt neben diesem Talent auch diese Fokussierung, diese Freude am Fußball, das Hinausgehen und unbedingt Fußball spielen zu wollen. Man darf nicht vergessen, er war mehr als 14 Tage nicht im Trainingsbetrieb und das im Spitzensport. Und gegen die wahrscheinlich physisch beste Mannschaft in Österreich oder eine der besten in Europa, nämlich Red Bull Salzburg, zeigt er trotzdem eine halbe Stunde, dass er auch mit knapp 17 Jahren körperlich schon mithalten kann. Dass er es fußballerisch kann, das wissen wir sowieso.“
...über Kühbauers vorsichtigem Umgang mit Demir: „Wir sind ja im ständigen Austausch. Da ist eine Idee dahinter und das ist wichtig. Ich nehme an, wenn jetzt nicht die Quarantäne dazwischen gekommen wäre, dass er schon mehr Minuten bekommen hätte. Und er ist ja dann gleich nach dem Spiel wieder weggefahren zur U21-Qualifikation. Das heißt, er spielt ja auch gegen 10 bis 15 Jahre ältere Spieler und auch bei der U21 ist er mit Abstand der Jüngste. Und das sind Dinge – alle drei, vier Tage ein Spiel auf dem Niveau –, die man trotzdem erst verkraften muss.“
...über die Jungen, die immer wieder in die Kampfmannschaft integriert werden: „Gestern gegen Red Bull haben fünf Eigenbauspieler begonnen. Und es sind dann mit Lion Schuster und Yusuf Demir noch zwei Eigenbauspieler eingetauscht worden. Wir haben am Donnerstag unseren ersten Sieg im Europacup in der heurigen Gruppenphase gefeiert und alle vier Torschützen waren Eigenbauspieler. Maxi Hoffmann ´93 geboren, Dejan Ljubicic ´97 geboren, Kelvin Arase ´99 geboren und Yusuf Demir 2003 – also über verschiedene Generationen. Natürlich ist es schön, wenn fast 50%, so wie jetzt im Spitzenspiel, aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Das ist schon eine Quote, die ansehnlich ist.“
...über Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic: „Als er von der U18 in die zweite Mannschaft gekommen ist, haben wir zuerst Maxi Wöber zum jüngsten Kapitän der zweiten Mannschaft gemacht. Der hat dann seinen Weg gemacht und sein unmittelbarer Nachfolger war dann Dejan Ljubicic. Man kann Führungsqualitäten oder Führungsspieler ausbilden, nicht nur auf der Position. Das haben wir versucht. Ich bin jetzt natürlich nicht jeden Tag in der Kabine und weiß nicht, wie er dort die Aufgaben wahrnimmt. Aber so wie er am Spielfeld auftritt, nehme ich an, dass er es genauso macht wie bei uns in der zweiten Mannschaft. (...) Er hat auch die Demut und die Charaktereigenschaften, um ein Führer zu sein, um voran zu gehen.“
...darüber, was sein Fernziel sei: „Das Fernziel ist ganz klar: Titel mit den Profis des SK Rapid zu gewinnen, wo 50% oder mehr Eigenbauspieler nicht nur mitspielen, sondern auch dominant das Spiel lenken und führen. Und darunter halt so Aufbauarbeit leisten, mit meinem Team in meinem unmittelbaren Bereich, dass wir eben Dienstleister für die Profis ganz oben in unserem wunderschönen Stadion sind.“